Ratgeber Apps & Programme Die wichtigsten Fakten zur WhatsApp Datenspeicherung
Es existiert eine Fülle an unterschiedlichen Messenger-Apps. Keine andere App jedoch erfreut sich so großer Beliebtheit wie WhatsApp. Das ist einerseits durchaus verständlich, schließlich war die Anwendung eine der ersten auf dem Feld der Instant-Messaging-Dienste. Heute lassen sich mit ihr Text- oder Sprachnachrichten versenden, Bilder und Videos verschicken oder Sprach- und Videoanrufe tätigen. Alles online, alles kostenlos. Klar, dass sich diese breite Produktpalette einer großen Anhängerschaft erfreut. Andererseits bieten inzwischen auch viele andere Apps eine große Funktionsvielfalt. Vor allem scheinen zahlreiche Konkurrenzprodukte ein ganzes Stück sicherer zu sein als WhatsApp. Immer wieder steht die App wegen ihrer mangelnden Datenschutzpolitik in der Kritik - besonders was die WhatsApp Datenspeicherung betrifft. Wir verraten Ihnen, welche Informationen sich WhatsApp von Ihnen merkt.
WhatsApp Datenspeicherung – das merkt sich die App
Die WhatsApp Datenspeicherung gestaltet sich relativ komplex. Insgesamt lässt sie sich in zwei Bereiche aufteilen: Einerseits sammelt die App Daten von Ihnen und merkt sich diese, um sie für das sogenannte „Profiling“ zu verwenden. Der Begriff „Profiling“ stammt aus dem Englischen und bedeutet, anhand von zur Verfügung stehender Daten ein umfangreiches Nutzerprofil zu erstellen. Andererseits findet die WhatsApp Datenspeicherung auch außerhalb der App, nämlich in Facebook, statt. Dorthin können Daten, die Sie in WhatsApp hinterlegt haben, weitergeleitet werden, um ein Nutzerprofil erstellen zu können, das für Werbung genutzt wird. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, was sich hinter der internen WhatsApp Datenspeicherung und der für Facebook verbirgt.
Interne WhatsApp Datenspeicherung
Prinzipiell sammelt WhatsApp alle Daten, die Sie dort eingeben. Dazu gehören Ihr Name, Geburtsdatum, Telefonnummer, Ihr Status und Ihr Profilbild. Zudem liest WhatsApp Ihr Adressbuch aus und speichert diese Informationen. Ihre Nachrichten hingegen werden nicht auf den Servern des Unternehmens hinterlegt. Ausnahme bilden die Nachrichten, die Sie zwar versendet haben, welche jedoch noch nicht beim Empfänger angekommen sind. In diesen Fällen werden die entsprechenden Nachrichten für 30 Tage zwischengespeichert, bevor sie anschließend automatisch gelöscht werden. Fotos werden ebenfalls für eine begrenzte Zeitspanne zwischengespeichert, bis sie WhatsApp wieder „vergisst“. Wenn Sie aus Versehen gelöschte Nachrichten wiederherstellen, geschieht dies per lokaler Sicherheitskopie bzw. Backup auf Ihrem Smartphone, anstatt von einem Backup, das auf einem WhatsApp Server hinterlegt ist. Ihre Nachrichten sind unterm Strich also sicher. Anders sieht es mit den Nachrichten aus, die Sie per Cloud gespeichert haben. Sobald Sie eine Sicherheitskopie in Google Drive oder iCloud erstellt haben, sind Ihre Daten nicht nur auf Ihrem Gerät, sondern auch online verfügbar. Des Weiteren ermittelt die App per GPS, mobilen Daten und WLAN Ihren Standort sowie Anrufinformationen wie Zeitpunkt, Telefon- und Gerätenummer. Damit weiß WhatsApp ziemlich genau, wann Sie sich wo aufhalten.
WhatsApp Datenspeicherung für Facebook
In Kombination mit dem WhatsApp eigenen Profiling werden die gesammelten Daten an den Mutterkonzern Facebook weitergegeben, um dort unvollständige Daten zu vervollständigen. Im konkreten Fall heißt das, dass Facebook Ihre Telefonnummer über Ihr WhatsApp Profil bekommt, obwohl Sie bei Facebook keine Telefonnummer angegeben haben. Sie können innerhalb eines Monats nach der WhatsApp Installation dagegen widersprechen, die meisten von Ihnen verwenden die App jedoch bereits weitaus länger. Zudem verhindert der Widerspruch nur, dass Ihre WhatsApp Daten nicht für Facebooks Werbezwecke verwendet werden dürfen, denn weitergegeben werden sie trotzdem. Facebook behilft sich bei Ihrem Profiling also beim Tochterkonzern WhatsApp. Prinzipiell werden folgende Informationen zwischen beiden Apps geteilt: Telefonnummer, Geräteinformationen wie z.B. die Modellnummer, Betriebssystemversion, App-Version, Ländervorwahl, Netzwerkcode, Nutzungsinformationen wie das Registrierungsdatum und Art sowie Häufigkeit der Nutzung. Das ist insofern bedenklich, da Facebook selbst eher für eine schlechte Privatsphäre-Politik seiner Nutzer steht.
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Das können Sie gegen die WhatsApp Datenspeicherung tun
Generell besteht innerhalb der Nutzung von WhatsApp nur ein begrenzter Handlungsspielraum, um Ihre Daten zu schützen. Einen großen Teil Ihrer Daten speichert die App in jedem Fall. Es gibt jedoch einige Schritte, die Sie für mehr Datenschutz unternehmen können. Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können Sie zunächst gewährleisten, dass der Inhalt Ihrer Nachrichten nur von Ihnen und Ihrem Gegenüber gelesen werden kann. Achten Sie zudem darauf, ob und was Sie in Ihrem Profil von sich preisgeben. Formulierte Infos, Statusmeldung und Profilbild sind kein Muss. Zudem können Sie der Anwendung verbieten, auf Ihr Adressbuch zuzugreifen. In der Folge werden Ihnen dann jedoch nur die Nummern Ihrer Freunde und Bekannten angezeigt, anstatt deren Namen. Trotz DSGVO (Europäische Datenschutz-Grundverordnung) dürfen WhatsApp und Facebook in umfassendem Maße Daten von Ihnen speichern, nicht zuletzt mit dem Argument des Schutzes vor Datenmissbrauch, Spam und Fake News.
Die WhatsApp Datenspeicherung in der Kritik
Trotz des großen Nutzens, den die Anwendung zweifelsohne mit sich bringt, gilt es sich bewusst zu machen, welchen Einfluss die WhatsApp Datenspeicherung auf Ihre Privatsphäre hat. Das 2009 gegründete und 2014 von Facebook übernommene Unternehmen betont, dass es die Datensicherheit seiner Nutzer sehr ernst nimmt. Meldungen über Hackerangriffe, vermeintliche Viren und die Weitergabe von Nutzerdaten haben in den vergangenen Jahren jedoch ein anderes Bild gezeichnet. Immer wieder musste sich das Unternehmen mit dem Vorwurf des mangelhaften Nutzerschutzes auseinandersetzen.
Alternativen zu WhatsApp
Im Zuge dieser Auseinandersetzungen haben sich in der Vergangenheit viele neue WhatsApp Alternativen wie z.B. „Telegram“, „Signal“ oder „Threema“ etablieren können, die gezielt mit einer hohen Nutzersicherheit werben. Diese Anwendungen verlangen in der Regel nur ein Minimum an Nutzerinformationen, damit Sie sie verwenden können. Wenn für Sie die WhatsApp Datenspeicherung einen zu großen Eingriff in Ihre Privatsphäre darstellen sollte, lohnt sich in jedem Fall ein Blick auf alternative Instant-Messaging-Dienste. Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere und nutzerfreundliche Apps, die eine ebenso große Produktpalette wie WhatsApp anbieten. Einen Nachteil haben diese Alternativ-Messenger jedoch: Für gewöhnlich haben sie nicht so hohe Nutzerzahlen, weshalb Sie den Messenger nicht mit all Ihren Freunden und Bekannten nutzen können. Allerdings können Sie sicherlich auch Ihre engsten Kontakte dazu überreden, mit Ihnen auf einen anderen Dienst zu gehen. Wenn Sie die WhatsApp Datenspeicherung zwar stört, Sie dennoch beim Messenger bleiben wollen, sorgen Sie zumindest dafür, dass Sie der App nur so viele private Daten wie nötig zur Verfügung stellen. Es geht schließlich um nichts Geringeres als Ihre persönliche Datensicherheit.