Ratgeber Smartphone So steht es um die SMS Datensicherheit auf Ihrem Gerät
Die Kontakte, mit denen Sie regelmäßig per SMS kommunizieren, anstatt über WhatsApp, Facebook & Co. zu schreiben, können Sie wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Als sich Anfang der 90er Jahre das Handy etabliert hat, war die SMS das Hauptkommunikationsmedium, direkt nach dem klassischen Sprachanruf. Heute gibt es darüber hinaus auch E-Mails, Chatnachrichten, Videoanrufe, Sprachnachrichten und vieles mehr. Mit der Ablösung des traditionellen Handys durch das Smartphone hat die klassische SMS weitgehend an Bedeutung verloren. Zunehmend aufkommende Zweifel an der SMS Datensicherheit und ein kürzlich veröffentlichter Bericht über geleakte SMS eines US-Unternehmens tragen nicht gerade zum guten Ruf der SMS bei. Dabei ist sie weitaus sicherer als ihre Reputation. Wir sagen Ihnen, wie es wirklich um Ihre SMS Datensicherheit steht.
Das steckt hinter dem neusten SMS Datenskandal
Opfer des kürzlich bekannt gewordenen Leaks ist das US-Kommunikationsunternehmen Voxox. Durch die sogenannte Security-Suchmaschine „Shodan“, die regelmäßig auf Sicherheitslücken in großen Datenbeständen hinweist, ist der Leak bekannt geworden. Demnach befanden sich insgesamt 26 Millionen Textnachrichten auf einem ungeschützten Server des kalifornischen Unternehmens Voxox. Das ist äußerst brisant, da die Firma Kommunikationsdienste für Firmenkunden per SMS in 180 Ländern abwickelt. Unter den geleakten Textnachrichten fanden sich unter anderem Passwörter, Codes für eine Zwei-Faktor-Authentifikation und weitere Nachrichten, die zur Identifikation von Kundendaten verschickt wurden. Insgesamt wurde durch das Datenleck eine Fülle an sensiblen Informationen veröffentlicht, die für einen geübten Datendieb ohne Weiteres einsehbar waren. Nachdem der Leak bekannt geworden ist, hat das Unternehmen reagiert und die Lücke geschlossen. Laut Voxox kam es zu keinem Datenmissbrauch, während die Sicherheitslücke bestand. Trotzdem führen Vorfälle wie dieser zur Sorge um die SMS Datensicherheit. Wie gut steht es also um den „Short Message Service“ Dienst im Allgemeinen?
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Die SMS Datensicherheit ist weiterhin hoch – Fünf Gründe
Trotz vieler Bedenken, die Android und iPhone User hinsichtlich der SMS Datensicherheit haben, ist sie dennoch äußerst hoch. Im Vergleich zum direkten Konkurrenten, der Textnachricht via WhatsApp, ist die SMS unterm Strich sogar noch sicherer. Dies gilt allerdings nur für SMS, die nicht über iMessage, sondern per Standard-SMS versendet werden. Da iMessage in den Dienst bei iOS Smartphones integriert ist, kann dies für Verwirrung sorgen. Hier sind fünf Gründe, die für eine hohe SMS Datensicherheit sprechen bei SMS.
1. Schutz vor Werbung
Ein Argument, das für die Sicherheit der klassischen SMS spricht, ist, dass sie auch offline funktioniert. Trotz der vielen Vorzüge, die online versendete Nachrichten z.B. über WhatsApp bieten, geben Sie über viele dieser Dienste auch Ihre Telefonnummer preis. Besonders im Falle von WhatsApp kann das empfindliche Konsequenzen für den Schutz Ihrer Privatsphäre haben. Das Unternehmen gehört seit 2014 zu Facebook. Alle Daten, die Sie WhatsApp zur Verfügung stellt, allen voran Ihre Telefonnummer, werden zum Mutterkonzern Facebook weitergeleitet und können für zielgerichtete Werbeanzeigen benutzt werden. Im Gegensatz dazu bleibt Ihre Telefonnummer beim Versenden von SMS anonym, wenn Sie das möchten. Außer Ihrem Gegenüber bekommt die Nummer keiner zu Gesicht. Das ist ein großes Plus für Ihre SMS Datensicherheit.
2. Wenig Hackerangriffe
Trotz des kürzlich bekannt gewordenen Datenlecks der US-Firma Voxox sind SMS grundsätzlich nicht bzw. nur sehr selten von Hackerangriffen betroffen. Besonders Facebook und WhatsApp, aber auch viele weitere Kommunikationsfirmen, standen in der Vergangenheit wiederholt im Zentrum von Hackerangriffen und Sicherheitsdebatten. Dadurch, dass Apps wie Viber, WhatsApp oder der Facebook Messenger nur online funktionieren, haben Hacker mit dem nötigen Knowhow in diesen Fällen leichteres Spiel. Besonders bei der Nutzung öffentlicher Hotspots kann es zu Datenübergriffen kommen. Da das Versenden von SMS jedoch offline funktioniert, können Sie diese auch bei deaktiviertem Internet verschicken – und bleiben weiterhin anonym.
3. Keine Angaben zum Onlinestatus
Ein weiterer Vorteil hinsichtlich der SMS Datensicherheit ist die Tatsache, dass Ihre Kontakte nicht sehen können, ob oder wann Sie gerade online sind. Ständige Erreichbarkeit hat immer zwei Seiten, so praktisch WhatsApp, Viber & Co. sind, so schädlich können sie für Ihre Privatsphäre sein. Bei allen großen Messengern können Ihre Freunde und Bekannte nämlich sehen, ob Sie zur selben Zeit online sind wie sie. Auch wenn Sie gerade nicht am Smartphone sind: In vielen Apps, wie z.B. im Facebook Messenger, ist angegeben, wann Sie das letzte Mal online gewesen waren. Im Gegensatz dazu ist beim Versenden von SMS lediglich Datum und Uhrzeit der bereits verschickten Nachrichten angegeben. Ob und wann jemand online ist, spielt hier keine Rolle. Das ist ein erheblicher Gewinn für Ihre Privatsphäre und die SMS Datensicherheit im Allgemeinen.
4. Keine Informationen über gelesene Nachrichten
Ein nicht zu unterschätzender Vorzug der klassischen SMS ist, dass Sie Ihrem Gegenüber keinerlei Angaben darüber macht, ob Sie die Nachrichten bereits gelesen haben oder nicht. Andersherum bekommen Sie genauso wenig Bescheid darüber, ob der Kontakt, an den Sie einen Text versendet haben, Ihre Nachricht bereits angesehen hat. Bei WhatsApp, Telegram und Threema zum Beispiel lässt sich diese Statusmeldung, die sonst durch blaue Häkchen darüber Auskunft gibt, zwar deaktivieren, die SMS verzichtet jedoch gänzlich darauf. Darüber hinaus bekommen Sie beim Versenden von SMS zwar keinerlei Auskunft darüber, ob diese beim Gegenüber überhaupt eingetroffen ist, in der Regel werden SMS aber, wenn auch mit Verzögerungen bei Funklöchern, zuverlässig zugestellt.
5. SMS werden verlässlich versandt
Manchmal sind die altbewährten Dinge besser als die neuen. Obwohl diese Weisheit nicht immer zutrifft, im Falle des SMS Empfangs ist es definitiv so. Sie versenden SMS nicht online, daher benötigen Sie dafür also kein Datenvolumen oder ein aktives WLAN-Netzwerk. Es geht auch dann, wenn Sie nur sehr geringen Empfang haben. Selbst wenn Ihr Display nur einen Balken anzeigt, können Sie in der Regel weiterhin SMS verschicken und empfangen. Vor allem in Situationen, in denen Sie dringend auf eine Nachricht mit sensiblen Informationen wie z.B. Passwörter oder Zugangsdaten warten, ist auf den SMS Versand in den meisten Fällen Verlass.