Ratgeber Smartphone Wird der Personalausweis im iPhone bald Realität?
In den letzten Jahren boomte der App-Markt und es kamen mehr und mehr verschiedenste Applikationen für Smartphones hinzu. Das anfängliche Unbehagen, vom Handy aus bei Amazon oder eBay zu bestellen, ist der Bequemlichkeit und dem Komfortgedanken gewichen. Die Angst vor der Preisgabe persönlicher Daten gerät seit Jahren weiter in den Hintergrund, um der Annehmlichkeit des Smartphones Platz zu machen. Anders ist es schwer zu erklären, dass Apps für Mailverkehr, Banking und Flugbuchung längst zum Standard auf unseren Telefonen geworden sind. Auch Applikationen wie Apples „Wallet“ zur Organisation von Ausweisdokumenten gehören seit langer Zeit fest zum Smartphone-Repertoire. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch weitere Dokumente wie der Personalausweis komplett digitalisierbar werden. Einen Schritt in diese Richtung hat Apple kürzlich unternommen.
Personalausweis im iPhone, dank Patent
Dass der Personalausweis im iPhone schon bald Realität werden könnte, ist vor allem einer Tatsache geschuldet: Einer Patentanmeldung. So ist vor kurzem durch das US-Patent- und Markenamt öffentlich geworden, dass das kalifornische Software-Unternehmen ein entsprechendes Patent angemeldet hat. Die Meldung darüber ist zwar erst wenige Tage alt, jedoch ist die entsprechende Anmeldung von Apple bereits Ende März dieses Jahres vorgenommen worden. Warum zwischen der Anmeldung und der Öffentlichmachung knapp ein halbes Jahr liegt, ist nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass der US Technik-Riese nach Möglichkeit versucht hat, seine Marktstrategie, inklusive neuer iPhone Features, nicht gleich bei der erstbesten Gelegenheit bekanntzumachen. Schließlich befindet sich Apple in einem permanenten Wettstreit mit anderen Smartphone-Herstellern sowie Googles Android, dem direkten Konkurrenz-System zu iOS. Zudem ist der Ausweis im iPhone noch einige Schritte davon entfernt, unmittelbare Realität zu werden. Denn zwischen der Patent-Anmeldung und der technischen Umsetzung bis hin zur Massenfertigung liegt noch ein weiter Weg. Es ist also nachvollziehbar, warum Apple seine Pläne, den Personalausweis im iPhone einzuführen, zunächst unter Verschluss gehalten hat.
Der Perso im iPhone - Ein langer Weg in Deutschland
Dass die Einführung neuer Funktionen auf Ihrem iPhone hierzulande etwas länger dauert, ist kein Geheimnis. So ist es seit vielen Jahren ein ungeschriebenes Gesetz, dass Features, die in den USA längst Alltag sind, eine ganze Weile brauchen, bis sie auch bei uns zu nutzen sind. Ein prominentes Beispiel war die automatische Gesichtserkennung von Facebook. Seit vielen Jahren in Amerika eingesetzt, hat die Funktion zum Erkennen von Gesichtern auf geposteten Fotos erst dieses Jahr Einzug in Deutschland gehalten. Ein weiteres Facebook Feature, das Versenden von Geld, ist überdies weiterhin nur in den USA möglich. Wer dies hierzulande tun möchte, muss auf Dienste wie „PayPal“ oder „Payoneer“ zurückgreifen. Auch Apples Bezahldienst „Apple Pay“, der bereits seit geraumer Zeit auch in Deutschland eingeführt werden sollte, lässt auf heimischen iPhones immer noch auf sich warten. Laut Unternehmen ist dessen Launch zum Ende dieses Jahres geplant. Mit solchen Informationen im Hinterkopf und der Tatsache, dass es sich beim Perso im iPhone zunächst um ein US Patent handelt, ist es mehr als wahrscheinlich, dass der Ausweis in naher Zukunft erst mal noch nicht auf deutschen Geräten zu finden sein wird.
Die Elektrogerätversicherung von WERTGARANTIE
Schützen Sie jetzt Ihr Lieblingsgerät und genießen Sie folgende Vorteile einer Elektroversicherung:
- Schutz vor Schäden aller Art und Diebstahl
- Schneller und unkomplizierter Service im Schadenfall
- Niedriger Monatsbeitrag gegenüber teuren Reparaturen oder Neuanschaffungen
Erst der elektronische Personalausweis, dann der Perso im iPhone
Ein weiterer Grund, um in dieser Hinsicht eher pessimistisch zu sein: Nur ein Drittel der seit 2010 elektronischen Personalausweise in Deutschland nutzen die sogenannte „e-ID“. Diese ermöglicht es, Informationen Ihres Persos z.B. bei Behörden digital zu übermitteln. Grund für das geringe Interesse an der „e-ID“ ist vor allem eine unzureichende Infrastruktur. So hängt es aktuell sehr davon ab wo Sie wohnen, ob Sie den elektronischen Personalausweis nutzen können. Dass Ihr Ausweis digital eingesetzt werden kann, wird jedoch relativ sicher die Voraussetzung dafür sein, Ihren Perso im iPhone nutzen zu können. Soll heißen: Auch wenn der Perso im iPhone hierzulande theoretisch zu nutzen sein sollte, wird es wohl noch eine ganze Weile brauchen, bis deutsche Behörden dies auch tatsächlich möglich machen. Damit ist der Perso im iPhone zwar ein logischer nächster Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung unseres täglichen Lebens, der Weg dorthin scheint jedoch, zumindest hierzulande, noch weit.
So funktioniert der Perso im iPhone
Die Funktionsweise vom Ausweis im iPhone ist relativ einfach erklärt. Im Wesentlichen werden nur Technologien verwendet, die Ihr Gerät bereits unterstützt: So sollen zunächst per Nahfunk, kurz NFC, die Daten Ihres elektronischen Personalausweises auf Ihr iPhone übertragen und im sogenannten „Secure Element“ hinterlegt werden. Nachdem die zuständige Behörde diesen Vorgang autorisiert hat, was bei der augenblicklichen digitalen Infrastruktur kompliziert ist, liegen diese Informationen künftig als Personalausweis im iPhone auf Ihrem Gerät. Bei dem „Secure Element“ handelt es sich um einen speziellen Chip, der auch im Zusammenhang mit dem Bezahldienst „Apple Pay“ verwendet wird und für einen besseren Datenschutz Ihrer Informationen sorgen soll. Auszulesen soll Ihr Personalausweis im iPhone entweder per Fingerabdruck-Scanner, Face ID oder eine andere sichere Authentifizierungsmethode sein. Inwieweit Sie den Perso im iPhone, wenn einsatzfähig, künftig auch beim Reisen verwenden können, bleibt überdies abzuwarten. Denn aktuell benötigen Sie für Grenzübertritte außerhalb der EU Reisedokumente in klassischer, physischer Form.