Ratgeber Elektronik Ganz ohne Plastikmüll leben – so kann es gelingen
Dass Plastikmüll schlecht für die Umwelt und schlecht für den Planeten ist, dürfte so ziemlich jedem bekannt sein. Seit Jahrzehnten wird durch Bürgerinitiativen, Vereine und Politik auf Umweltverschmutzung aufmerksam gemacht und der Appell für ein nachhaltigeres Wirtschaften formuliert. Spätestens aber mit der Fridays for Future Bewegung, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben hat und von Millionen (vor allem junger) Menschen in die Politik der Bundesregierung getragen wurde, ist das Thema salonfähig geworden und im Mainstream angekommen. Gut so, denn Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und das Ringen um die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels hängen alle miteinander zusammen. Was die Politik im Großen tut, nämlich an Gesetzen für mehr Nachhaltigkeit zu arbeiten, kann jede und jeder von uns auch im Kleinen tun. Ein wichtiger Schritt dahin ist der Verzicht auf Plastikmüll.
Einmal ohne Plastik bitte, geht das?
Ein Leben ohne Plastik. Klingt auf dem Papier erstmal gut: Aber geht das im Alltag? Dass es eine Herausforderung ist, ganz ohne Plastikmüll zu leben, ist klar. Wie sehr wir auch versuchen, Produkte ohne Plastik zu konsumieren, irgendwann müssen wir dann doch Abstriche machen, oder?
Feststeht, dass ein Umdenken stattgefunden hat, das sich seit einiger Zeit in der Wirtschaft und insbesondere im Einzelhandel zeigt. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Geschäfte, wie z.B. Original Unverpackt oder der Loseladen, aus dem Boden gesprossen, die unverpackte Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs anbieten. Cafés setzen zunehmend auf sogenannte Recups, bei denen Kundinnen ihre eigenen Mehrwegbecher mitbringen und vor Ort mit Latte Macchiato und Flat White befüllen lassen.
Kurzum: Es bewegt sich was und Konsumenten haben zunehmend die Option, auf Plastikmüll zu verzichten. Reicht das aber aus, um gänzlich plastikfrei zu leben? Geschäfte dieser Art gibt es schließlich (noch) nicht überall und fast ausschließlich in größeren Städten. Zudem ist ein Verzicht auf Plastikverpackung nicht das Allheilmittel. In vielen anderen Produkten befindet sich ebenfalls Plastik.
Was kann die Einzelne also tun, um plastikfrei zu leben? Welche Methoden gibt es, um Plastik zu vermeiden? Welche Konsumgüter sind plastikfrei? Gibt es Apps, die Sie bei der Wahl Ihrer Produkte unterstützen können? Wir helfen Ihnen weiter und geben Ihnen Antworten auf wichtigsten Fragen.
Was kann ich an Stelle von Plastik nehmen?
Ein großer Teil an alltäglichen Produkten enthält Plastik, entweder als Teil des Produkts oder nicht sichtbar durch Mikroplastik. Es gibt jedoch auch Produkte, die gänzlich ohne Plastik auskommen. Dazu zählen z.B. Wasserkocher von Ottoni (Edelstahl) oder Trendglas Jena (Glas). Auch Frischhaltefolie gibt es ohne Plastik zu kaufen, zwei empfehlenswerte Wachs Produkte gibt‘s von Bee’s Wrap bzw. Jaus’n Wrap. Es existieren zudem Brotdosen, die komplett plastikfrei sein. Dazu zählen u.a. Edelstahl Boxen von Eco-Brotbox oder Brotdosen aus dem Avocadostore.
Zahnbürsten gibt es ebenfalls ganz ohne Plastik, Hydrophil bietet Zahnbürsten aus Bambus, deren Borsten sind aus biologisch abbaubarem Nylon. Tatsächlich können Sie auch Tastatur und Maus (zumindest teilweise) plastikfrei erwerben. Die Firma Bambootech verkauft entsprechende Modelle aus Bambus. Seit einiger Zeit werden Strohhalme ohne Plastik immer populärer. Die Website Bio-Strohhalme verkauft Trinkhalme aus Bio Roggen. Im Avocadostore gibt’s auch Exemplare aus Edelstahl. Trinkflaschen gibt es schon lange ohne Plastik, inzwischen jedoch auch in schick und großer Auswahl. Flaschen aus Glas oder Edelstahl sind hier das Mittel der Wahl. Kleen Kanteen oder Soulbottles vertreiben entsprechende Produkte.
3 Geräte schützen, nur für 2 zahlen!
Beim Komplettschutz 3 für 2 versichern Sie drei Geräte und erhalten den günstigsten Einzeltarif – bei gleichen Leistungen – kostenfrei.
- Geräte auswählen
- Komponenten hinzufügen
- Geld sparen
Welche App für Mikroplastik?
Es existiert eine ganze Reihe an Apps, die Ihnen Aufschluss darüber geben, welche Produkte Schadstoffe, wie z.B. Mikroplastik enthalten. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Applikationen vor.
- CodeCheck
Die App CodeCheck versteht sich als eine Art Shopping Berater für einen gesunden und bewussten Einkauf. Die Applikation funktioniert relativ simpel. Scannen Sie mit CodeCheck einfach den Barcode von Lebensmitteln und Kosmetik oder suchen Sie alternativ nach dem Produktnamen. Daraufhin erfahren Sie in Echtzeit, welche Inhaltsstoffe im jeweiligen Produkt stecken. Das schließt Mikroplastik mit ein, die App gibt aber auch an, ob z.B. Palmöl, Nanopartikel, Parabene, Paraffine oder Zucker enthalten sind.
- ToxFox
Auch ToxFox hilft Ihnen dabei, in Produkten nach Mikroplastik zu suchen. Die App wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. entwickelt und hilft Ihnen dabei, Schadstoffe aufzuspüren. Das erklärte Ziel von ToxFox ist es, Ihre Gesundheit zu schützen und die Hersteller schadstoffreicher Produkte unter Druck zu setzen. „Mit dem ToxFox wirst Du selbst zur Spürnase und setzt ein Zeichen für mehr Transparenz und bessere Produkte!“ heißt es in der Beschreibung der App.
- Beat the Micro Beat
Die App mit dem unkonventionellen Namen verrät Ihnen, welche Inhaltsstoffe – und allen voran Mikroplastik – sich in einem Produkt befinden. Alles, was Sie dazu tun müssen, ist den Barcode auf der Verpackung zu scannen, um festzustellen, ob Ihr Produkt Mikroplastik enthält. Großer Pluspunkt der App: Sie zeigt Ihnen nicht nur an, ob das entsprechende Produkt Mikroplastik enthält, sondern auch um welche Mikroplastik es sich handelt.
Warum sollte man auf Plastik verzichten?
Auf Plastik zu verzichten hat viele Vorteile. Eine Organisation, die sich seit über 100 Jahren für Umweltschutz einsetzt, ist der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU. Laut NABU wird Plastik vor allem aus Erdöl hergestellt, der chemisch nicht stabil ist. Das hat zur Folge, dass kleinste Plastikpartikel an die Luft gelangen, in den Boden oder ins Grundwasser. Fische und Plankton fressen diese Partikel, wenn diese ins Meerwasser gelangen. Über die Nahrungskette findet das Plastik schließlich wieder den Weg in unsere Körper, zusammen mit den Partikeln, die wir im täglichen Umgang mit Plastikprodukten wie etwa Plastikflaschen, -boxen und -tüten aufnehmen. Die tägliche Produktion, Verwendung und Entsorgung von Plastik habe also schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Gesundheit.
Welche Methoden gibt es, um Plastik zu vermeiden?
Sie können viel tun, um Plastik zu vermeiden, das ist gut für Mensch und Natur – und nicht einmal teuer oder aufwändig. Achten Sie darauf, dass Sie auf überflüssige Einwegprodukte verzichten. Verwenden Sie nach Möglichkeit Geschäfte, die unverpackte Lebensmittel und Produkte anbieten. Eine simple Methode ist es Stofftaschen für Lebensmittel zu verwenden und nicht Plastiktüten aus dem Supermarkt. Apropos Supermarkt: Kaufen Sie Obst und Gemüse lose oder verwenden Sie Einkaufsnetze.
Nutzen Sie für Getränke Mehrwegbehälter und verzichten Sie auf Einweg. Machen Sie, wenn möglich, aus einem Coffee To Go einen Kaffee zum Hiertrinken. Porzellangeschirr ist umweltfreundlicher. Achten Sie beim Kauf von Kosmetik auf Inhaltsstoffe, z.B. mithilfe von Apps wie CodeCheck. Versuchen Sie Kleidung länger zu tragen und kaufen nicht gleich ein neues Shirt oder Hose, nur wenn ein kleines Loch zu sehen ist. Änderungsschneidereien gibt es an jeder Ecke.
Eine sinnvolle Methode, die aber eher mittel- und langfristig zum plastikfreien oder zumindest plastikarmen Leben führt, bietet ReplacePlastic. Die App funktioniert ähnlich wie Mikroplastik Apps, bei denen Sie per Scan erfahren, ob sich Schadstoffe im Produkt befinden. Im Gegensatz dazu, erlaubt Ihnen ReplacePlastic Feedback an den jeweiligen Hersteller zu schicken. Sollten Sie ein Produkt im Supermarkt finden, das unnötigerweise in Plastik gepackt ist, dann können Sie zur App greifen, das Produkt scannen und im Anschluss via ReplacePlastic Ihre Rückmeldung an den Hersteller senden.