Ratgeber Apps & Programme Diese Features verstecken sich in der Zoom App
Es gibt Apps, die kurz nach ihrer Veröffentlichung sofort Zulauf finden und innerhalb kürzester Zeit populär werden. Genauso existieren Applikationen, die es nach dem Launch nicht schaffen, Anschluss zu finden und von einem Großteil der Nutzerschaft ignoriert werden. Darüber hinaus gibt es eine dritte Gruppe: Zunächst weitgehend unbeachtet, werden diese Apps erst nach einer ganzen Weile, dann aber sprichwörtlich über Nacht beliebt. Zur letzten Kategorie gehört zweifelsohne die Zoom App, die im Zuge der Corona-Krise vor allem in der Desktop-Version viele User dazugewinnen konnte. Das Programm gibt es jedoch nicht nur für Laptop und PC, sondern auch für Smartphones. In der mobilen Variante wartet Zoom mit vielen spannenden Funktionen auf. Kennen Sie bereits alle? Wir verraten Ihnen, welche Features in der Zoom App stecken und was Sie in puncto Sicherheit beachten sollten.
Zoom App statt WhatsApp nutzen
Hauptsächlich wird die Zoom App für Videokonferenzen genutzt. Ähnlich wie bei Skype lassen sich schnell und unkompliziert Chats via Video veranstalten. Eine Funktion, die dabei jedoch oft unterschätzt wird, ist das Chat-Feature. Genau wie bei WhatsApp können Sie auch bei Zoom Textnachrichten hin- und herschicken. Dokumente, Fotos und Videos lassen sich mit der Applikation ebenfalls unkompliziert versenden. Egal ob in Einzel- oder in Gruppenchats – die Zoom App können Sie genauso wie WhatsApp benutzen. Befinden Sie sich ohnehin gerade in der Applikation und müssen eine Nachricht an einen Ihrer Kontakte versenden, können Sie somit einfach die Zoom App nutzen.
Meeting ID verwenden
Wenn Sie die Zoom App bereits verwendet haben oder ohnehin regelmäßig nutzen, wissen Sie, dass Sie dort Meetings planen können. Hierfür legen Sie ein bestimmtes Datum und einen sogenannten „Raum“ fest und laden die Personen ein, die am Meeting teilnehmen sollen. Auf diese Weise können Sie zukünftige Meetings klar terminieren. Was das Durchführen von Meetings jedoch um einiges erleichtert, ist die Meeting ID. Diese können Sie einmalig generieren und für kommende Meetings immer wieder verwenden. Mithilfe der Meeting ID können alle Personen, die darauf Zugriff haben, schnell, unkompliziert – und ohne Planung eines neuen Termins – an einem Meeting teilnehmen.
Administratoren-Rechte nutzen
Sollten Sie selbst der Administrator eines Meeting sein bzw. dessen Moderator, dann stehen Ihnen mehr Rechte als den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu. Zwar kann jede Person, die an einem Meeting teilnimmt, individuelle Einstellungen in Bezug auf Video, Audio sowie des Teilens vom Bildschirm machen. Wenn Sie möchten, können Sie diese vorgenommenen Einstellungen aber jederzeit ändern bzw. so anpassen, wie sie Ihnen am besten zusagen. Bis vor kurzem hatten Administratoren auch Einblick in Nutzerdaten, wie z.B. welches Gerät die Teilnehmer verwenden oder mit was für einer IP-Adresse sie online sind. Diese Regelung wurde von Zoom aber kürzlich geändert (siehe letzter Abschnitt).
Mit vielen Teilnehmern chatten
Einer der großen Vorzüge der Zoom App ist, dass sie Ihnen erlaubt, mit einer großen Zahl an Teilnehmern zu interagieren. Das bedeutet in Zahlen, dass Sie bis zu 1000 Personen in einen Chat hinzufügen können. Das ist natürlich äußerst viel, dies verdeutlicht jedoch, zu was die Applikation imstande ist. Wenn es um Videocalls geht, erlaubt die Anwendung bis zu 49 Teilnehmende. Das Programm ermöglicht Ihnen somit mit einer hohen Zahl an Personen zu kommunizieren, zu chatten, Dokumente auszutauschen oder Bildschirminhalte zu teilen. Besonders in größeren Team-Meetings und bei Uni-Vorlesungen stellt die Zoom App ein sehr nützliches Tool dar.
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Deshalb ist die Zoom App gerade so beliebt
Wie in der Einleitung angeklungen, ist ein Hauptfaktor für die Beliebtheit der Zoom App die aktuelle Corona-Krise. Seit dem Ausbruch der Pandemie haben sich die Nutzerzahlen des Programms von vormals 10 Millionen auf inzwischen über 200 Millionen vermehrt. Das Unternehmen gibt es bereits seit 2011, doch erst Anfang 2020 hat sich die Zahl der User so stark vermehrt. Damit gehört die Zoom App zu den momentan beliebtesten Anwendungen fürs Smartphone. Ein weiterer Grund für die Popularität ist, dass die App sowohl für Android Geräte als auch für iPhones verfügbar ist. Das heißt: Sie können die Applikation im Google Play Store sowie im App Store herunterladen. Darüber hinaus ist Zoom – zumindest in der Standard-Version – kostenlos. Das macht es für neue Nutzer besonders attraktiv, die Anwendung auszuprobieren.
Sicherheitsbedenken mit der Zoom App
Immer dann, wenn eine Applikation viel Zuspruch erhält, wird zwangsläufig auch Kritik daran laut. Das ist unvermeidbar, schließlich besitzt jede App ihre Schwachstellen. Diese Schwachstellen kommen vor allem dann zum Vorschein, wenn die Anwendung besonders viel Aufmerksamkeit erfährt. Schließlich befassen sich dann nicht nur Anwender damit, sondern auch Entwickler und Experten für Datenschutz. Genau dies ist auch mit der Zoom App geschehen. Die Kritik an der App ist vielfältiger Natur.
Nutzerdaten werden an Facebook gesendet
Die iOS-Version der App hat bislang ein Software Development Kit (Sammlung von Progammier-Werkzeugen) mit installiert. Dieses hat Daten Ihres Smartphones an Facebook übertragen, ohne dies kenntlich zu machen. Inzwischen hat Zoom das Problem durch ein Update behoben.
Verkauf von Nutzerdaten
Zudem war die Datenschutzerklärung lange Zeit undeutlich formuliert, sodass der Anschein entstand, die Zoom App verkaufe Ihre Nutzerdaten. Dies wurde von Zoom jedoch bestritten und die entsprechenden Passagen neu formuliert.
Keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Darüber hinaus sei die von Zoom eingesetzte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Wahrheit nur eine Transportverschlüsselung. Aus dieser Transportverschlüsselung könne Zoom auf Wunsch Ihre Chats auslesen. Offiziell gibt Zoom jedoch weiterhin eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung seiner Chats an.
Administratoren können Daten auslesen
Administratoren eines Chats konnten bis vor kurzem überprüfen, welcher der Teilnehmer länger als 30 Sekunden nichts mehr gesagt hat. Zudem war es für Administratoren möglich, Gerät, IP-Adresse und Standort der Teilnehmer auszulesen. Inzwischen hat Zoom diese Features deaktiviert. Unterm Strich gibt es also viel Punkte, vor allem im Bereich des Datenschutzes, die bei der Zoom App kritisiert werden. Glücklicherweise hat das Unternehmen auf viele der angesprochenen Probleme inzwischen reagiert. Das heißt: Die Datensicherheit von Zoom wird kontinuierlich verbessert – vor allem aufgrund der vielen Kritik in der Vergangenheit.