Ratgeber Apps & Programme Apple Pay oder Google Pay - wer hat die Nase vorn?
Wenn Sie heute vor der Entscheidung stehen, sich ein neues Smartphone zu kaufen, haben Sie im Wesentlichen die Wahl zwischen iOS und Android. Fast alle auf dem Markt erhältlichen Geräte lassen sich einem der beiden großen Betriebssysteme zuordnen. Im Zuge dessen bringen Apple und Google nicht selten Apps hervor, die es in ähnlicher Form jeweils auch von der Konkurrenz gibt. Dazu zählen Applikationen wie Karten oder Google Maps, den App Store oder den Google Play Store und seit kurzem auch Apple Pay oder Google Pay. Bei letzteren handelt es sich um die hauseigenen Bezahldienste der beiden Softwarekonzerne. Mit diesen können Sie ganz einfach per Smartphone an der Kasse zahlen und benötigen kein Portemonnaie mehr wie früher. Das klingt erst einmal praktisch, doch wie funktionieren die Apps genau? Welche Unterschiede gibt es zwischen beiden und welches System ist sicherer? Wir verraten es Ihnen.
Dort können Sie mit Apple Pay oder Google Pay zahlen
Obwohl sich die Bezahldienste hierzulande erst in den Kinderschuhen befinden, lässt sich mit Apple Pay oder Google Pay bereits in vielen Geschäften bezahlen. Wenn Sie Besitzer eines iOS Geräts sind, können Sie damit beispielsweise bei Adidas, Aral, DM, Esprit, H&M oder Saturn einkaufen. Auch Starbucks, Zara oder Tchibo zählen bereits zu Apples Kooperationspartnern. Wenn Sie ein Samsung Galaxy S9 oder ein anderes Android Handy haben, können Sie sowohl bei Adidas, Bauhaus, H&M, Kaufland, Media Markt als auch bei McDonalds, Lidl oder Aldi zahlen. Auch unter den aktuellen Apps befinden sich viele, die bereits Apple Pay oder Google Pay unterstützen. Apple User können z.B. bei asos, easyJet, Flixbus, Ryanair oder Zalando über den Bezahldienst einkaufen. Android Usern stehen aktuell deliveroo, mytaxi, Adidas oder Hotel Tonight zur Verfügung.
Wie steht es um die Sicherheit?
Natürlich müssen sich beide Verfahren auch mit dem Sicherheitsaspekt auseinandersetzen. Besonders im Bereich der NFC Technologie gab es in der Vergangenheit mehrere Betrugsfälle. Es lässt sich aber feststellen, dass es sich bei beiden Systemen, egal ob Apple Pay oder Google Pay, um sehr sichere Verfahren handelt. Dafür spricht zum einen, dass in keinem der beiden Dienste die tatsächlichen Kreditkartendaten gespeichert werden, sondern sogenannte “virtuelle Kreditkartennummern“. Diese Zahlenfolgen dienen als Stellvertreter Ihrer eigentlichen Daten und sollen gewährleisten, dass Dritte keinen Zugang dazu haben. Zum anderen funktioniert der Bezahlvorgang über NFC und nicht online. Das heißt, dass es Hackern beim Bezahlen, ähnlich wie bei der Kreditkartenzahlung, nicht möglich ist, die Daten einfach abzuschöpfen. Darüber hinaus bekommt der Händler, bei dem Sie mit Apple Pay oder Google Pay zahlen, keinerlei Informationen über Ihre im Smartphone hinterlegten Daten. Apple betont sogar, dass sie keinen Einblick in den Bezahlvorgang selbst haben, Google hingegen sammelt dabei eine ganze Reihe an Daten.
Verfügbarkeit
Ob Apple Pay oder Google Pay – beide Bezahlsysteme sind aktuell in Deutschland nutzbar. Während Google seinen Dienst bereits im Sommer des vergangenen Jahres vorgestellt hat, ist Apple Pay erst im Dezember 2018 eingeführt worden. Damit Sie Apple Pay oder Google Pay benutzen können, muss außerdem die Bank, in der Sie Kunde sind, mit dem jeweiligen Bezahldienst zusammenarbeiten. Mit Apple Pay kooperieren augenblicklich die Deutsche Bank, N26, Comdirect, American Express und sieben weitere Banken. Auch mit Google Pay arbeiten bereits viele der oben genannten Banken und Kreditinstitute zusammen. Nur mit der Deutschen Bank ist es augenblicklich noch nicht möglich, Google Pay zu nutzen, dafür aber mit der Commerzbank. Für beide Systeme haben sich im Jahr 2019 viele weitere Banken angemeldet. Es ist also davon auszugehen, dass die Zahl der Kooperationspartner weiter wächst. Wenn Ihre Bank aktuell nicht dabei ist, könnenn Sie alternativ auch Ihr PayPal Konto mit Apple Pay oder Google Pay verbinden.
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Einrichten
Egal ob Sie Apple Pay oder Google Pay verwendet – alles, was Sie tun müssen, um bargeldlos zu zahlen, ist zunächst die jeweilige App herunterzuladen und anschließend eine entsprechende Kreditkarte von Ihnen hinzuzufügen. Wenn Sie ein Android Phone besitzen, müssen Sie die Applikation Google Pay verwenden. Entweder sie befindet sich bereits auf Ihrem Handy oder Sie laden sie einfach aus dem Google Play Store herunter. Verfügen Sie über ein iPhone, müssen Sie die App Wallet nutzen. Eine eigene Anwendung namens „Apple Pay“ gibt es nicht. Nachdem Sie die entsprechende App auf Ihrem Telefon installiert haben, öffnen Sie sie und folgen den Anweisungen darin. Eine Karte hinzuzufügen bedarf in der Regel nur wenige Schritte, sobald Sie dies einmal getan haben, ist diese für alle zukünftigen Transaktionen gespeichert.
Funktionsweise
Egal ob Apple Pay oder Google Pay – beide Systeme basieren auf der NFC Technologie („Near Field Communication“ (zu Deutsch: „Kommunikation im Nahbereich“). Überall dort, wo Sie bereits mit Ihrer EC-Karte oder Kreditkarte kontaktlos zahlen können, ist NFC im Einsatz. Im Prinzip ermöglicht die Technologie nichts anderes, als Daten hin- und herzuschicken. Diesen Umstand machen sich auch die Bezahlsysteme zu Nutze. Wollen Sie mit Apple Pay oder Google Pay zahlen, genügt es somit, Ihr Handy an das entsprechende Terminal zu halten. Wenn Sie Besitzer eines iPhones sind, müssen Sie zusätzlich Ihr Passwort eingeben bzw. den Kauf per Fingerabdruck oder Face ID autorisieren. Android Nutzer müssen hingegen erst ab einem Limit von 25 Euro auf eine zusätzliche Autorisierungsmethode zurückgreifen. Alles, was preislich darunter liegt, können Sie ohne Passwort oder Fingerabdruck kaufen.
Fazit zum Vergleich zwischen Apple Pay und Google Pay
Beide Bezahlsysteme bieten Ihnen eine gute und sichere Möglichkeit, um kontaktlos zu bezahlen. Während einige Banken, Kreditinstitute und Geschäfte nur mit Apple oder Google kooperieren, ist stark davon auszugehen, dass sich die Unterschiede im Laufe der kommenden Monate zunehmend ausgleichen werden. Die Sparkasse hat nun die Möglichkeit geschaffen, per Apple Pay zu zahlen. Sowohl Apple Pay als auch Google Pay legen beim Bezahlvorgang großen Wert auf Datenschutz, Apple im direkten Vergleich sogar noch etwas mehr. Dafür erhebt Apple im Gegensatz zu Google eine kleine Gebühr von den Banken, die sich unter Umständen die Differenz von Ihnen zurückholen möchten. Nichtsdestotrotz sind beide Systeme kostenlos und werden, entgegen früherer Prognosen, auch weiterhin gebührenfrei bleiben. Zusammengefasst lässt sich kein eindeutiger Gewinner beider Systeme ausmachen. Sowohl Apple als auch Google stellen solide und zukunftsfähige Bezahlverfahren. Letzten Endes richtet sich die Entscheidung darüber, ob Sie Apple Pay oder Google Pay nutzen, vor allem nach Ihrem Betriebssystem.