Ratgeber Unterhaltung & Freizeit Die Smartwatch - wie alles begann
Wer glaubt, das Zeitalter der smarten Armbanduhren begann erst im Sommer 2015, als Apple seine erste Apple Watch vorstellte, der irrt. Auch im Jahr zuvor, als Google mit Android Wear auf dem Markt kam, war dies nicht die Geburtsstunde der smarten Uhren. Bereits vor 40 Jahren gab es kleine Computer am Handgelenk, die selbst bei der Bedienung und der Vermarktung Ähnlichkeiten zu heute aufweisen. Und selbst Microsoft versuchte sich schon an Smartwatches, als Apple noch als ein reiner Computerhersteller agierte und Google nur für seine Suchmaschine bekannt war.
Der erste Computer am Handgelenk: 1975
Vier Jahrzehnte bevor die Apple Watch ausgeliefert wurde, lieferte der „Time Computer Calculator 901“ auf Knopfdruck Rechenergebnisse auf das Handgelenk. Diese smarte Uhr des Herstellers Pulsar gilt als Urvater aller Smartwatches. Touchdisplays gab es zu der Zeit jedoch nicht. Die angebrachten Eingabeknöpfe waren damals so klein, dass diese mit einem speziellen Stift gedrückt werden mussten.
Da vierzig Jahre später auch bei Smartphones und Tablets wieder Eingabestifte zur Verfügung stehen, war die erste Uhr mit Taschenrechner gleich im doppelten Sinne ein Vorreiter der Moderne. Und selbst bei der Vermarktung scheint es so, als hätte sich Apple in den 70er Jahren abgeschaut, wie man mit identischer Hardware im Preis deutlich unterschiedliche Uhren verkaufen kann. Genau wie 40 Jahre später gab es den Urahn aller Computeruhren sowohl in einer hochkarätigen Goldversion, als auch mit Stahlgehäuse. Während die Luxusvariante streng limitiert auf 100 Stück war und für stolze 4.000 Dollar den Eigentümer wechselte, wurde die Standardversion mit ihrem Stahlgehäuse für etwa 50 Dollar verkauft.
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Microsoft bringt drahtlos Daten auf die Uhr: 2004
Während Taschenrechner-Uhren als Gadget der 70er und 80er Jahre auch jüngeren Menschen bekannt sind, ist die Microsoft-Smartwatch, die 2004 unter dem sperrigen Namen „Swatch Paparazzi SPOT“ angeboten wurde, nahezu unbekannt. Zusammen mit dem Schweizer Uhren-Giganten Swatch, zu dessen Konzern auch klassische Uhrenmarken wie Tissot, Omega oder Longines gehören, wollte Microsoft-Gründer Bill Gates nicht mehr als die Uhrenwelt revolutionieren. Wie so häufig kam er zu früh und bei diesem Projekt zeigte Microsoft auch keinen langen Atem. Neben Armbanduhren sollten auch so unterschiedliche Geräte wie Kaffeemaschinen und Wetterstationen dazu genutzt werden, um Wetterinformationen, Börsenkurse oder aktuelle Schlagzeilen anzuzeigen.
Die Microsoft-Uhr, die es auch in Varianten der Hersteller Fossil und Tissot gab, musste seinerzeit nicht mit einem Smartphone gekoppelt werden – die gab es schlicht noch gar nicht – sondern bezog ihre Daten über UKW-Funksender. Diese Funksender waren allerdings nur in den Ballungsgebieten der USA zu empfangen. Überall sonst in der Welt war diese Uhr nicht mehr sonderlich smart und konnte lediglich die Zeit anzeigen.
Auch die Idee, Börsenkurse auf den Displays von Kaffeemaschinen anzeigen zu lassen, setzte sich nicht durch – aber vielleicht kommt die große Zeit von „Café Latte mit DAX“ ja noch?