Ratgeber Apps & Programme YouTube Zensur - Welche Wörter werden gelöscht?
Das Gute am Internet ist gleichzeitig auch das Schlechte: Jeder und jede kann so ziemlich alles sagen. Das ist erstmal positiv, da so Meinungsfreiheit gefördert und die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft abgebildet wird. Problematisch wird es dann, wenn das zum Ausdruck bringen von Meinungen grenzüberschreitend und verletzend wird. Etwa dann, wenn Hasskommentare und Hetze gegen Andere verbreitet werden. In diesem Dilemma befinden sich so ziemlich alle großen sozialen Netzwerke - auch YouTube. Die populäre Videoplattform versucht seinen Usern größtmögliche Freiheiten zu geben, natürlich im Rahmen der Gesetze und seiner eigenen Richtlinien. Ein Weg um dies zu tun, ist das Zensieren unpassender Kommentare durch YouTuber selbst. Die Personen also, die auf ihren Accounts regelmäßig Inhalte hochladen. Wir sagen Ihnen, welche Begriffe bekannte YouTuber und Influencer sperren lassen und warum.
YouTube Zensur durch Uploadfilter
Wissen Sie, was ein Uploadfilter ist? Falls nicht, kein Problem. Der Uploadfilter ist ein mächtiges Tool. Es ist dafür verantwortlich, was auf YouTube Zensur erfährt und was erlaubt ist. Der Filter funktioniert folgendermaßen: Jeder YouTuber kann für seine Videos selbst definieren, welche Wörter in den Kommentarspalten erlaubt sind und welche nicht. Heißt: Wenn ein User versucht einen Kommentar mit gesperrten Begriffen zu veröffentlichen, geht der Kommentar nicht online. Ganz einfach also. Auf diese Weise soll von jedem YouTuber selbst sichergestellt werden, dass keine unerwünschten Botschaften unter den Videos landen.
Ist der Uploadfilter eine gute oder schlechte Idee?
Wer sich ein wenig mit dem Uploadfilter und YouTube Zensur auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass es geteilte Meinungen dazu gibt. Grundsätzlich wird der Filter von YouTubern als sinnvolle Funktion erachtet. Hierdurch haben sie die Kontrolle und damit auch den Schutz davor, was in den Kommentarspalten erscheint. Andererseits haben dieselben Personen in der Vergangenheit gegen die YouTube Zensur Stimmung gemacht und sich öffentlich dagegen ausgesprochen. Ihr Appell: YouTube brauche Meinungsfreiheit. Das Thema ist auch heute noch, nachdem der Filter schon einige Jahre besteht, umstritten und hat sowohl Befürworter als auch Gegner.
Der Uploadfilter heißt bei YouTube “Gesperrte Wörter”
Weitaus weniger spektakulär als “Uploadfilter” heißt das Feature bei YouTube einfach “Gesperrte Wörter”. Auf einer Infoseite von YouTube heißt es dazu:
“Du kannst eine Liste bestimmter Wörter oder Formulierungen erstellen, die in den Kommentaren nicht angezeigt werden sollen. Kommentare, die diese oder ähnliche Wörter und Wortgruppen enthalten, werden eventuell ebenfalls bis zu 60 Tage zur Überprüfung zurückgehalten, es sei denn, sie wurden von einem Nutzer gepostet, der sich auf deiner Liste der genehmigten Nutzer befindet. Livechat-Nachrichten, die diese oder ähnliche Wörter und Wortgruppen enthalten, werden ebenfalls gesperrt. Kommentare mit gesperrten Wörtern kannst du auf der Seite Kommentare auf dem Tab „Überprüfung ausstehend“ überprüfen und genehmigen.”
Bedeutet: Account Inhaber haben weitgehende Freiheiten, was eine YouTube Zensur angeht und können selbst festlegen, was geht und was verboten ist.
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PRO: YouTube Zensur schützt die Privatsphäre
Ein großes Plus der YouTube Zensur zeigt sich definitiv im Schutz persönlicher Informationen der Account Inhaber. So lassen sich beispielsweise die Wohnadresse, Telefonnummer und weitere private Informationen unter den gesperrten Wörtern auflisten. Damit wird es Usern und insbesondere Trollen, die nichts Gutes im Schilde führen verwehrt, die Privatsphäre der YouTuber zu verletzen. Auch private Namen, Klarnamen und die von Familienmitgliedern können durch die YouTube Zensur aus der Öffentlichkeit ferngehalten werden. Das ist ein deutliches Plus für den Schutz der Privatsphäre und die Datensicherheit im Netz.
CONTRA: User können weniger Kritik äußern
Wie bereits angeklungen, ist die YouTube Zensur umstritten und stößt nicht ausschließlich auf Gegenliebe. Dadurch, dass Account Inhaber selbst festlegen können, was gesperrt wird und was nicht, lässt sich natürlich auch unliebsame Kritik blocken. Ein YouTuber hat z.B. das Wort “Fake” gesperrt. Was einerseits sein gutes Recht ist, wirft andererseits mit Blick aufs Ganze die Frage auf, wie viel YouTube Zensur notwendig ist und wie viel nicht. Oder anders ausgedrückt: Was darf zensiert werden und was muss erlaubt sein? Da die Entscheidung aktuell bei den Account Inhabern selbst liegt, existiert keine einheitliche Regelung und es kommt auf den jeweiligen Kanal an.
Diese Wörter fallen unter die YouTube Zensur
Da die YouTube Zensur individuell festgelegt werden kann, gibt es offizielles Register mit geblockten Worten. Was sich aber sehr wohl identifizieren lässt, sind Begriffe die hierzulande Account übergreifend besonders häufig gesperrt werden. Nachfolgend haben wir Ihnen einige der zurzeit am öftesten gesperrten Wörter aufgelistet:
- Clickbait
- fake
- geklaut
- Abzocke
- Schleichwerbung
- dislike
- teuer
Bei Betrachtung der Begriffe fällt auf, dass die meisten mit dem Verhältnis von Schein und Sein bzw. wahr vs. falsch zu tun haben. In sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook, TikTok oder YouTube dreht es sich nicht selten um das perfekte Image, um makelloses Aussehen, um Schnäppchen, um Neuigkeiten oder um Einkaufstipps. Es scheint nicht verwunderlich, dass sich ein Großteil der Kritik bzw. der in diesem Zusammenhang gesperrten Wörter genau damit befasst und etwaige Missstände adressiert.
Können gesperrte Wörter trotzdem veröffentlicht werden?
Unterliegt ein Wort einmal der YouTube Zensur, kann es dann trotzdem noch veröffentlicht werden? Ja, das kann es. Hierbei kommt es maßgeblich auf den YouTuber an, der den Begriff gesperrt hat. In einer extra Liste werden wie oben erwähnt alle Kommentare gesammelt, die durch die YouTube Zensur verhindert wurden. Der Account Inhaber oder von ihm bestimmte Moderatoren können diese Kommentare im Nachhinein einzeln freischalten. Es kann also weiterhin individuell entschieden werden, ob ein Kommentar trotz blockierten Begriffen erscheint - solange der YouTuber dies will bzw. Zeit dafür hat. Besonders die großen Kanäle mit über einer Million Abonnenten haben natürlich viel zu tun, jeden einzelnen Kommentar zu lesen, der geblockt ist.
Unterm Strich bleibt das Thema YouTube Zensur umstritten. Grundsätzlich ist es jedoch zu begrüßen, dass es einen Mechanismus gibt, der Account Inhaber davor schützt angegangen oder angegriffen zu werden.