Frau mit Gesichtsmaske hält iPhone in die Kamera
iOS 13.5 mit Corona Feature (Bild: Samio20 - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Das steckt im neuen iOS 13.5 mit Corona-Feature

„Wer rastet, der rostet.“ lautet ein bekanntes Sprichwort. Gemeint ist, dass man sich bewegen und weiterentwickeln muss, damit Gelerntes nicht in Vergessenheit gerät und man gegenüber neuen Herausforderungen gewappnet ist. Dass dieser Satz nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Smartphones zutrifft, zeigt die Notwendigkeit von Updates. Durch regelmäßige Softwareaktualisierungen wird gewährleistet, dass Ihr Handy auf dem neuesten Stand bleibt, mit aktuellen Funktionen ausgestattet und bestmöglich gegen schädliche Viren geschützt ist. Das neueste iOS Update für iPhones soll Sie vor Viren sogar im doppelten Sinne schützen. Auf iOS 13.5 gibt es nämlich ein eigenes Feature zu Corona, mit dem die Ausbreitung des Krankheitserregers nachverfolgt werden kann. Wir verraten Ihnen, was es mit der Funktion genau auf sich hat und welche Features sich außerdem im neuen Softwareupdate verstecken.

Mit iOS 13.5 wird Ihr iPhone mit Corona-Apps kompatibel

In den vergangenen Monaten haben Apple und Google an der Entwicklung des sogenannten „Kontaktverfolgungs-API“ gearbeitet. API steht für „Application Programming Interface“ und heißt übersetzt in etwa: „Programmier-Oberfläche für Apps“. Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um die technische Grundlage zur Kompatibilität mit Corona Apps – genauer gesagt für ganz bestimmte Corona Apps. Durch das in iOS 13.5 enthaltene API, ist die in Kürze von der Bundesregierung vorgestellte Corona App in der Lage, Daten von Ihrem iPhone auszulesen. Ziel ist es, dass Gesundheitsbehörden auf das Interface zugreifen können und mithilfe von GPS und Bluetooth die Ausbreitung des Virus zurück- bzw. nachverfolgen können. Die Daten sollen nur von offiziellen Stellen ausgelesen werden.

Verankert ist das neue Feature in den Einstellungen Ihres Geräts, zu finden unter Einstellungen > Datenschutz > COVID-19-Kontaktprotokoll > Kontaktprotokoll. Hier haben Sie die Möglichkeit das Feature zu aktivieren bzw. auszuschalten. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre und andere Corona Apps auf Ihr Bluetooth zugreifen können, dann stellen Sie den Hebel einfach von grün auf grau. Wenn Sie die App nicht installiert haben, spielt die Abfrage von Daten bei Ihnen natürlich keine Rolle. Darüber hinaus wird auf iOS 13.5 auch ein Protokoll über jegliche Anfragen geführt, die von anderen Corona Apps gemacht wurden. Nach 14 Tagen wird es wieder gelöscht. Wenn Sie wollen, können Sie dies aber auch schon vorher löschen. Zu finden ist es unter Einstellungen > Datenschutz > Health.

Entsperren mit Maske per Face-ID wird auf iOS 13.5 einfacher

Eine der wichtigsten Neuerungen, die iOS 13.5 beinhaltet, ist die Anpassung der Face-ID im Hinblick auf das Tragen von Gesichtsmasken. Die Ausbreitung des Corona-Virus hat zu einem rasanten Anstieg von Atemschutzmasken geführt. Was Sie einerseits vor einer Ansteckung schützen soll, hindert Ihnen andererseits beim Entsperren Ihres Geräts. Die automatische Gesichtserkennung Ihres iPhones berücksichtigt zwar Kopfbedeckungen und Brillen. Masken, die das halbe Gesicht verdecken, können von der Face-ID aber nicht erkannt werden. Um dieses Problem zu adressieren, hält iOS 13.5 ein entsprechendes Feature bereit. Mit diesem ist es auch mit Maske möglich, Ihr Telefon zu entsperren – jedoch nicht so, wie Sie denken.

Leider ist die entsprechende Neuerung unspektakulärer als sie auf den ersten Blick scheint. Das iOS 13.5 Update verfügt nämlich nicht etwa über eine überarbeitete Face-ID, dessen Technologie imstande ist, Ihr Gesicht trotz Atemschutzmaske zu erkennen. Stattdessen wird der Zeitraum verkürzt, indem Ihr Gerät feststellt, dass Sie eine Maske tragen und Sie alternativ Ihr Passwort eingeben lässt. Bislang war es so, dass Ihr iPhone für einige Sekunden versucht hat, Ihr Gesicht trotz Maske zu scannen und Ihnen erst nach einer ganzen Weile die Option zur manuellen Eingabe Ihres Passworts angezeigt hat. Mit iOS 13.5 braucht es jetzt nur noch wenige Sekunden, bis Ihr Telefon von der Face-ID zur Passwort-Eingabe springt. Damit ist das Problem von Maske und Gesichtserkennung zwar nicht gelöst, der Entsperrvorgang wird aber zumindest verkürzt.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Mit 13.5 wird die Datenlücke in der Mail-App geschlossen

Frau hält Smartphone mit Gesichtsscanner vor ihr mit einem Mundschutz bedeckten Gesicht
Corona Feature bei iOS 13.5 (Bild: metamorworks - stock.adobe.com)

Vielleicht habt ihr es mitbekommen: Das Cyber Security Startup ZecOps hat im Mai dieses Jahren auf eine Schwachstelle in der Mail-App aufmerksam gemacht. Das Datenleck existierte seit geraumer Zeit sowohl für iPhones als auch für iPads und war selbst den Mitarbeitern von Apple nicht bekannt. Die Sicherheitslücke konnte von Hackern und Datendieben ausgenutzt werden, um sich Zugriff auf Ihr Gerät zu verschaffen und vertrauliche Informationen abzugreifen. Apple hat entsprechend reagiert und angekündigt, das Datenleck mit iOS 13.4.5 zu beheben. Da diese Version von Apple übersprungen wurde (warum, erfahren Sie im letzten Abschnitt), kommt der Sicherheits-Patch nun mit iOS 13.5. Sobald Sie die neueste Software-Version installiert haben, ist Ihre Mail-App wieder sicher.

Diese Änderung hält iOS 13.5 außerdem für Sie bereit

Bislang war es so, dass wenn Sie mit mehreren Menschen gleichzeitig per Facetime telefoniert haben, immer die Person hervorgehoben wurde, die gerade spricht. Ein ähnliches Feature gibt es auch (in der Desktop-Variante) bei Zoom, nur dass die sprechende Person farbig umrandet wird. Dass das in den Vordergrund stellen eines Gesprächsteilnehmers schnell unübersichtlich werden kann, offenbart sich bei einer größeren Anzahl an Personen. Sobald viele Menschen gleichzeitig sprechen bzw. sich unterbrechen, herrscht Chaos in der App. Um diesen Umstand zu entgegnen, können Sie auf iOS 13.5 die Funktion unter Einstellungen > FaceTime > Spricht gerade nun deaktivieren. In der Folge wird die Kachel der sprechenden Person nicht mehr groß dargestellt.

Deswegen hat Apple mit iOS 13.5 ein Update übersprungen

Dem einen oder anderen aufmerksamen Apple-User mag aufgefallen sein, dass iOS 13.5 nicht die nächste Softwareaktualisierung an der Reihe ist. Eigentlich war geplant, zunächst die Version iOS 13.4.5 zu veröffentlichen. Weshalb hat Apple die Version übersprungen und direkt iOS 13.5 released? Im Prinzip ist es ganz einfach: Wegen Corona. Herzstück des neusten Updates sind die Corona-Features, mit denen sich Ihr Gerät per Face-ID leichter entsperren lässt und mit der zukünftigen Corona-App kompatibel ist. Der vorzeitige Release ist unterm Strich also der Dringlichkeit der aktuellen Umstände geschuldet. Mit der Implementierung der neuen Funktionen will Apple schnellstmöglich auf die Corona-Situation reagieren.