Ratgeber Smartphone Huawei 5G - eigene Chipherstellung von Huawei
Huawei hat dieses Jahr für so manche Schlagzeile gesorgt. Nach dem Handelsembargo der USA schien die Erfolgsstory des Konzerns endgültig vorbei, doch der Technik-Riese lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Der letzte Tiefschlag für das Unternehmen: Die Vereinigten Staaten verbieten Herstellern wie TSMC, die bisher Chips für Huawei hergestellt haben, diese an den Smartphone-Giganten zu liefern. Doch davon lässt sich der chinesische Konzern nicht beirren. Die Reaktion des Konzerns: Huawei möchte künftig eigene Chips herstellen und damit Huawei 5G möglich machen. Damit erhofft sich das Tech-Unternehmen mehr Unabhängigkeit und einen weiteren Netzausbau.
USA verbietet Unternehmen die Kooperation mit Huawei
Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und China ist noch lange nicht vorbei. Bereits im Mai 2020 ließ die Regierung unter Trump verlauten, dass er die Chipherstellung für Huawei verbieten lassen möchte. Diese Entscheidung betrifft jeden global agierenden Hersteller, der US-Technologie verwendet und somit auch TSMC, der Hauptlieferant für den asiatischen Konzern. Ebenso betroffen ist das US-Unternehmen Qualcomm. Ein harter Schlag für Huawei und den geplanten Huawei 5G Netzausbau des Unternehmens. TSMC, die überwiegend Kirin-Chips herstellen und diese an den Tech-Giganten liefern, ist massiv betroffen. Denn mit dem chinesischen Konzern verlieren sie einen Großkunden und somit einen gravierenden Anteil ihres Umsatzes. Lediglich Bestellungen, die bereits vor dem Verbot angenommen wurden, und Bestellungen, die bereits in Produktion sind, dürfen noch durchgeführt werden. Alle neuen Bestellungen wurden bereits gestoppt. Wahrscheinlich war das auch der Anlass dafür, dass das Unternehmen unmittelbar darauf ankündigte, eine Fabrik in Arizona zu eröffnen. Dabei war die Hoffnung groß, dass die USA ihre Sanktionen langsam zurückfahren. Doch jetzt steht fest: Huawei muss mindestens noch ein weiteres Jahr ohne Google auskommen und nun auch ohne TSMC und Qualcomm.
Kurzfristige Lösung: Gehen Huawei die Chips aus?
Schon jetzt stellt sich die Frage, wie viele Kirin-Chips Huawei noch auf Lager hat und ob diese weiterhin genügen. Denn sollte das Unternehmen keine Chips mehr zur Verfügung haben, wäre das der Anfang vom Ende von Huawei 5G. Um sich trotzdem über Wasser zu halten, setzt Huawei alternativ auf Chips von SMIC. Der chinesische Hersteller bietet zwar nicht dasselbe technische Niveau, ist aber immerhin ein sicherer Zulieferer. Damit hat der Konzern zwar eine kurzfristige Lösung gefunden, doch langfristig hat Huawei ganz andere Pläne: Der Tech-Riese setzt auf eine komplett eigene Chipherstellung. Bis das Unternehmen mit einem leistungsstarken Nanometer-Verfahren selbstständig hochleistungsfähige Chips herstellt, kann aber noch eine Weile vergehen.
Neue Pläne: Huawei setzt auf eigene Chipherstellung
Bei der Chipherstellung plant Huawei eine Chip-Fabrik, die vollständig auf US-Technologien verzichtet und somit maximal unabhängig agieren kann. Was vor wenigen Monaten noch als Gerücht galt, nimmt langsam Gestalt an: Die Financial Times berichtete über konkrete Pläne des Smartphone-Herstellers. Trotzdem ist die Zukunft des Unternehmens noch komplett offen. Denn die US-Sanktionen betreffen nicht nur die Chip-Lieferung, sondern ebenso Smartphone-SoCs. Der Technologie-Riese darf keinerlei Smartphone-SoCs fertigen oder kaufen – und das, obwohl dies die wichtigste Sparte des Unternehmens ist. Die Pläne zur eigenen Chipherstellung wurden bis jetzt noch nicht offiziell bestätigt
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So soll die Chipherstellung von Huawei 5G aussehen
Laut dem Bericht des renommierten Magazins, soll die Werkfabrik von einem Partner, Shanghai IC R&D Center, betrieben werden und die Produktion ganz ohne Technologien der USA auskommen. Die chinesische Regierung bekräftigt die Entscheidung des Duos. Die Fertigung soll noch in dieses Jahr beginnen. Dabei setzt das Unternehmen vorerst nur auf das veraltete 45 nm-Verfahren. Gegen Ende des Jahres sollen dann auch Strukturbreiten von 28 nm erreicht werden. Daraus lässt sich schließen, dass der Smartphone-Riese noch lange keine konkurrenzfähigen SoCs für Smartphones herstellen kann. Doch immerhin gibt es weitere Optionen, was Smart TVs und andere technische Geräte betrifft. Die Umstellung auf Strukturbreiten von 20 nm ist für das Jahr 2022 in Planung. Zusätzlich dazu soll dann die Produktion von weiterer 5G-Netzwerk-Ausrüstung starten. Denn letztendlich setzt Huawei vor allem auf einen flächendeckenden 5G Netzausbau und nicht auf die Herstellung von Smartphones.
Gute Neuigkeiten für Huawei: 5G Netzausbau genehmigt
Trotz der harten Schelte der USA treibt der Tech-Riese weiter den Ausbau seines Huawei 5G-Netzes voran. Auch hierzulande soll ein flächendeckender Netzausbau stattfinden. Zunächst war nicht sicher, ob der chinesische Smartphone-Hersteller überhaupt eine Genehmigung der deutschen Bundesnetzagentur bekommt. Doch seit Anfang Oktober ist klar: Die Bundesnetzagentur hat den Antrag von Huawei genehmigt. Kurz darauf hat der chinesische Konzern ein eigenes 5G-Netz mit einer Fläche von 475 Quadratmetern in München gespannt. Die lokalen Frequenzen liegen im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz. Gegen Ende des Jahres soll es auch Frequenzen im Bereich 26 GHz und weiteren Spektren geben. Dabei handelt es sich um einen Huawei 5G Stand Alone, das den eigenen 5G Core des Ausrüsters enthält. Zusätzlich dazu verfügt das Unternehmen über ein eigenes Rechenzentrum sowie eine Industrie-4.0-Produktionslinie vor Ort.
Huawei immer unabhängiger – Bundesregierung kritisch
Mit diesem Durchbruch wird Huawei immer unabhängiger. Doch genau das sieht die Bundesregierung enorm kritisch. Denn schon mehrfach warnte der BND vor einer eventuellen Spionage über das schnelle Mobilfunknetz. Überwiegend chinesische Unternehmen, die stark unter dem Einfluss des Staates stehen, könnten ihr Netz auch für Spionage-Zwecke nutzen. Um den guten Draht nach China nicht zu stören, möchte die Bundesregierung chinesische Komponenten zwar nicht vollständig verbieten, hat aber angekündigt, die Entwicklung im Auge zu behalten. Künftig wird es deshalb zwei unterschiedliche Prüfverfahren geben – und gerade der zweite Prüfschritt wird eine große Hürde für chinesischen Konzerne darstellen und für mehr Sicherheit sorgen.