Ratgeber Apps & Programme Clubhouse in anders: Jetzt bringt Twitter Spaces raus
Kennen Sie „Spaces“? Das ist das neue Tool aus dem Hause Twitter. Nach dem Prinzip von Clubhouse, verläuft die Kommunikation darüber vor allem via Audio. Apps und Formate, die in erster Linie übers Hören konsumiert werden, sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Das wohl prominenteste Beispiel aus jüngerer Vergangenheit ist Clubhouse. Aber auch Podcasts wie Gemischtes Hack oder Coronavirus-Update erfreuen sich seit längerem immer größer Beliebtheit. Das hat zum einen mit dem Lockdown zu tun, in dem wir plötzlich alle mehr Zeit haben, um einfach mal „zuzuhören“. Zum anderen stellen Audioformate eine willkommene Abwechslung in der überfluteten Medienlandschaft dar, die uns die Möglichkeit geben einen Gang runterzuschalten. Nun ist also auch Twitter auf den Zug aufgesprungen und stellt sein eigenes Audio-Tool vor. Wir verraten, warum genau Twitter Spaces auf den Markt bringt.
Achtung: Twitter Spaces ist keine eigene App
Die meisten, die hören, dass Twitter Spaces herausgebracht hat, gehen erstmal davon aus, dass es sich hierbei um eine eigene App handelt. Genauso wie Clubhouse also. Obwohl es durchaus Parallelen zwischen Twitter Spaces und Clubhouse gibt, sei an dieser Stelle jedoch gesagt: Spaces ist keine eigene App. Stattdessen handelt es sich bei Spaces um eine Funktion innerhalb der Twitter App. Diese Verwirrung ist verständlich. Regelmäßig bringen große Unternehmen neue Apps auf den Markt, die parallel zu anderen Apps des Unternehmens genutzt werden können.
Ein populäres Beispiel aus jüngerer Vergangenheit ist der Facebook Messenger, der 2011 aus der App Facebook ausgekoppelt wurde, um so der Konkurrenz von WhatsApp & Co. das Wasser abzugraben. In diesem Fall hat das funktioniert: WhatsApp wurde drei Jahre später von Facebook übernommen. Zurück zu Twitter: Spaces ist keine eigene Applikation, sondern ein Feature innerhalb der Twitter App. Nichtsdestotrotz stellt das Tool damit eine entscheidende Konkurrenz für Clubhouse dar, das ganz ähnlich funktioniert.
Insofern ist es unterm Strich doch ein Bisschen so wie bei Facebook. Das Unternehmen lagert einzelne Funktionen nämlich nicht nur aus, wie im Falle des Facebook Messengers. Oft übernimmt es auch Features anderer Apps und integriert sie kurzerhand in die eigene App. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist die Story-Funktion, die inzwischen zu Facebook, dem Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp dazugehört – ursprünglich jedoch von Snapchat genutzt wurde. Um es kurz zu machen: Warum Twitter Spaces auf den Markt bringt, ist relativ klar: Um auch im Audio-Bereich Fuß zu fassen.
Wie genau nutzen Sie auf Twitter Spaces?
Eigentlich ist es ganz simpel. Wenn Sie einen eigenen Talk bzw. „Space“ auf Twitter beginnen möchten, halten Sie den Finger auf das kleine Tweet-Icon (Feder + Plussymbol) gedrückt. Im Anschluss öffnet sich wie gewohnt das kleine Menü in der Ecke mit verschiedenen Optionen. Das neue Spaces-Feature verbirgt sich hinter dem lila Icon, das mehrere kleine Punkte in einer Raute darstellt. Wenn Sie anderen Twitter Spaces lauschen wollen, suchen Sie einfach nach aktiven Talks in Ihrer Timeline und stoßen zu der Unterhaltung dazu. Wenn Sie dies via Desktop tun (das geht seit kurzem nämlich auch und wird weiter unten erklärt), können Sie währenddessen sogar weiter scrollen.
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Wann genau bringt Twitter Spaces heraus?
Die Frage wann Twitter Spaces herausbringt, ist ziemlich einfach zu beantworten: Es ist bereits da. Im November 2020 hat Twitter Spaces mit einer begrenzten Anzahl von Usern getestet, seit Mai dieses Jahres ist die Funktion zu nutzen. Das Feature ist inzwischen also ein paar Wochen alt. Was hingegen brandneu ist, ist die Web-Version davon. Bislang war es nämlich nur Smartphone-Usern möglich, auf Twitter Spaces zu nutzen. Ab sofort geht das auch über Ihren Laptop. Damit bekommen Sie noch mehr Freiheit die Funktion zu nutzen.
Diese Bedingungen gibt es bei der Nutzung
Trotz der vielen Zugänge, die Ihnen beim Verwenden zur Verfügung stehen, hat Twitter Spaces ein paar Bedingungen auferlegt. Einerseits können Sie einen eigenen Talk nur vom Smartphone aus starten. Obwohl die Nutzung via Notebook jetzt möglich ist, beschränkt sich diese zunächst aufs Zuhören. Möchten Sie selber moderieren, müssen Sie weiterhin auf Ihr Handy zurückgreifen. Darüber hinaus benötigen Sie fürs Veranstalten eines eigenen Talks mindestens 600 Follower. Wenn Sie darunter liegen, können Sie kein eigenes Gespräch hosten. Zuhören können Sie aber natürlich trotzdem, auf dem Smartphone oder Laptop.
Was fügt Twitter Spaces in Zukunft noch hinzu?
Durch die Möglichkeit Spaces auch übers Notebook zu nutzen, hat Twitter Spaces bereits für eine größere Nutzerschaft geöffnet. Was können Sie in Zukunft außerdem erwarten? Im Laufe dieses Jahres soll es auch für Notebook-User möglich werden, Talks zu veranstalten. Auf diese Weise weichen die Unterschiede zwischen der Smartphone- und der Desktopversion weiter auf. In naher Zukunft soll es für die Web-Variante auch eine Transkriptions-Funktion geben. Somit können Sie sich das Gesagte auch in Textform anzeigen lassen.
Wie geht es jetzt der Konkurrenz auf Clubhouse?
Die Strategie von Twitter Spaces als Konkurrenzprodukt für Clubhouse & Co. herauszubringen, scheint aufzugehen. Während Clubhouse zu Beginn des Jahres einen regelrechten Hype hatte – im Februar 2021 gab es 9,5 Millionen iOS-Downloads, ist das Interesse in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Im April, also kurz vor dem offiziellen Rollout von Twitter Spaces, wurde Clubhouse nur noch knapp 1 Million Mal heruntergeladen. Das muss nicht unbedingt nur daran liegen, dass Twitter Spaces herausgebracht hat.
Das Interesse an Clubhouse war schon seit einiger Zeit rückläufig. Viele Branchenkenner haben den raschen Aufstieg der App kritisch beäugt und sich gefragt, ob aus dem anfänglichen Hype tatsächlich eine (lange) Erfolgsgeschichte werden kann oder ob die App nach einiger Zeit wieder verpufft. So schlimm steht es um Clubhouse aktuell noch nicht. Klar ist jedoch, dass das rückläufige Interesse mit dem Launch von Spaces nicht weniger geworden ist. Auch der kürzliche Rollout für Android, Clubhouse war bislang nur für iPhones erhältlich, konnte den Abwärtstrend nur bedingt stoppen.