Der WERTGIGANT macht Station in Hannover
Wir sind Meister im Wegwerfen. Weltweit wachsen die Müllberge. Die Vermeidung von Plastikmüll hat es inzwischen in das gesellschaftliche Bewusstsein geschafft – Elektroschrott wird hingegen kaum wahrgenommen. Dabei sind die Mengen an Elektroschrott, die jährlich auf der ganzen Welt produziert werden, gigantisch. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Menge des weltweit verursachten Elektroschrotts von 20 auf 50 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität der Vereinten Nationen. Die Prognose: In den kommenden 30 Jahren wird sich diese Menge erneut verdoppeln. Besonders heikel: Deutschland gehört in Europa zu den Top-Verursachern von Elektroschrott.
Nicht nur die Berge an Elektroschrott gefährden dabei Mensch und Umwelt, auch die ausgestoßenen Mengen an CO2 sind besorgniserregend: Laut dem Global E-Waste Monitor verursachte der globale Elektroschrott allein 2019 rund 98 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente – und damit so viel wie rund 58 Millionen Kleinwagen bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometer pro Jahr.
Folgen des Elektroschrotts müssen in das kollektive Gedächtnis gerufen werden
Diese erschreckenden Zahlen haben die Politik dazu veranlasst, Maßnahmen gegen den Elektroschrott einzuleiten. Städte wie Wien und Bundesländer wie Thüringen zahlen Verbrauchern 100 Euro, wenn sie defekte Elektrogeräte reparieren lassen, statt den defekten Kühlschrank oder Herd zu entsorgen und neu zu kaufen. Die Stadt Wien konnte so in einem Jahr rund 540 Tonnen CO2 einsparen. Außerdem verankert der in diesem Jahr EU-weit in Kraft getretene New Circular Economy Plan ein Recht auf Reparatur. Der Handlungsbedarf ist aber auch in Hannover bekannt: Der Spezialversicherer Wertgarantie hat sich gemeinsam mit dem Aktionskünstler HA Schult dem Kampf gegen den Elektroschrott verschrieben – beide verschaffen ihrem Anliegen mit einer gigantischen Skulptur aus Elektroschrott in Deutschland Aufmerksamkeit.
Elektroschrott-Riese macht Station in Hannover
Sechs Meter hoch, über eine Tonne schwer und ausgestattet mit einer drastischen Botschaft – so tourt HA Schults Wertgigant aktuell durch die Bundesrepublik. Erschaffen aus defekten Elektrogeräten, erzählt der Wertgigant seine persönliche Geschichte. „Wir produzieren Müll und wir werden zu Müll. Der Müll ist allgegenwärtig auf einem Planeten, den wir zum Müllplaneten Erde machen“, sagt HA Schult, der Künstler hinter dem Schrott-Riesen.
Nach der gelungenen Premiere auf dem Tollwood Sommerfestival in München im Juli und August zieht HA Schults Wertgigant weiter durch Deutschland – und macht ab dem 28. September am Maschteich hinter dem Neuen Rathaus halt. Knapp zwei Wochen kann die Skulptur dort bestaunt werden, ehe der Wertgigant nach Berlin und Düsseldorf weiterzieht.
Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ zeigt Umgang mit defekten Elektrogeräten
Der Wertgigant ist dabei nicht nur ein weiteres Kunstobjekt HA Schults, sondern Projektionsfläche eines ernsten Anliegens: Die gigantische, eine Tonne schwere Skulptur repräsentiert den Elektroschrott, den deutsche Haushalte in 72 Sekunden produzieren. Wertgarantie hat mit einer Studie die Grundlage für die Erschaffung des Wertgiganten gelegt. Das eindrucksvolle Ergebnis: Jährlich 436.548 Tonnen Elektroschrott verursachen deutsche Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen – alle 72 Sekunden entsteht so in Deutschland ein neuer Wertgigant. Und innerhalb von nur 20 Stunden entsteht so eine Armee von 1.000 Wertgiganten – vergleichbar mit den 1.000 Trash People, den Müllmenschen des Künstlers HA Schult. Jeden Tag produzieren wir in Deutschland eine Schrott-Armee, obwohl die Trash People schon seit 25 Jahren durch die Welt ziehen und auf die Vermüllung unseres Planeten aufmerksam machen.
„Es ist jetzt Zeit zu handeln, weil die enormen Elektroschrottberge uns und unserer Umwelt schon heute schwer schaden“, unterstreicht Patrick Döring, Vorstandsvorsitzender der Wertgarantie SE. „Wir sind überzeugt, dass ein nachhaltigerwer Umgang mit Elektrogeräten einen großen Beitrag zur Einsparung von Elektroschrott und CO2-Äquvalenten leisten kann. Das belegen auch die Ergebnisse unserer Studie ‚Reparieren statt Wegwerfen‘.“
Die Studie zeigt außerdem: Knapp die Hälfte aller untersuchten Geräte weisen bereits innerhalb der ersten zehn Jahre einen Defekt auf, der zur Funktionsunfähigkeit führt. 78 Prozent der Befragten entscheiden sich in diesem Fall gegen eine Reparatur, auch wenn diese möglich wäre. Bei nicht vorgenommener Reparatur entsorgen anschließend 84 Prozent das funktionsunfähige Gerät – was zu großen Mengen an Elektroschrott führt.
Reparaturen sind ein wichtiger Faktor zur Einsparung von Elektroschrott
Weshalb entscheiden sich Verbraucher mehrheitlich gegen eine Reparatur defekter Geräte? Jeder Dritte bezeichnet zu hohe Reparaturkosten als ausschlaggebend, 43 Prozent nennen Neuanschaffungen als Grund gegen eine Reparatur. „Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt“, warnt Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann. „Die Studienergebnisse belegen das große Umweltschutz-Potenzial, das in Geräte-Reparaturen steckt. Im Jahr 2020 wurden dadurch für alle Haushalte in Deutschland insgesamt bereits 217.160 Tonnen Elektroschrott vermieden.“
Versicherungen tragen zu nachhaltigerem Konsumentenverhalten bei
Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Wenn sich die aktuelle Reparaturhäufigkeit von durchschnittlich 22 Prozent um ein Viertel auf 27,5 Prozent erhöhen würde, könnten allein in Deutschland schon mehr als 100.000 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.
Lediglich zwei Prozent der Deutschen schließen aktuell eine Versicherung für ihre Elektrogeräte ab, die im Schadensfall für eine Reparatur aufkommt – dabei tragen Geräteversicherungen dazu bei, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Ressourcen zu schonen. Wertgarantie konnte im Jahr 2020 eine Reparaturquote von 75 Prozent aufweisen – das heißt, in drei von vier Fällen konnte ein Schaden mit einer Reparatur des Gerätes reguliert werden. Das verlängert die Gerätenutzung und spart Elektroschrott.
Detaillierte und weiterführende Informationen, die gesamte Studie, Bildmaterial sowie Infografiken zum Thema finden Sie unter www.reparieren-statt-wegwerfen.de.
Die deutschlandweit repräsentative Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ im Auftrag der Wertgarantie SE liefert Ergebnisse zum typischen Nutzerverhalten deutscher Haushalte von 38 Elektrogeräten. Die Umfrage unter insgesamt 5.400 Haushalten in Deutschland wurde von der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag der Wertgarantie SE im Dezember 2020 durchgeführt.
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Marc Höppner
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