Ratgeber Haushalt & Garten Mähroboter mit Igelschutz im Garten: Darauf sollten Sie achten
Ein Garten ist ein wunderbares Refugium und ein harmonischer Rückzugsort. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für zahlreiche Tierarten, die im Garten das perfekte Biotop gefunden haben. Für einige von ihnen ist die Rasenpflege allerdings mit höchster Gefahr verbunden: Gerade für Igel endet der Zusammenstoß mit einem Mähroboter nicht selten tödlich. Doch es gibt Wege, wie Sie Mähroboter und Igelschutz in Einklang bringen und den Stachelträgern sowie anderen tierischen Gartenbewohnern ein sicheres Zuhause bieten können. So leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung unserer heimischen Artenvielfalt. Damit sich Rasenmäher und Igel nicht in die Quere kommen, genügt manchmal schon u. a. ein Blick auf die Uhr.
Mähroboter: Warum Igelschutz so wichtig ist
Die Maus verschwindet bei Gefahr blitzschnell in ihrem Loch. Ein Igel aber vertraut seinem stacheligen Schutzschirm, rollt sich ein und stellt sich tot. Bei Hunden und Katzen funktioniert diese Abwehrstrategie – Rasenmäher aber lassen sich von Igeln nicht beeindrucken. Die Klingen von motorisierten Gartengeräten können die possierlichen Tiere verstümmeln oder regelrecht zerhäckseln. Einige schaffen es noch, sich verletzt in ein Versteck zu schleppen, wo sie qualvoll sterben. Trifft es eine Igelmutter, überleben auch die Jungtiere nicht. Wegen der hohen Dunkelziffer gibt es keine bundesweite Statistik über die Zahl der Igel, die unter den rotierenden Mähmessern umkommen. Nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung sollen es jährlich mindestens mehrere Hundert sein – Grund genug, beim Einsatz von Mährobotern an den Igelschutz zu denken.
Mähroboter und Igelschutz: Bei Tageslicht mähen
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Tag lassen sie sich selten auf offenem Rasen oder auf Wegen blicken. Wenn Sie daher tagsüber mähen, haben Sie schon viel in puncto Mähroboter und Igelschutz erreicht. Ihr Rasen wird dann gestutzt, wenn die meisten Igel ihre Ruhezeit haben. Nur ausgehungerte Igel gehen gelegentlich auch bei Tageslicht auf Nahrungssuche. Doch dann können Sie zumindest gelegentlich den Blick über den Garten schweifen lassen und ein Zusammentreffen von Rasenmäher und Igel rechtzeitig verhindern. Wenn Sie nur am Tag mähen, reduziert sich die Einsatzzeit Ihres Mähroboters. Doch finden Sie sicher eine Möglichkeit, diesen Zeitverlust zugunsten des Tierschutzes durch eine effiziente Planung von Laufzeit und Fläche auszugleichen.
Tierschutz-Rasenmäher: Auf Igel-Schutzfunktionen achten
Sie haben noch keinen elektrischen Mähroboter und möchten sich demnächst einen zulegen? Es gibt Systeme, die bei dem grundsätzlichen Gefahrenpotenzial für Tiere verschiedene Schutzfunktionen bieten, nach denen Sie beim Hersteller fragen können. So dienen schwenkbare Klingen, Gleitplatten und Vorderradantrieb nicht nur der Sicherheit der Betreiber, sondern schützen auch die Gartentiere. Einige Modelle verzögern beispielsweise die Klingen-Rotation, wenn sie aus der Ladestation kommen. Denn während des Aufladens könnten Kleintiere unter dem Gerät Schutz gesucht haben. Außerdem gibt es Sensoren, die den Mähroboter für den Igelschutz bei Beginn der Abenddämmerung automatisch stilllegen.
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Oxford-Studie: Einige Roboter-Rasenmäher schonen Igel
Auch die Universität Oxford hat sich mit der Thematik beschäftigt und in einer Studie zusammengefasst, wie sich Mähroboter und Igelschutz vereinen lassen. Dabei kam heraus: Die genannten technischen Merkmale wie Gleitplatten und freischwingende Klingen machen bestimmte Mähroboter nahezu igelsicher. In Tests wurden Tierattrappen von Rasenmähern mit diesen Eigenschaften nicht beschädigt. Zwischen den auf dem Markt angebotenen Produkten gibt es aber offenbar deutliche Unterschiede in Bezug auf den Tierschutz. So schnitten etwa Mähroboter der Husqvarna Group beispielsweise gut ab. Zu ihr gehört auch die Marke Gardena, deren Mähsystem auf ebenso kurzen, leichten und freischwebenden Klingen beruht.
Gartengestaltung für den Rasenmäher UND Igel
Englischer Rasen von Zaun zu Zaun – dort werden sich viele Tiere ohnehin nicht wohlfühlen. Mit einer tierfreundlichen Gartengestaltung lässt sich aber auch ohne Mähroboter der Igelschutz verwirklichen. Die Kabel für die elektrische Mähmaschine sollten so verlegt werden, dass Inseln und Säume aus Wildblumen oder Kräutern stehen bleiben können. Dadurch schaffen Sie nicht nur Lebensraum für Insekten – auch Lurche, Kleinsäuger und Igel finden in solchen wildwüchsigen Parzellen Schutzräume. Überdies spricht auch das ästhetische Urteil für mehr Abwechslung im Garten. Mit Stauden, Sträuchern oder einer Hecke lässt sich noch mehr „Wildwuchs“ hineinbringen, der das Auge und die Tierwelt belohnt. Im Idealfall dreht der Mähroboter tagsüber seine Runden. Die Igel können währenddessen im Buschwerk ruhen und nachts auf der sicheren Rasenfläche oder in der Hecke auf Insektenjagd gehen.
Mähroboter mit Igelschutz: Vorsichtsmaßnahmen im Garten
Warum überhaupt Igelschutz im eigenen Garten? Weil immer mehr Biotope verschwinden und gerade in den großen Siedlungsräumen Gärten zur neuen Heimat vieler Tiere geworden sind, die auf Feldern mit vielen Monokulturen nicht überleben könnten. Damit die Igel sicher durch Ihren nächtlichen Garten spazieren und auch Winterschlaf halten können, kommt es letztendlich auf Ihre Unterstützung an. Gartenigel freuen sich beispielsweise, wenn Sie:
· Igeln ermöglichen, in Laubhaufen oder unter abgeschnittenen Ästen und ähnlichen Gartenabfällen Nester einzurichten,
· das Ufer des Zierteichs so anlegen, dass Igel nicht hineinfallen oder von einer Barriere am Herausklettern gehindert werden,
· nach Möglichkeit auf Pestizide verzichten,
· im Herbst vor der Zeit des Winterschlafs mit einer Futterstation für zusätzliche Nahrung sorgen (dafür genügt durchaus Katzenfutter),
· vor dem Laubverbrennen nachschauen, ob sich nicht ein Igel unter den alten Blättern verbirgt,
· Mähroboter mit Igelschutz verwenden und tagsüber mähen.
Der Rasenmäher hat einen Igel verletzt? Hier finden Sie Hilfe
Nun ist es doch passiert und Sie haben einen verletzten Igel gefunden? Sicher gibt es bei Ihnen vor Ort eine qualifizierte Anlaufstelle für Igel- und Wildtiere, die Hilfe anbietet. Weitere Informationen und Kontaktadressen finden Sie unter anderem auf der Webseite Pro-Igel.de. Diese wird vom gleichnamigen, bundesweit aktiven Igelschutzverein betrieben.