Wiederverwertbare Kaffeekapseln und sinnvolle Reparaturen – das schmeckt auch dem Umweltbewusstsein
Kaffee ist weit mehr als nur ein Genussgetränk: Über 25 Millionen Menschen sind weltweit im Kaffeeanbau, in der Verarbeitung und im Kaffeehandel tätig. 150 Millionen Säcke Rohkaffee werden durchschnittlich pro Jahr geerntet, der Rohstoff wird an der New Yorker und Londoner Börse gehandelt. In den Ländern südlich des Äquators startet im April/Mai die Ernte. Allein im weltweit größten Kaffeeanbauland Brasilien wachsen nach Schätzungen rund vier Milliarden Kaffeebäume. Eine Schattenseite des Erfolges: Jährlich landen beispielsweise weltweit rund acht Milliarden verbrauchte Nespresso-Kapseln im Müll. Das muss auch anders gehen, hat sich ein Schweizer Erfinder gedacht und eine wiederverwertbare Kapsel auf den Markt gebracht.
Laut einer repräsentativen Studie des Deutschen Kaffeeverbandes trinkt fast jeder Bundesbürger Kaffee – 80 Prozent täglich und drei von fünf Deutschen sogar mehrmals am Tag. Ob nun in der klassischen Filtermaschine zubereitet, der Espressokanne, der French Press, dem Vollautomaten oder im Kapselautomaten: Jeder Kaffeetrinker hat einen Favoriten. An erster Stelle in der Beliebtheit steht laut einer repräsentativen Studie der Filterkaffee, gefolgt von Kaffee aus einem Pad- oder Kapselautomaten.
Im vergangenen Jahr haben in Deutschland rund 16,7 Millionen Personen ab 14 Jahren ihren Kaffee in der Regel mit einem Pad- oder Kapselautomaten zubereitetet. Fachleute schätzen, dass allein die Nestlé-Tochter Nespresso generell acht Milliarden Kapseln aus Aluminium pro Jahr verkauft. Nach dem Konsum landen die Kapseln im Müll.
Nicht nur Umweltverbänden trübt das den Genuss. Auch dem Schweizer Erfinder Erwin Meier waren die Müllberge ein Dorn im Auge. Also erfand er eine wiederbefüllbare Kapsel für Nespresso-Kaffeemaschinen. Den Einfall dazu hatte der Tüftler 2010 auf einer Party. Im ersten Jahr wurden insgesamt 30.000 Kapseln verkauft, inzwischen sind es mehr als 100.000 – viele davon nach Deutschland, dem größten Absatzmarkt. „Die Deutschen sind die Ökoweltmeister", sagt Meier verschmitzt. Die Schweizer Kapsel lässt sich in etwa zwanzig Sekunden mit eigenem Kaffee befüllen – eben auch mit fair gehandeltem oder biozertifiziertem. Nach der Benutzung wird sie wieder aufgeschraubt, das Kaffeemehl ausgeklopft und alles in Sekunden mit Wasser abgespült. Eine saubere Sache, insbesondere für die Umwelt. Nespresso-Kritiker, unter anderem das Clean Coffee Project, gehen von einem weltweiten Müllberg von 8000 Tonnen jährlich durch die Originalkapseln aus.
Doch nicht nur bei den Kapseln, sondern auch bei den unterschiedlichen Geräten, mit denen die Konsumenten ihren Kaffee zubereiten, gibt es hinsichtlich der Ökobilanz noch Potential: Die Produktion eines Kaffeevollautomaten beispielsweise belastet die Umwelt vor allem wegen seiner rund 600 Gramm Elektronik aus wertvollen Rohstoffen so stark, dass Besitzer ihn möglichst lange nutzen und bei Defekten reparieren sollten, rät beispielsweise Stiftung Warentest. Für alle, die sich gegen Reparaturkosten schützen möchten, gibt es Geräteversicherungen wie z.B. Wertgarantie. Sie springen sogar bei unsachgemäßem Gebrauch ein, für praktisch alle Elektrogeräte im Haushalt.
Kaffeekapseln kommen logischerweise beim Schweizer Erfinder Erwin Meier nicht zum Einsatz – nicht mal seine eigene. Auch moderne Hightech-Geräte sucht man bei ihm vergebens. „Ich habe eine wunderschöne alte italienische Maschine aus den Siebzigerjahren", schwärmt er. „Ich liebe den Kaffee daraus."
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Marc Höppner
Manager Public Relations