Frau hält Smartphone vor Ihrem Gesicht
Die drei wichtigsten Fakten zur iPhone X Face ID (Bild: Prostock-studio - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Die drei wichtigsten Fakten zur iPhone X Face ID

Mit dem Jubiläumsmodell zum 10-jährigen Bestehen des iPhones hat sich Apple etwas Besonderes ausgedacht. Denn das neueste Gerät des kalifornischen Konzerns, das iPhone X, bricht gleich in mehrerer Hinsicht mit alten Konventionen. Zum einen überspringt Apple bei der Namensgebung eine Generation und nennt es anstatt „iPhone 9“ passend zum Jubiläum „iPhone 10“ bzw. „X“. Zum anderen verschwindet der charakteristische Home-Button. Und noch etwas ist neu: Die iPhone X Face ID, Apples automatische Gesichtserkennung. Hier sind drei Fakten zur iPhone X Face ID.

1. Wozu Gesichtserkennung?

Dass sich Apple bei seinem neuesten Modell neben vielen weiteren interessanten Neuerungen für eine automatische Gesichtserkennung, also die iPhone X Face ID, entschieden hat, hat drei wesentliche Gründe:

Erstens lag es auf der Hand, dass sich Apple bei seinem Jubiläumsmodell etwas Spezielles wie die iPhone X Face ID einfallen lassen musste. Bei einem Smartphone, das wie kein anderes Gerät auf dem Markt für Innovation und Individualismus steht, liegt die Messlatte an Erwartungen grundsätzlich hoch - und bei einem Jubiläumsmodell zum 10-jährigen Bestehen erst recht. Eine verbesserte Kamera und ein schnellerer Prozessor allein hätten da nicht ausgereicht. Die iPhone X Face ID kann hingegen als ein entscheidender technologischer Schritt nach vorn betrachtet werden, der sich von den üblichen technischen Verbesserungen, die ein neues Modell mit sich bringt abhebt.

Zweitens weiß Apple um den Trend der immer größer werdenden Bildschirme. Besonders Samsung hat mit seinen Modellen Galaxy S8, S8+ und Note 8 vorgemacht, wie man sogenannte „All Screen“-Smartphones auf dem Markt etabliert und in diesem Bereich neue Maßstäbe setzt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und sein Display sogar noch ein Stück größer in Relation zum Rahmen gestalten zu können, hat sich Apple dazu entschieden den Home-Button (samt Fingerabdruck-Scanner) zu verbannen. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel So lässt sich das iPhone X ohne Home Button bedienen. Auf diese Weise ist mehr Platz für das Display geschaffen. Anstatt des Fingerprint-Scanners setzt Apple nun auf die iPhone X Face ID.

Drittens wirbt Apple wie kein anderer Smartphone-Hersteller mit der Sicherheit seiner Geräte. Wo immer es geht, wird versucht, Softwarefehler zu korrigieren, Sicherheitslücken zu schließen und den Datenschutz von Apple-Usern zu optimieren. So galt der auf dem iPhone 5S eingeführte Fingerabdruck-Scanner als eine Verbesserung in der Datensicherheit - in Relation zur bis dahin genutzten manuellen Passwort-Eingabe. Die Entsperrung des Geräts durch die von Apple als noch sicherer dargestellte iPhone X Face ID kann als der logische nächste Schritt dieser Sicherheits-Politik verstanden werden.

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2. Sicherheit

iPhone X wird vor einen Computerbildschirm gehalten
iPhone X Face ID (Bild: CDPiC - stock.adobe.com)

Um beim Thema „Datenschutz“ zu bleiben: Laut Apple handelt es sich bei der iPhone X Face ID um ein äußerst zuverlässiges Verfahren. So lag die durchschnittliche Fehlerquote bei der zuvor verwendeten „Touch ID“ durch den Finderabdrucksensor bei 1 zu 50.000. Das bedeutet also, dass unter fünfzigtausend Menschen theoretisch eine Person ist, die mit Ihrem Fingerabdruck Ihr iPhone entsperren könnte. Das ist auf der einen Seite zwar eine relativ niedrige Wahrscheinlichkeit. Auf der anderen Seite leben in vielen Städten weit mehr als 50.000 Menschen und die Chance, dass eine fremde Person Ihr Gerät entsperren könnte scheint in dieser Hinsicht nicht komplett unwahrscheinlich.

Aus diesem Grund wirbt Apple nun mit der automatischen Gesichtserkennung iPhone X Face ID. Diese besitzt in Relation dazu eine durchschnittliche Fehlerquote von lediglich 1 zu 1.000.000. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand durch die Verwendung der iPhone X Face ID Ihr Gerät entsperren kann 20 Mal geringer als durch den Fingerabdrucksensor. Selbstverständlich muss man bei diesen von Apple veröffentlichten Werten zwei Dinge beachten. Erstens sind dies Zahlen, die der Konzern selbst vorstellt und nicht Angaben einer unabhängigen Organisation. Angenommen die von Apple präsentierten Zahlen sind korrekt, handelt es sich bei Werten dieser Art zweitens um relative Zahlen. Die tatsächliche Wahrscheinlichkeit weicht also in der Regel von dem veröffentlichten Richtwert, der immer nur einen Durchschnitt angibt ab.

Um Ihre Datensicherheit weiter zu gewährleisten, hat Apple in das iPhone X ein bestimmtes technisches Verfahren eingebaut. So müssen Sie statt die iPhone X Face ID Ihrer Passwort eingeben, wenn Sie Ihr Gerät länger nicht entsperrt haben. Dies ist der Fall, wenn Sie Ihr iPhone entweder über 48 Stunden nicht per iPhone X Face ID oder über sechseinhalb Tage nicht über die Passwort-Eingabe entsperrt haben. Auch wenn die Gesichtserkennung mehr als fünf Mal nicht funktioniert hat, müssen Sie auf die traditionelle Passwort-Eingabe zurückgreifen.

3. Funktionsweise

Unabhängig von Sinn und Sicherheit der iPhone X Face ID stellt sich Frage, wie das Verfahren der automatischen Gesichtserkennung eigentlich funktioniert. Damit die iPhone X Face ID gelingen kann, bedient sich Apple einer altbewährten Technologie: Infrarot. So befindet sich in der kleinen Display-Aussparung am oberen Bildschirmrand nicht nur die Frontkamera des Geräts, sondern ebenfalls eine Infrarot-Kamera. Die von Apple genannte „TrueDepth Camera“ (zu Deutsch: „Wahre Tiefen-Kamera“) erfasst 30.000 verschiedene Punkte in Ihrem Gesicht und entwirft zugleich 2D Infrarot-Bilder. Aus diesen Daten wird eine sogenannte „Höhenkarte“ Ihres Gesichts erstellt und mehrere zweidimensionale Bilder.

Die iPhone X Face ID selbst wird durch ein neurales Netzwerk, das sich innerhalb des Prozessors befindet, durchgeführt. Alle Daten, die von der Infrarot-Kamera erfasst werden, versieht Apple mit einem Zufallsmuster und speichert sie ab. Nicht im Hauptprozessor „A11 Bionic Chip“, sondern im einen Co-Prozessor, der vom Konzern „Secure Enclave“ genannt wird. Dort hinterlegt, werden die Daten regelmäßig aktualisiert, damit Alterungsprozesse, Makeup oder Brillen und Bartwuchs kein Hindernis bei der Gesichtserkennung iPhone X Face ID darstellen. Ihre Daten verbleiben aber auf dem Co-Prozessor und werden nicht an den Apple-Konzern weitergeleitet. Alte Datensätze, die zur iPhone X Face ID nicht mehr verwendet werden können, werden zudem automatisch gelöscht.