Ratgeber Apps & Programme Warum heißt Facebook Meta und was ist wirklich neu?
Sie haben es mit Sicherheit schon mitbekommen: Facebook kriegt einen neuen Namen: Meta. Seit einigen Wochen ist es DAS Thema in Tageszeitungen, Technik Foren und News Magazinen. Mit der Umbenennung will der Konzern seinen Fokus weg vom Produkt Facebook und hin zum sogenannten “Metaverse” verschieben - einer Art Second Life. Wenn's um den geänderten Namen geht, fallen gleichzeitig jedoch Begriffe wie “Whistleblowerin”, “Privatsphäre” und “Systemabsturz”. Facebook ist in den vergangenen Monaten nämlich von einer Vielzahl an Kritik geprägt, die sich nur schwer losgelöst vom neuen Namen betrachten lässt. Wir verraten Ihnen, was Meta genau bedeutet und wie das mit Facebook zusammenpasst. Zudem werfen wir einen Blick auf vergangene und aktuelle Skandale des Unternehmens und schauen, ob das Rebranding tatsächlich nur inhaltliche Gründe hat und inwieweit es Facebook ums angekratzte Image geht.
Was bedeutet es genau, dass Facebook Meta heißt?
Als die Ankündigung kam, dass künftig Facebook Meta heißt, hat bei vielen erstmal Unverständnis geherrscht. Bekommt das soziale Netzwerk nun einen neuen Namen? Nein, nicht wirklich. Zwar heißt tatsächlich bald Facebook Meta, gemeint ist hierbei jedoch der ganze Konzern und nicht das Produkt Facebook. Als das Unternehmen 2004 an den Start ging, war Facebook das einzige Produkt. Inzwischen sind jedoch andere soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram und Oculus VR hinzugekommen. Facebook ist kein Einzelprodukt mehr, sondern ein riesiger Konzern mit einer Vielzahl an Programmen und Apps. Der Fokus lang bislang jedoch auf “klassischen” sozialen Netzwerken lag - so wie wir sie kennen. Dies möchte das Unternehmen nun ändern und konzentriert sich in Zukunft auf das sogenannte “Metaverse” und macht künftig aus Facebook Meta.
Metaverse - was ist das und wie funktioniert es?
Wie Mark Zuckerberg in einem skurrilen Video, das vor ein paar Wochen veröffentlicht wurde, selbst erklärt, konzentriert sich das Unternehmen nun voll und ganz auf das Metaverse. Was genau soll das aber bedeuten? Einfach ausgedrückt, handelt es sich beim Metaversum um eine eigene VR Plattform. So wie Sie es vielleicht selbst einmal mit einer VR Brille kennengelernt haben - nur eben in viel größer. Der langfristige Plan ist es, ein Second Life zu erschaffen - eine alternative, virtuelle Realität. In dieser Welt lässt sich, ebenfalls mittels spezieller VR Brillen, eine eigene Wirklichkeit erschaffen und so einrichten, wie sie vom User (bzw. Facebook) gewünscht ist. Um dies auch nach außen hin deutlich zu machen, nennt sich künftig Facebook Meta.
Was können Sie in einem Metaverse alles tun?
Zu den Dingen, die in einem Metaverse möglich sind, zählen z.B. individuell gestaltbare Locations, Interaktion mit anderen Nutzern, das virtuelle Arbeiten von zu Hause oder spezielle Handgesten, mit denen Sie im Metaverse navigieren können. Für die Entwickler sei es eine große Herausforderung gewesen, so Facebook, typische Handbewegungen von der realen in die digitale Welt zu übertragen. Ein Metaverse, so die Theorie, könne niemals beendet oder pausiert werden. Es ist immer live. Zudem gibt es auch keine Obergrenze für Teilnehmer. Jeder, der mitmachen wolle, könne hinzukommen. Das Metaversum besitzt zudem seine eigene Wirtschaft. In dieser können Sie, wie im echten Leben auch, zahlen und Geld verdienen. Klingt ein bisschen nach Dystopie, oder? Mark Zuckerberg ist sich jedoch sicher, dass die Zukunft des Konzerns und der ganzen Techwelt genau dort liegt - im Metaverse. Insofern macht es nur Sinn, dass Facebook Meta heißen wird.
Eine Whistleblowerin packt über Facebook aus
Kurz bevor in aller Munde war, dass künftig Facebook Meta heißen wird, hat eine andere News für Schlagzeilen gesorgt: Die Whistleblowerin und ehemalige Mitarbeiterin des Konzerns Frances Haugen hat ausgepackt und Facebook rücksichtsloses Verhalten vorgeworfen. Im Kern geht es darum, dass der Konzern seine Interessen über die seiner Allgemeinheit stelle. So soll Facebook z.B. wissentlich Hassbotschaften, Fake News und andere schädliche Inhalte nicht nur tolerieren, sondern sie mittels seines Algorithmus bevorzugen - weil das nun mal besser klickt. Dass dies zu realen negativen Konsequenzen führen kann, lässt sich z.B. am Sturm auf das Capitol in Washington am 6. Januar 2021 beobachten, der maßgeblich über Facebook organisiert wurde.
Die TechManager App - Einfach. Gut. Beraten.
Mit der TechManager App haben Sie alle Infos über Ihre Geräte an einem Ort. Und direkten Support an Ihrer Seite.
- Alle Daten auf einen Blick
- Einfach Versicherung hinzufügen
- Direkter Support im Live Chat
Was wird Facebook noch vorgeworfen?
Ein weiterer Kritikpunkt Haugens ist, dass das Unternehmen auf Instagram mit überzogenen Schönheitsidealen werbe. Dies könne sich insbesondere bei jungen Mädchen und Jugendlichen negativ auf die Psyche auswirken. Die Korrelation zwischen (den Inhalten auf) Social Media und der mentalen Gesundheit der User ist seit Jahren Gegenstand der Wissenschaft und es gilt als erwiesen, der übermäßige Gebrauch zu Sucht und Krankheiten wie Depressionen führen kann. Unterm Strich stehen soziale Medien und vor allem Facebook also schon länger in der Kritik, schlecht für Körper und Psyche zu sein. Aus diesem Grund waren die Aussagen der Whistleblowerin besonders verheerend für Facebook - da sie eben genau diese Kerbe schlagen. Zudem gilt Haugen als besonders glaubwürdig, da sie selbst jahrelang Teil des Unternehmens war.
Worum geht es bei aller Kritik unterm Strich?
Wenn man die ganze Kritik in einem Satz zusammenfassen müsste, dann wäre es der Vorwurf, dass Facebook willentlich Hass und Hetze fördert, um Gewinn zu machen. Dieser Beigeschmack haftet am Konzern und ließ sich auch nicht durch eine Gegendarstellung von Mark Zuckerberg persönlich aus der Welt räumen oder zumindest abmildern. Kurz nachdem die Beschuldigungen der Whistleblowerin öffentlich wurden, hat der Konzern verkündet, dass sich bald Facebook Meta nennt. Natürlich wirkt das nicht nur wie ziemlich schlechtes Timing. Vor allem scheint es wie ein Ablenkungsmanöver, da beide Ereignisse nun mal ziemlich nah beieinander liegen. Wie auch immer es gemeint war: In der Öffentlichkeit ist das Rebranding eng mit den vielen Skandalen des Unternehmens verknüpft. All diese Kritik ist aktuell übrigens in den sogenannten “Facebook Papers” von insgesamt 17 US Nachrichtendiensten aufgearbeitet und publiziert worden. Inwieweit die Tatsache, dass Facebook Meta heißen wird, etwas an der öffentlichen Meinung ändert, bleibt abzuwarten.