Ratgeber Unterhaltung & Freizeit Gigaset meldet Insolvenz an: Das sollten Sie jetzt beachten
Ein Beben ging durch die Telekommunikationsbranche, als die renommierte Bocholter Firma Gigaset offiziell Insolvenz angemeldet hat. Die Firma, die sich in der Öffentlichkeit mit dem Slogan "Made in Germany" und hochwertigen Telefonen einen Namen gemacht hat, soll bankrott sein. Diese Meldung hinterlässt nicht nur eine Vielzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unsicherheit. Es wirft auch die Frage auf, wie es dazu kommen konnte, dass ein Unternehmen, das einst für seine Qualitätsprodukte bekannt war, nun zahlungsunfähig ist. In diesem Ratgeber werden wir die Hintergründe beleuchten und die möglichen Auswirkungen auf die Zukunft von Gigaset untersuchen. Wir werden die Insolvenzanmeldung der börsennotierten Muttergesellschaft Gigaset AG sowie die geplante Sanierung der operativen Tochtergesellschaft Gigaset Communications GmbH genauer unter die Lupe nehmen und Sie über mögliche Konsequenzen für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende informieren. Erfahren Sie, wie Gigaset in eine solche finanzielle Notlage geraten konnte und welche Wege möglicherweise zur Rettung des Unternehmens führen.
Aus für Gigaset? Die aktuelle Lage des Unternehmens
Der Vorstandsvorsitzende Magnus Ekerot, der zu Jahresbeginn von Bosch zu Gigaset kam, machte das frühere Management für die missliche Lage verantwortlich. Er betonte, dass Gigaset in den letzten Jahren nicht in der Lage war, den Rückgang im Kerngeschäft, nämlich Schnurlostelefone, ausreichend zu kompensieren. Laut ihm war Gigaset in den vergangenen Jahren nicht in der Lage, den Rückgang im Hauptgeschäftsbereich, den DECT-Schnurlostelefonen, durch eine strategisch richtige Ausrichtung auf neue Geschäftsfelder auszugleichen. Diese einseitige und unausgewogene Geschäftsausrichtung habe maßgeblich zur gegenwärtigen schwierigen Situation beigetragen.
Es wird erwartet, dass das Ergebnis in diesem Jahr signifikant unter dem des Vorjahrs liegt. Jetzt liegt der Fokus darauf, Gigaset auf eine solide wirtschaftliche Grundlage zu stellen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Gigaset nicht nur Telefone produziert, sondern auch Rauchmelder und Alarmanlagen herstellt.
Seit 2014 ist Gigaset außerdem mehrheitlich im Besitz des chinesischen Investors Sutong Pan, der über seine Investmentfirma Goldin Financial Holdings agiert. Laut Datenanbieter LSEG hielt dieser zuletzt 72 Prozent der Unternehmensanteile. Der Börsenwert des Unternehmens betrug zuletzt 42 Millionen Euro. Ursprünglich war Gigaset eine Tochtergesellschaft von Siemens, wurde jedoch im Jahr 2008 an einen Finanzinvestor verkauft.
Kürzlich musste Gigaset seine Geschäftsprognosen erheblich nach unten korrigieren. Die Umsätze und das operative Ergebnis sollen im Jahr 2023 deutlich unter den Erwartungen liegen und unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Im Jahr 2022 betrug der Umsatz von Gigaset noch 241,3 Millionen Euro, und das Ebitda 17,9 Millionen Euro.
Das sind die Ursachen für die Gigaset Insolvenz
Die Ursachen hierfür liegen im Wesentlichen in einem unerwarteten und erheblichen Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2023 sowie einer Geschäftsentwicklung, die deutlich hinter den ursprünglichen Planungen des Unternehmens zurückblieb. Darüber hinaus wird die Situation durch eine anhaltend geringe Nachfrage nach Gigaset-Produkten und eine zögerliche Kaufbereitschaft in Deutschland und Europa verschärft.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Gigaset Communications GmbH steht die nachhaltige Restrukturierung des operativen Geschäftsbetriebs im Mittelpunkt. Das Unternehmen hat verkündet, dass es seine Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten unverändert fortsetzen wird.
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Gigaset: Deutlich niedrigeres Ergebnis wird erwartet
Gigaset gibt an, der führende Anbieter von DECT-Schnurlostelefonen in Europa zu sein. Das Unternehmen, das auf eine 175-jährige Firmengeschichte zurückblickt, ist auch in den Bereichen Smartphones auf Android-Basis, cloudbasierte Smart Home-Lösungen und Geschäftstelefonie tätig. Gigaset, das einst stolz auf seine 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war und für Innovation und Qualitätsprodukte stand, sieht sich nun einer entscheidenden Bewährungsprobe gegenüber, um seine zukünftige Existenz zu gewährleisten.
Künftige Probleme für Kundinnen und Kunden?
Infolge schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen sah sich das renommierte Unternehmen Gigaset gezwungen, Insolvenz anzumelden. Doch trotz dieser Herausforderungen versichert das traditionsreiche Bocholter Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden, dass die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von DECT-Schnurlostelefonen ohne Beeinträchtigungen fortgesetzt werden.
Das oberste Ziel dieses Insolvenzverfahrens ist zweifellos die langfristige Restrukturierung des operativen Geschäfts, wie von Gigaset Communications GmbH erklärt. Das Unternehmen zielt darauf ab, seine Position in der Telekommunikationsbranche zu festigen und den Blick auf eine vielversprechende Zukunft zu richten.
Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass im Falle eines Scheiterns der angekündigten "nachhaltigen Restrukturierung der wirtschaftlichen Basis" potenziell Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ersatzgeräten, notwendigen Systemerweiterungskomponenten und Zubehör wie speziellen Akkus oder Ladegeräten eintreten könnten. Dies wirft Fragen zur langfristigen Investitionssicherheit in Gigaset-Produkte auf, insbesondere für Bestandskundinnen und -kunden im Enterprise-Umfeld. Daher könnte es für diese sinnvoll sein, ihre Lagerbestände strategisch zu überdenken und gegebenenfalls aufzustocken.