Ratgeber Smartphone Handys für Kinder - wann ist der richtige Zeitpunkt?
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Worte erklingen: „Mama, ich will ein Handy!“ Dann heißt es: Nachdenken. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für das erste Mobiltelefon ist eine Gewissensfrage für viele Eltern, die nicht so leicht zu beantworten ist. Zum einen wollen wir, dass unsere Kinder glücklich sind und sich entwickeln mit dem stetigen Strom der Zeit. Auf der anderen Seite wissen wir um die Gefahren des Internets. Doch wer sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt und ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinem Kind hat, wird auch diese Hürde in der Erziehung meistern. In diesem Artikel sagen wir Ihnen, worauf es bei der Entscheidung für oder gegen ein Handy für den Nachwuchs ankommt.
Wann sollte ich meinem Kind ein Smartphone kaufen?
Wenn es darum geht, von den Eltern das erste eigene Handy zu bekommen, argumentieren Kinder oft damit, dass ihre Freunde ein solches längst hätten. Und oft funktioniert dieser Weg – in Deutschland haben drei von vier Kindern bereits im Alter von 11 Jahren ein Mobiltelefon. Danach liegt der Anteil sogar bei 95 Prozent. Zwei Drittel von ihnen schreiben täglich WhatsApp und recherchieren in Suchmaschinen. Auch Videos schauen liegt hoch im Kurs. Doch in welchem Alter sollte der Nachwuchs das erste Smartphone bekommen? Ihr ahnt es vielleicht schon – das lässt sich pauschal nicht beantworten, weil es von verschiedenen Faktoren abhängt. Doch es gibt einige Anzeichen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen sein könnte. So ist es eine gute Voraussetzung, wenn das Kind den Wert von Geld bereits einschätzen kann. Schließlich kosten Handys oft mehrere hundert Euro. Hilfreich ist auch, wenn ein Interesse an bestimmten Dingen besteht, die nicht nur mit Spiele-Apps zu tun haben.
Die DSGVO, also die europäische Datenschutzgrundverordnung, beinhaltet ebenso die Rechte von Kindern. Erst Jugendliche ab 16 Jahren können der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten überhaupt zustimmen. Vorher ist dies nicht möglich. Dies bedeutet, dass Unternehmen Informationen wie Alter, Wohnort und Co. nicht verarbeiten können. Demnach können sich Kinder und Jugendliche bei vielen Portalen gar nicht erst anmelden und müssten ein falsches Geburtsdatum angeben, um dem zu entgehen. Wenn ihr mehr dazu lesen möchtet, findet ihr genauere Informationen in Artikel 8, Absatz 2 der Datenschutz-Grundverordnung.
Spezielle Handys für Kinder
Für manche Eltern ist das erste Handy für Kinder aber auch eine Frage der Sicherheit. Wenn das Kind den Schulweg ohne Begleitung zurücklegen muss und auch auf (oft unzuverlässige) öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, kann ein Smartphone durchaus hilfreich sein, um Mama oder Papa im Notfall anrufen zu können. Und es ist ein beruhigender Gedanke, dass das Kind erreichbar ist. Dafür gibt es übrigens spezielle Modelle, mit denen nur Telefonate und SMS möglich sind, etwa das Nokia 130. Wer auf einem Android Smartphone eine Kindersicherung einrichten möchte, sollte sich diesen Artikel einmal anschauen. Dasselbe lässt sich auch auf einem iPhone tun. Die Anleitung finden Sie in diesem Artikel: "iPhone für Kinder einrichten – so funktioniert es".
Verantwortungsvolles und soziales Handeln ist ein weiterer Aspekt bei der Einschätzung, ob jemand ein Handy bekommen sollte oder nicht. Das Internet vergisst nicht und so sollte das Bewusstsein vorhanden sein, dass Fotos und Texte oft von Dauer sind und von jedermann gesehen werden können. Darüber ist definitiv zu reden. Stichwort Cybermobbing!
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Vorbild sein
Vor allen Dingen sollten Eltern ein gutes Vorbild sein und den Kindern den richtigen Umgang mit dem Smartphone vorleben. Wer sich selbst stundenlang mit dem Handy beschäftigt, darf sich weder wundern noch darüber beschweren, wenn es der Nachwuchs genauso macht. Wer am Esstisch lieber WhatsApp schreibt statt mit den anderen Familienmitgliedern zu kommunizieren, erzieht seine Kinder zu genau diesem Verhalten. Doch gewünscht und geduldet wird das in der Regel nicht.
Neben schlechten Angewohnheiten gibt es einen weiteren Grund, Kinder zu einem vorsichtigen und maßvollen Umgang mit dem Handy zu bewegen: Studien zeigen, dass viele von ihnen eine gestörte Beziehung zu diesen technischen Geräten haben und sich ihre Gesundheit verschlechtert. Es ist zwar nicht bewiesen, dass letzteres am Smartphone liegt, aber es gibt durchaus Parallelen zu anderen Süchten. In den Untersuchungen wurde unter anderem gefragt, ob Ängste entstehen, wenn das Handy Kindern nicht zur Verfügung steht oder ob andere Aktivitäten zugunsten des Smartphones vernachlässigt werden. Jugendliche Mädchen sind davon häufiger betroffen als Jungs. Und noch eine Sache ist auffällig: Wohlhabendere Personen haben häufiger Probleme, was beispielsweise damit zusammenhängen könnte, dass sie früher Zugriff auf neue Technologien haben oder aber einsam sind.
Kann ein Handy Kinder süchtig machen?
Weniger verwunderlich hingegen ist es, dass Handysucht einhergeht mit erhöhtem Zigaretten- und Alkoholkonsum oder Shoppingsucht – wer dazu neigt, scheint auch verstärkt am Smartphone zu hängen. Darüber hinaus wurden häufig Depressionen und eine niedrige Bildung festgestellt.
Allerdings braucht es weitere Studien, um herauszufinden, wie problematisch und schadhaft eine übermäßige Handynutzung wirklich sei. Eine Frage dabei ist, ob das Smartphone selbst süchtig macht oder eher die dargestellten Inhalte das Problem verursachen. Zudem handelt es sich bei den bisherigen Studien um Berichte und Einschätzungen der Nutzer und nicht um medizinische Diagnosen von Sucht oder Depression.
Eltern sollten darauf achten, ob sich das Verhalten ihres Kindes nachhaltig (zum Negativen) ändert, wenn es ein Smartphone besitzt. Es ist aber auch wichtig, andere Gründe für eventuelle Verhaltensänderungen in Betracht zu ziehen. Offene und vertrauensvolle Gespräche sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Darüber hinaus empfehlen sich bis zu einem bestimmten Alter Maßnahmen zur Kosten- und Nutzungskontrolle wie Prepaidtarife. Mit diesen Dingen lässt sich eine gute Basis schaffen für das erste Kinder-Handy.