Ratgeber Smartphone Smartphone Finger verhindern – so geht's
Der „denglische“ Kunstbegriff Handy leitet sich nicht von ungefähr von der Hand ab. Dort – genauer: in den Fingern – kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, wenn das Handy übermäßig genutzt wird. Handy Finger scheinen gerade bei Heranwachsenden eine neue Volkskrankheit zu sein. Hier erfahren Sie, wie es zu dieser gesundheitlichen Beeinträchtigung kommen kann, wie Sie diese erkennen und wie sich Smartphone Finger verhindern lassen. Außerdem räumen wir mit einem hartnäckigen Mythos auf.
Der Handy Finger kann jedem passieren
Die menschliche Hand ist ein Hightech-Meisterwerk der Natur: 14 Fingerknochen, fünf Mittelhandknochen und acht Handwurzelknochen, 39 Muskeln, 36 Gelenke, außerdem über 100 Sehnen und Bänder geben der Hand Halt, straffen sie und bringen sie in Bewegung. Ein Viertel unserer Knochen befinden sich damit allein in den Händen. Außerdem werden sie von jeweils drei Nerven durchzogen. Ein so komplexer Körperteil ist nicht nur hochfunktional – er ist auch anfällig. Wer viel Zeit mit seinem Smartphone verbringt, kann davon ein Lied singen. Denn einförmige Betätigungsabläufe und auch stundenlanges Halten setzen der Hand und vor allem den Fingern zu. Dauerdruck, Ermüdung und Verschleiß können für ein Problem sorgen, das als Handy Finger bekannt ist. Dann kommt es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Entzündungen. Weil laut dem Portal Statista rund 89 Prozent der Deutschen ein Smartphone besitzen und je nach Studienlage durchschnittlich 2,5 bis vier Stunden mit dem Gerät beschäftigt sind, werden sich viele von ihnen über kurz oder lang die Frage stellen: Wie lassen sich Smartphone Finger verhindern?
Der Mythos vom verformten Handy Finger
Bevor wir Ihnen Tipps geben, wie Sie Smartphone Finger verhindern können, noch ein Wort zu einem Schreckensszenario aus dem Internet. Dort kursieren immer wieder Gerüchte, dass das einseitige Halten des Handys mit der Zeit zu einer Delle in den Fingern führt. Wenn man die haltende Hand nicht abwechsele, heißt es, komme es aufgrund des Gewichts zu Verformung der Knochenstruktur – insbesondere des kleinen Fingers. Angeblich mit irreparablen Schäden bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum. In seriösen Medien wurde das Thema bereits aufgegriffen. Das Ergebnis: Ein Handy Finger im Sinn einer Verformung ist aus medizinischer Sicht nicht möglich. Ist tatsächlich mal eine Delle in der Handfläche, bildet sich diese schnell von selbst wieder zurück. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass übermäßige und einseitig Nutzung des Smartphones zwar einen partiell stärkeren Muskelaufbau fördere, aber auch Entzündungen der Sehnen hervorrufen kann.
Smartphone Finger verhindern: So beginnt es
Bei der Nutzung eines Smartphones gibt es eine dominante Hand. Deren Finger führen über den Tag verteilt zahllose sich wiederholende Bewegungen aus. Diese Eintönigkeit bewirkt zusammen mit dem stets gleichen Halten des Handys Ermüdungen der Sehnen und deren Abnutzung. Auf die Gelenke wird ebenfalls ein monotoner Druck ausgeübt, der sie auf Dauer zu einseitig beansprucht. Hinzu kommt eine Beeinflussung der Nervenbahnen. Wenn Sie Smartphone Finger verhindern möchten, sollten Sie zuerst die Symptome kennen:
- temporäre Taubheitsgefühle in den Fingerspitzen
- steife und schmerzende Finger
- morgendliche Steifigkeit
- ein leises Knacken beim Bewegen von Daumen oder kleinem Finger
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Größtes Problem: Smartphone Daumen verhindern
Der sicher problematischste Handy Finger ist der Daumen. Hier ist eine Tendinitis besonders gravierend. Dieser Begriff bezeichnet eine Sehnenscheidenentzündung durch übermäßig gereizte Sehnen. Sie äußert sich in Druckempfindlichkeit und ist mit Schmerzen verbunden. Besonders der scrollende und Nachrichten tippende Daumen ist anfällig für eine Tendinitis. Auch den Smartphone Daumen verhindern Sie, indem Sie genau auf die Signale Ihres Körpers achten:
- Taubheit
- Steifheit
- Krämpfe am Übergang von Daumen und Zeigefinger
- pochende Schmerzen
- Knacken beim Bewegen der Daumengelenke
Smartphone Finger verhindern: die wichtigsten Maßnahmen
Unser erster Tipp zur Vorbeugung eines Handy Fingers: Machen Sie öfter mal eine Pause vom Smartphone. Digitales Fasten hat auch noch viele andere erholsame Aspekte – etwa die Möglichkeit, soziale Kontakte durch persönliche Begegnungen aufzubauen und zu pflegen, die Natur zu genießen oder auch mal zu Meditieren und den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Ein freier Tag ab und an solle schon drin sein, an dem Sie Ihr Smartphone höchstens für wichtige Anrufe nutzen. Was Sie noch tun können, um Smartphone Finger zu verhindern:
- Wenn es nicht möglich ist, das Handy für längere Zeit aus der Hand zu legen: Befolgen Sie einen Ruheplan mit regelmäßigen, über den Tag verteilten Pausen.
- Fingergymnastik: Bei fortwährender Beanspruchung unterbrechen Sie die Nutzung Ihres Smartphones und strecken die Finger aus, machen kraftvolle Greifbewegungen in die Luft und lassen die Daumen in beide Richtungen rotieren.
- Nutzen Sie das Mikrofon: Statt eine Nachricht nach der anderen zu tippen, können Sie auch Sprachnachrichten versenden oder anderweitig mit Sprachbefehlen operieren.
- Freisprecheinrichtung: Welches System Sie auch einsetzen, es nimmt Ihren Händen die Arbeit ab und beugt Überlastung vor.
Und wenn die Handy Finger bereits Alarm schlagen?
Es ist Ihnen leider nicht gelungen, einen Smartphone Finger zu verhindern? Auch dann können Sie Ihrer Hand Gutes tun, Schmerzen reduzieren und die Heilungsprozesse durch gezielte Maßnahmen unterstützen:
- Eis: Akute Entzündungen von Sehnen und Gelenken können Sie mit einer für kurze Zeit aufgetragenen Packung Eis lindern oder indem Sie die schmerzende Hand unter kaltes Wasser halten.
- Wärme: Bei länger anhaltenden Problemen versuchen Sie es mit einer Wärmbehandlung durch Kompressen.
- Stabilisierung: Fingergelenke lassen sich mit speziellen Vorrichtungen bzw. Schienen ruhigstellen. Das ist besonders nachts wichtig. Generell sollte die betroffene Hand einige Zeit geschont werden.
- Schmerzmittel: Wenn Sie mit Schmerzmitteln gegen die Fingerprobleme vorgehen möchten, dann achten Sie auf eine möglichst niedrige Dosierung.
- Arztbesuch: Bei größeren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie sich nicht davor scheuen, einen Orthopäden aufzusuchen.