Künstliche Intelligenz
ChatGPT: Ist der Chatbot schlechter geworden? (Bild: Franziska - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme ChatGPT: Ist der Chatbot schlechter geworden?

Es ist immer wieder verblüffend, zu welchen fundierten Antworten und Lösungen ChatGPT in der Lage ist. Doch immer häufiger versagt die KI kläglich – Intelligenztest nicht bestanden. Wird ChatGPT schlechter? Viele Anwender sind dieser Meinung. Und es gibt eine ganze Reihe von Gründen, weshalb die hochgelobte KI ChatGPT dümmer geworden ist. Wir verraten Ihnen, woran das liegt.

Die Gründe, warum ChatGPT schlechter geworden ist

Mit pauschalen Urteilen ist das immer so eine Sache. Die Beobachtungen vieler Chatbot-User aus den unterschiedlichsten Bereichen weltweit lassen sich jedoch schlecht unter den Teppich kehren. Es hat den Anschein, als sei ChatGPT dümmer geworden – denn nur so lassen sich pampige Antworten („Das kannst du doch auch selbst.“) oder das Versagen bei anspruchsvolleren Programmieraufgaben erklären. Und es gibt offenbar nicht nur eine Ursache, weshalb ChatGPT schlechter geworden ist.

Die KI-Daten sind nicht auf dem neusten Stand

ChatGPT 3 ist auf dem Wissensstand von 2022. Das war der Zeitpunkt, an dem das Training des Chatbots abgeschlossen war. Doch die Datenflut mit neuen Fakten und Erkenntnissen reißt nicht ab. Und was ist im Weltgeschehen, in Wissenschaft, Forschung und Technik seither nicht alles passiert? Um aber die KI auf den neusten Stand zu bringen, müsste sie immer wieder trainiert und aktualisiert werden – ein teurer und aufwendiger Prozess. Und selbst dann wird ChatGPT schlechter, weil die Datenqualität im Laufe der Zeit insgesamt nachlässt.

Kollaps beim Trainingsmaterial des Chatbots

Bleiben wir noch beim Training der KI. Das Material dafür stammt aus dem Internet. Daten, Wissen und Erkenntnisse, die online nicht zugänglich sind, spielen keine Rolle. ChatGPT ist also, was das Lernmaterial betrifft, nur so gut wie das Internet. Und hier liegt das Problem: Unzählige Webseiten sind inzwischen von Texten und auch Bildern vollgestopft, die von ChatGPT selbst stammen. Der Algorithmus des Systems lernt also mit Material, das nicht selten vom gleichen Algorithmus erstellt wurde. KI-Spezialisten sprechen bei diesem Verhältnis zu Daten gern von einem Modellkollaps. Weil der ChatBot nicht weiß, dass er mit eigenen Texten arbeitet – diese werden bisher nicht gekennzeichnet – korrumpiert er sich selbst. Auch deshalb wird ChatGPT schlechter.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Urheberrechtsverletzung durch ChatGPT

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ChatGPT: Ist der Chatbot schlechter geworden? (Bild: Jürgen Fälchle - stock.adobe.com)

Die New York Times und andere hochkarätige Medienunternehmen haben OpenAI und Microsoft wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Den ChatGPT-Entwicklern wird vorgeworfen, den Zeitungen Wissen und damit das Geschäft wegzunehmen. Die KI nutze unautorisiert Inhalte aus Millionen von Presseveröffentlichungen, was zu einem Milliardenschaden führe. Der ChatBot solle laut den Klägern alle Trainingsdaten zerstören, die sich auf urheberrechtlich geschütztes Textmaterial stützen. Der Streit um die unbekümmerte Verwendung von fremdem geistigen Eigentum könnte bis hin zu einer Kennzeichnungspflicht von KI-Beiträgen führen. Viele Redaktionen befürchten gravierende Einschnitte beim unabhängigen Journalismus, wenn sich die KI aus Qualitätsmedien bedient und die Ergebnisse mehr oder weniger kostenlos zur Verfügung stellt. Auch Universitäten und Forschungseinrichtungen haben diese Gefahr erkannt. X und andere Social-Media-Plattformen haben der Nutzung von Inhalten durch KI bereits einen Riegel vorgeschoben. Setzt sich dieser Trend fort, muss die Qualität von ChatGPT zwangsläufig schlechter werden.

Auch wegen Rechenleistung wird ChatGPT schlechter

Manchmal könnte der ChatBot, wenn er nur wollte. Weil Rechenleistung kostspielig ist, hat der unglaubliche Erfolg von ChatGPT eine Schattenseite: Der Algorithmus der KI zieht zuweilen die Handbremse an und spuckt minderwertige Ergebnisse aus, weil das Diktat der Effizienz zuweilen Höchstleistungen unmöglich macht. Dann redet sich die KI damit heraus, dass eine voll umfängliche Datenauswertung zu zeitintensiv sei und man bitte schön den Rest der Arbeit doch selbst erledigen möge. Im Internet kursiert gerade die ebenso überhebliche wie hilflose Ansage des ChatBots: „Das ist so einfach. Du kannst das selbst.“ Verlangt war ein Programmiercode – normalerweise eine leichte Übung für die OpenAI-Denkhilfe. Manche User fangen in solchen Situationen sogar an, den Chatbot zu überreden, dass man ja selbst keine Zeit habe oder man krank sei. Zumindest in der kostenlosen Version ist somit ChatGPT schlechter geworden.