Person hat Facebook auf einem Tablet geöffnet
Tipps zum Facebook Datenschutz (Bild: Denis Prikhodov - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Fünf Tipps zum Facebook Datenschutz für Ihr Gerät

Als Ende März 2018 bekannt wurde, dass die britische Datenanalysefirma „Cambridge Analytica“ auf fragwürdige Art Nutzerdaten von Facebook gesammelt hat, war die Aufregung groß. Der Vorfall war Anlass, um über Facebooks Datensicherheit im Allgemeinen zu sprechen. Ein Thema, das seit Facebooks Gründung immer wieder in den Medien war. Schließlich ist seit langem bekannt, dass das kostenlose Soziale Netzwerk vor allem mit dem Sammeln und Auswerten von Nutzerprofilen seinen Umsatz macht. Und so verwundert es auch nicht, dass das Augenmerk des Skandals nicht auf „Cambridge Analytica“, sondern vor allem auf Facebook selbst lag, das die Fremdnutzung seiner Daten ermöglicht hat. Facebook hat zwar Nachbesserungen seines Datenschutzes versprochen. Dennoch geben viele User mehr über sich preis, als sie müssten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Facebook Datenschutz erhöhen.

Der gläserne Nutzer

So hoch das Sicherheitsbedürfnis vieler Nutzer auch sein mag, so gehört es auch zur Realität, dass der Mensch heute transparenter ist als früher. Smartphones sind allgegenwärtig und gehören längst zur Grundausstattung eines jeden Menschen. Immer online zu sein ist Teil unseres Selbstverständnisses geworden. Egal, was wir erledigen müssen: Ein Griff zum Smartphone genügt. Was einerseits einen immensen technischen Fortschritt bedeutet, hat andererseits zur Folge, dass wir einen Teil unserer Privatsphäre aufgeben. So hinterlassen wir bei so ziemlich jeder Aktion, die wir auf dem Smartphone ausführen Spuren, die von Dritten gesammelt und ausgewertet werden können. Das beginnt beim Nutzerverhalten auf dem Handy selbst, (so sammelt Apple Informationen über den Umgang seiner User mit dem iPhone), über den Besuch von Websites, (Reiseportale speichern Ihre Suchanfragen und passen ihre Angebote entsprechend an) bis hin zum Anlegen eines Userprofils auf Apps wie Facebook, das Ihnen damit zielgerichtete Werbung anzeigt. Besonders dieser Aspekt und seine Rechtmäßigkeit werden immer wieder diskutiert, wenn es um den Facebook Datenschutz geht.

Das Geschäft mit den Daten

Sobald Sie sich mit dem Smartphone im Internet bewegen, hinterlasst Sie Spuren, die zu kommerziellen Zwecken verwendet werden können. Das kann auf drei verschiedenen Wegen geschehen. Erstens für den Selbstgebrauch wie im Falle von Apple. Das Unternehmen sammelt die Daten seiner Nutzer, um damit seine eigenen Produkte zu verbessern. Zweitens, um die Daten an andere Unternehmen zu verkaufen. So werden vor allem im Direktmarketing personalisierte Nutzerdaten verwendet, um gezielt Werbung zu schalten. Drittens wird wie im Falle von Facebook Ihr User-Verhalten untersucht, um damit personalisierte Werbung zu platzieren. Entgegen vieler öffentlicher Stimmen verkauft Facebook Ihre Daten dabei jedoch nicht an andere Unternehmen. Stattdessen nutzt es das Wissen über seine Userprofile, damit es Werbung von Dritten nutzerorientiert platzieren kann. Facebook wertet dazu nach eigener Aussage vor allem Likes und Kommentare seiner User aus. Zwar wurde vor Kurzem bekannt, dass Facebook die Telefonverbindungsdaten über Anrufe und Textnachrichten von Android-Usern speichert. Jedoch verwende das Unternehmen diese Daten nicht für Werbezwecke. Dennoch hat dieser Vorfall nicht unbedingt das Vertrauen in den Facebook Datenschutz gestärkt.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Was Sie tun können

Facebook Logo
Facebook Datenschutz Tipps (Bild: Julien Eichinger - stock.adobe.com)

1. App-Zugriff beschränken

Nicht selten kommt es vor, dass Sie im Laufe Ihrer Handynutzung verschiedenen Apps Zugriff auf Ihr Facebook-Profil geben. Einer der häufigsten Gründe dafür ist, dass Sie sich in einer anderen App angemeldet haben und sich (statt in der App ein neues Nutzerprofil anzulegen) über Ihren Facebook-Account einloggen. Auf diese Weise verschaffen sich Apps anderer Anbieter wie zum Beispiel Airbnb oder Spotify Zugang auf Ihren Facebook-Account und haben Einblick in Details Ihres Profils wie Namen, Beziehungsstatus, Freundeslisten oder Fotos. Um den Zugriff dieser Anwendungen zu beschränken und damit Ihren Facebook Datenschutz zu erhöhen, gehen Sie in Ihrer Facebook-App auf Einstellungen und Privatsphäre > Einstellungen > Apps und Webseiten. In Zukunft will Facebook den Zugang zu diesem Menü leichter zugänglich machen.

2. Von Ihrem Profil gesammelte Informationen reduzieren

Dass Facebook Ihre Daten sammelt, gehört wie beschrieben zu seinem Geschäftsmodell. Dementsprechend können Sie daran grundsätzlich auch leider nichts ändern. Was Sie jedoch tun können, ist den Umfang der Datensammlung zu beschränken und damit Ihren Facebook Datenschutz zu erhöhen. Gehen Sie dazu in der Facebook-App auf Einstellungen und Privatsphäre > Privatsphäre auf einen Blick > Werbepräferenzen > Deine Werbepräferenzen überprüfen > Deine Informationen.

3. Standort verbergen

Eine weitere Möglichkeit, um Ihren Facebook Datenschutz zu erhöhen, ist es, der App den Zugriff auf Ihren Standort zu verweigern. Gehen Sie dazu direkt in die Einstellungen in der App und ändern Sie den Zugriff über den Standort. Was Sie jedoch nicht verhindern können ist, dass Ihre IP-Adresse über Funkzellen und WLAN-Netzwerke von Facebook gelesen werden kann. Das bedeutet: Auch wenn Sie Ihren genauen Standort nicht mehr zu erkennen geben, lässt sich zumindest ermitteln wo Sie sich ungefähr aufhalten.

4. Weniger von Ihrem Profil preisgeben

Was Sie für mehr Facebook Datenschutz außerdem tun können, ist Ihre Statusmeldungen und Freundeslisten nicht für jedermann öffentlich einsehbar zu machen. Sie können zudem auch verhindern, dass Google-Suchen zu Ihren Facebook-Profil führen. Gehen Sie dazu in der mobilen Facebook-App auf Einstellungen und Privatsphäre > Einstellungen > Privatsphäre-Einstellungen und nehmen die entsprechenden Änderungen vor.

5. Nachrichten privat versenden

Ein simpler, aber durchaus effektiver Tipp um Ihren Facebook Datenschutz zu erhöhen ist es, Nachrichten ausschließlich privat zu versenden. So kommt es schnell vor, dass man unter (öffentlich zugänglichen) Beiträgen, Fotos und Videos etwas kommentiert und dabei schnell Informationen preisgibt, die nicht unbedingt jedermann etwas angehen. Achten Sie also darauf, dass Sie einen bewussten Umgang mit Ihren Daten pflegen und Konversationen, wenn möglich, privat über die Facebook-Messenger App führen.