Ratgeber Smartphone WLAN Hotspot nutzen - Das müssen Sie dabei beachten
Sie sind Fluch und Segen zugleich: Offene WLAN-Netzwerke. Auf der einen Seite bieten sie Smartphone-Usern kostenfreien Zugang ins Internet. Damit sparen Sie nicht nur wertvolles Datenvolumen, auch Handybesitzer, die über gar kein mobiles Internet verfügen, kommen so in den Genuss zu surfen, Nachrichten zu verschicken oder Banküberweisungen zu tätigen. Vor allem Touristen oder Austauschstudenten sind oft auf einen WLAN Hotspot angewiesen, da sie nur in den wenigsten Fällen in einem fremden Land ihr eigenes Datenvolumen benutzen können. Ein offener WLAN Hotspot bedeutet Freiheit für alle. Auf der anderen Seite bietet ein WLAN Hotspot jedoch auch Freiheit für alle Gefahren. Denn speziell in frei zugänglichen Netzen können Hacker besonders leicht an Ihre persönlichen Daten gelangen. Was also tun? Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten müssen, wenn Sie einen öffentlichen WLAN Hotspot nutzen.
Ende der Störerhaftung
Die Problematik um Fluch und Segen offener Netzwerke besteht nicht nur seit geraumer Zeit, sie hat im vergangenen Jahr sogar noch an Bedeutung zugenommen. Denn seit Herbst 2017 ist die Störerhaftung aus dem TMG (Telemediengesetz) entfernt worden. Das bedeutet: Personen, die einen WLAN Hotspot anbieten, können in Zukunft nicht mehr dafür belangt werden, wenn dieser illegal genutzt wird. Dies hat zur Folge, dass Hotels, Bars oder Restaurants ihren Gästen zunehmend kostenfreies Internet zur Verfügung stellen. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein - und das ist es leider auch. Denn je mehr offene Netze zur Verfügung stehen, desto mehr Unheil kann damit für den User angerichtet werden, wenn er diese unachtsam nutzt. Aus diesem Grund ist beim Verwenden eines WLAN Hotspot besondere Vorsicht geboten und es gilt einige Punkte zu beachten.
Wahl des richtigen Netzes
Wenn Sie sich über einen WLAN Hotspot mit dem Internet verbinden möchten, gilt es zu allererst sich zu vergewissern, dass es sich bei dem entsprechenden offenen Netzwerk tatsächlich um das Netzwerk handelt, als das es sich ausgibt. Denn grundsätzlich können auch Hacker einen WLAN Hotspot anbieten und Sie auf diesem Wege in die Falle locken. Wenn Sie sich also in einer Bar oder in einem Einkaufszentrum befinden und einen WLAN Hotspot verwenden wollen, dann gehen Sie sicher, dass es sich dabei auch um das Netz der Einrichtung handelt, in der Sie sich befinden. Wenn Ihnen beispielsweise mehrere ähnlich klingende Netzwerk-Namen angezeigt werden, ist besondere Vorsicht geboten. In diesem Fall empfiehlt es sich, lieber auf die Benutzung des Netzwerks zu verzichten und zu einem späteren Zeitpunkt einen WLAN Hotspot aufzusuchen, dem Sie vertrauen.
Kein automatisches Verbinden
Da unter den vielen frei zugänglichen Netzwerken nicht nur vertrauenswürdige Anbieter zu finden sind, ist es sinnvoll, die Funktion Ihres Smartphones auszuschalten, die Sie automatisch mit dem nächsten freien WLAN Hotspot verbindet. Denn was einerseits durchaus praktisch ist, kann andererseits leider schnell zur Gefahr für Ihre persönlichen Daten werden. Einmal mit einem schädlichen Netzwerk verbunden, ist es ein Leichtes für Hacker binnen Sekunden an vertrauliche Informationen, wie beispielsweise Ihre Kontodaten, zu kommen. Gehen Sie also lieber auf Nummer sicher, schalten die entsprechende Funktion aus und entscheiden selbst, über welchen (sicheren) WLAN Hotspot Sie sich mit dem Internet verbinden.
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Verschlüsselte Dienste nutzen
Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Sie nur verschlüsselte Dienste verwenden, nachdem Sie sich über einen offenen WLAN Hotspot mit dem Internet verbunden haben. Nutzen Sie also vorzugsweise „Threema“ oder „Telegram“, wenn Sie Nachrichten verschicken wollen. Seit einiger Zeit verschlüsselt auch „WhatsApp“ die Datenübertragung. Vorsicht: Wenn Sie eine Messenger-App verwenden, die Ihre Daten verschlüsselt, gilt dies nur für die Kommunikation innerhalb der App. Sobald Sie auf einen Link tippen, der Ihnen im Laufe einer Konversation angezeigt wird und Sie auf eine externe Seite im Browser geführt werden, befinden Sie sich nicht mehr im geschützten Raum der App. Das heißt: Sie sind der potenziellen Gefahr von Hackern ausgesetzt. Verwenden Sie Ihre Messenger-Anwendungen also mit Bedacht und verlassen diese nach Möglichkeit nicht. Wenn Sie beim Surfen einen Browser wie beispielsweise Chrome benutzen, sollten Sie zudem sicher gehen, dass Sie nur sichere Websites aufrufen. Das „https“ am Beginn einer jeden URL (in Kombination mit einem kleinen Schloss-Symbol) verrät Ihnen, ob die Verbindung geschützt ist. Wenn dies der Fall ist, können Sie die gewünschte Seite problemlos öffnen und müssen dabei nicht fürchten, Ihre persönlichen Daten preiszugeben.
Proxy & VPN Server
Um wirklich sicherzugehen, dass Sie beim Surfen über einen Browser nicht von potenziellen Hackern ausgespäht werden können, empfiehlt sich das Verwenden von Inkognito Apps. Bei Inkognito Apps handelt es sich um spezielle Anwendungen, mit denen Sie anonym im Internet surfen – auch dann, wenn Sie sich über einen öffentlichen WLAN Hotspot verbunden haben. Je nachdem ob Sie ein Android oder Apple Gerät besitzen, gibt es eine Reihe an entsprechenden Applikationen, die Sie auf Ihrem Smartphone installieren können. Einige Inkognito Apps verwenden einen VPN Server. VPN steht für „Virtual Private Network“ (zu Deutsch: „Virtuelles Privates Netzwerk“) und beschreibt eine Art virtuellen Tunnel, durch den Sie sicher und anonym surfen. Viele Inkognito Apps verwenden statt eines VPN auch gerne einen Proxy Server. Hierbei handelt es sich um einen Stellvertreter-Server, der sich meist im Ausland befindet und über den Sie geschützt und unentdeckt surfen. Im Prinzip ist es egal, welche dieser beiden Methoden die Inkognito App verwendet, beide Verfahren bieten Ihnen einen äußerst effektiven Schutz gegen Datendiebe und sichern Sie im Gegensatz zu herkömmlichen Browsern zusätzlich ab.