Frau mit Social Media Symbolen
Taugt Bluesky Social als Alternative zu X? (Bild: Pixel-Shot - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Taugt Bluesky Social als Alternative zu X?

X / Twitter ist nach der Übernahme durch Elon Musk für große Teile der Web-Community nicht mehr das Wahre. Aber wohin wechseln, wenn auf der lange Jahre geliebten Plattform graue Wolken aufziehen? Dorthin, wo der Himmel blau ist – zu Bluesky bzw. Bluesky Social. Die aufstrebende Plattform gilt für viele auf der Suche nach einer Alternative zu X als ganz heißer Kandidat. Lesen Sie, ob dieser Anspruch gerechtfertigt ist und ob es sich lohnt, sich künftig eine Bluesky App aufs Handy zu laden.

Auf der Suche nach einer Alternative zu X / Twitter?

Sie sind von X / Twitter zunehmend genervt? Haben so Ihre Schwierigkeiten mit der Person des Elon Musk? Oder sind hellhörig geworden, weil der kontroverse X-Eigentümer seine Social-Media-Plattform Gerüchten zufolge kostenpflichtig machen möchte? Dann sind Sie sicher auf der Suche nach einer Alternative zu X. Nun steht mit Mastodon ein Konkurrenzsystem zur Verfügung. Es gilt aber als so kompliziert, dass es nie so recht aus der Startphase hinauszukommen scheint. Der Kurznachrichtendienst Threads von Meta wiederum ist wegen Datenschutzbedenken seiner Betreiber vorläufig nicht auf dem europäischen Markt nutzbar. Mit der Bluesky Social Media Plattform hat sich noch eine weitere Alternative zu X in Position gebracht. 2023 könnte ihr Durchbruch kommen.

Bluesky: Social Media im Twitter-Look

Rund 260 Millionen Menschen rund um den Globus sind auf X / Twitter aktiv. Bei Mastodons sind es deutlich weniger: rund 1,3 Millionen. Bluesky Social Media nutzten im Frühjahr 2023 lediglich 50.000 Outsider – im September wurde aber bereits die Million erreicht. Dieser kometenhafte Aufschwung dürfte daraus resultieren, dass nach der Übernahm von Twitter durch Elon Musk und den darauf folgenden Verwerfungen ein größeres Publikum händeringend nach einem Pendant Ausschau hielt und es in der Bluesky App gefunden zu haben glaubt. Denn Bluesky wird nicht nur von ehemaligen Twitter-Managern betrieben – die Plattform sieht auch so ähnlich aus wie X / Twitter und funktioniert genau so. Ein Wechsel zu Bluesky ist also keine größere Umstellung.

Nicht jeder kann Bluesky Social nutzen

Bluesky Social ist auch in ihrer ganzen Organisation Twitter bzw. X sehr ähnlich, aber dezentralisiert, verfügt also über ein dezentrales AT-Protokoll. Die 2021 gegründete Plattform lässt sich von den Machern um Applikationen erweitern, die beispielsweise die Audio-Variante Twitter-Spaces mit dem Pendant SkySpaces Konkurrenz machen können. Anders als Mastodon ist der Kurznachrichtendienst simpel zu verstehen. Auch gibt es über Algorithmen die individuell einstellbare Option, gewaltbelasteten oder sexualisierte Themen aus dem Nachrichtenspektrum herauszufiltern. Die Betreiber verfolgen das Ziel, diese interessante Alternative zu X organisch wachsen zu lassen. Der Zugang zu Bluesky Social unterliegt deshalb einer strikten Limitierung. Gegenwärtig ist die Bluesky App erst mit einem Einladungscode funktionstüchtig, kann also nicht von jedermann aktiviert werden.

Unsere Social Media Kanäle!

Folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen!

Vernetzen Sie sich in der WERTGARANTIE Community auf Facebook sowie Instagram und tauschen Sie Tipps und Tricks zu Elektrogeräten und mehr aus!

Warteliste und Empfehlerprinzip für die Bluesky App

Laptop mit Twitter Vögeln
Die Vögel sind Geschichte: X ist das neue Twitter! (Bild: Cienpies Design - stock.adobe.com)

Bevor Bluesky Social für alle offen steht, könne nur eingeladene Benutzer von der Alternative zu X profitieren. Das ist auf den ersten Blick reichlich widersinnig, mindert die Beschränkung der Nutzerzahl doch die Attraktivität der Plattform. Man ist dort in kleinen Gruppen unter sich. Tester schreiben von einer familiären Atmosphäre, in der missliebige Meinungen anderer schnell mal aussortiert und aus der Debatte genommen werden. Um einen Zugangscode zu erhalten, muss man sich auf eine Warteliste setzen und hoffen. Wer es einmal hineingeschafft hat, erhält jede Woche einen neuen Code, der an Freunde und Bekannte weitergegeben werden darf. Diese Form des Empfehlerprinzips ist natürlich reichlich willkürlich. Und so hat sich ein Online-Schwarzmarkt um die Bluesky-Zugangscodes entwickelt, die bis hin zu Betrügereien mit Kryptowährung und kettenbriefähnlicher Geschäftemacherei gehen. Die Betreiber von Bluesky warnen deshalb vor unautorisierten falschen Codes. Ein Gutes hat die „strenge Tür“ der Bluesky App aber in jedem Fall: Sie macht die bei X möglichen Fake-Profile und Nachrichten von Bots vorerst unmöglich.

Bluesky Social als noch sehr überschaubare Meinungsblase

Der für die Mehrzahl verschlossene Zugang von Bluesky Social wirkt derweil wie die Tür einer Münchner Nobeldiskothek. Je weniger hinein dürfen, desto begehrter sind die Plätze drinnen. So kann es vorkommen, dass ausgerechnet auf X / Twitter Politiker, Publizisten oder Vertreter des Showbiz die Community um eine Einladung zu Bluesky angehen. Liest man die Kritiken einiger Nutzer, scheint die Plattform aktuell doch sehr an Einseitigkeit des vertretenen Meinungsspektrums und einem Mangel an Diversität zu leiden. Für das Zustandekommen eines ebenso fruchtbaren wie kritischen Dialogs ist eine solche Blasenmentalität allerdings Gift. So ist es vielleicht keine schlechte Sache, Bluesky Social als Alternative zu X noch für einige Zeit zu beobachten und sich dann ein genaueres Bild zu machen. Noch ist es zu früh, die global gesehen winzige Teilnehmerschaft als wirkliche Bereicherung wahrzunehmen. Elon Musk kann sich erst mal in Ruhe zurücklehnen.