Ratgeber Smartphone Verschlüsselt telefonieren auf Handy und Festnetz
Noch nie konnten wir so einfach mit Menschen in Kontakt kommen wie heute, womit wir jedoch auch mehr von uns preisgegeben. Ein Großteil unseres Alltags wird inzwischen online abgebildet, allen voran unsere Kommunikation. Bei so vielen Möglichkeiten, miteinander in Interaktion zu treten, kommt dem Datenschutz eine umso größere Bedeutung zu. Vor allem dann, wenn Hacker und große Konzerne an unserer Kommunikation und den damit verbundenen persönlichen Informationen interessiert sind. Das soll heißen: Die Codierung unserer Gespräche war noch nie so wichtig wie heute. Glücklicherweise lässt sich dies in den Griff kriegen. Wir sagen Ihnen, wie Sie verschlüsselt telefonieren können, um Ihre persönlichen Informationen so gut wie möglich zu schützen.
Im Festnetz verschlüsselt telefonieren
Für Jahrzehnte galt das Festnetztelefon als das Medium schlechthin zur Kommunikation. Inzwischen haben Smartphones unseren Haustelefonen den Rang abgelaufen, obwohl Letztere nach wie vor eingesetzt werden – und zwar vermehrt über VoIP (Voice over IP), kurz: Internettelefonie. Diese qualitativ bessere Methode hat einen entscheidenden Nachteil – sie ist komplett unverschlüsselt. Auf Festnetz lässt sich jedoch via Transportverschlüsselung verschlüsselt telefonieren. Dies ist mit AVM-Fritzboxen seit Version FritzOS 7.20 möglich. Damit werden Ihre Daten kodiert zum Anbieter – und idealerweise auch zu Ihrem Gesprächspartner übertragen.
Sicher Gespräche führen über Zoom
Ein großes Plus der Videoplattform Zoom ist, dass Sie darüber verschlüsselt telefonieren können. Der Dienst erlaubt Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen (Gesprächsinhalte können also nur von den Teilnehmern selbst eingesehen werden) mit bis zu 200 Nutzern. Die sich noch im Test befindende Funktion muss vom Gastgeber zunächst aktiviert werden. Klicken Sie als Gastgeber dazu auf der Zoom Website nach dem Login auf Mein Account / Einstellungen > Durchgehend (E2E) verschlüsselte Meetings. Stellen Sie zudem den „Default encryption type“ auf „End-to-end encryption“.
Verschlüsselt telefonieren über Skype?
Skype zählt zu den ersten Programmen, mit denen Sprach- und vor allem Videotelefonate möglich waren. Lässt sich via Skype auch verschlüsselt telefonieren? Die Antwort lautet: Jein. In der Web-Version des Programms, das gerade im beruflichen Kontext häufig zum Einsatz kommt, ist es leider nicht möglich, Gespräche zu Codieren. Wenn Sie häufig Skype nutzen und sichergehen wollen, dass Sie dabei verschlüsselt telefonieren, müssen Sie auf die mobile Variante zurückgreifen. Achten Sie darauf, dass Sie einen privaten Anruf beginnen, andernfalls klappt die Codierung leider nicht.
Sind Microsoft Teams Gespräche codiert?
Microsoft Teams gibt es bereits seit einer ganzen Weile, es ist sozusagen die professionelle Variante von Skype, das ebenfalls zu Microsoft gehört. Der große Vorteil von Teams ist, dass sich damit alle anderen Apps der Microsoft-Familie kombinieren lassen. Der Nachteil ist jedoch, dass Sie mit Teams nicht verschlüsselt telefonieren können. Jeder, der Zugriff auf den Server erlangt, kann also theoretisch Ihre Gespräche belauschen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nutzen Sie lieber einen anderen Dienst.
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Mit Google Duo verschlüsselt telefonieren
Kennen Sie Google Duo? Das Programm ist schon länger auf dem Markt, jedoch bei weitem nicht so bekannt wie Skype, Zoom & Co. Google Duo ist die hauseigene App zur Videotelefonie des US-amerikanischen Software-Konzerns. Mit der Applikation können Sie mit bis zu 32 Teilnehmern verschlüsselt telefonieren. Dafür speichert Google allerdings Ihre Nutzerdaten für ca. einen Monat. Zu den Daten zählen die Telefonnummern und die Geräte-IDs der Gesprächsteilnehmer. Die Anwendung ist sowohl für Android als auch für iOS Smartphones zu haben.
Mit Threema sicher Gespräche führen
Im Zuge der immer lauter werdenden Kritik an WhatsApp wegen laxer Datenschutzrichtlinien erfreuen sich alternative Messenger wie Signal, Telegram – oder Threema wachsender Beliebtheit. Bei Threema lassen sich aktuell keine Gruppen-Anrufe führen, sondern nur Einzelgespräche. Diese sind jedoch Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Soll heißen: Via Threema lässt sich ohne Weiteres verschlüsselt telefonieren. Suchen Sie nach einer Möglichkeit, sicher Einzelgespräche (auch per Video) zu führen, dann ist Threema eine gute Wahl.
Verschlüsselt telefonieren mit Wire
Der Messenger Wire wirbt auf seiner Website damit, die sicherste Kommunikationsplattform zu sein. Das ist ein hoher Anspruch – und eine Prise Marketing. Nichtsdestotrotz ist Wire tatsächlich äußerst sicher, was das Kommunizieren angeht. Mit der App können Sie mit bis zu 25 Teilnehmern verschlüsselt telefonieren. Möchten Sie Videoanrufe nutzen, dann ist die Zahl der Gesprächsgäste auf zwölf beschränkt. Aufgrund Ihrer Benutzerführung und Struktur ist die Applikation besonders für den beruflichen Kontext geeignet.
Gehen Sie mit FaceTime auf Nummer sicher
Apples hauseigene App für Videotelefonie heißt FaceTime. Der Vorteil: Mit ihr lassen sich schnell und unkompliziert Anrufe per Video tätigen. Der Nachteil: Die Funktion steht nur für Apple User zur Verfügung. Wenn Sie jedoch zu den iOS-Nutzern zählen, dann haben Sie die Gewissheit, dass Sie damit verschlüsselt telefonieren können. FaceTime ist – wie der Name bereits verrät – als Video App konzipiert. Mit ihr lassen sich Gespräche mit bis zu 32 Teilnehmern führen.
Mit der Signal App verschlüsselt telefonieren
Signal zählt zu den beliebtesten Messenger Apps. Sie ist zwar nicht so populär wie WhatsApp, dafür aber sicherer. Wenn Sie verschlüsselt telefonieren möchten, sind Sie bei Signal an der richtigen Adresse. Gespräche über die App sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Ein großes Plus der Applikation ist, dass Sie nur wenig Metadaten abgreift. Wenn Sie mit Signal verschlüsselte Gruppen-Telefonate führen möchten, können Sie dies mit bis zu fünf Teilnehmern machen. Videotelefonate sind mit Signal ebenfalls möglich.
Wie sicher ist WhatsApp für Gespräche?
Nach wie vor ist WhatsApp der beliebteste Messenger. „Nach wie vor“ deshalb, weil der Datenschutz der App Stück für Stück eingeschränkt wird. Facebook sammelt fleißig Metadaten seiner WhatsApp-Tochter, wie z.B. Ihren Namen, Ihre Nummer oder Ihre Telefonbucheinträge. Was man der App zugute halten Muss: Gespräche werden zuverlässig codiert. Wenn Sie also mit WhatsApp verschlüsselt telefonieren wollten, dann ist dies genauso sicher wie mit Signal oder Threema.