Ratgeber Smartphone Wie gut ist der Samsung Galaxy S9 Intelligent Scan?
Im März 2018 ist das lang erwartete Samsung Galaxy S9 auf den Markt gekommen, der Nachfolger des vor einem Jahr erschienenen S8. Und das Warten hat sich gelohnt. So wurde zwar ein Großteil der Hardware aus dem Vorgängermodell übernommen. Jedoch besitzt das S9 eine ganze Reihe technischer Verbesserungen. Denn das Samsung Galaxy S9 verfügt nicht nur über einen schnelleren Snapdragon 845 Prozessor. Darüber hinaus lässt sich sein Speicherplatz mit der Dual SIM um bis zu 400 GB erweitern. Der Videomodus des Galaxy S9 kann sich ebenfalls sehen lassen und erlaubt 4K Aufnahmen bei 60 fps. Auch die Gesichtserkennung wurde überarbeitet und soll über eine noch intelligentere Technik verfügen als zuvor. Besonderes Augenmerk wird der Gesichtserkennung im Hinblick auf das Konkurrenzmodell iPhone X zuteil, das die sogenannte „Face ID“ besitzt. Wie gut ist der S9 Intelligent Scan also?
Vorreiter in der Gesichtserkennung
Obwohl die automatische Gesichtserkennung auf Smartphones heute vor allem mit Apples „Face ID“ in Verbindung gebracht wird, ist sie keine Erfindung des kalifornischen Software-Konzerns. Bereits ein halbes Jahr vor dem Release des iPhone X hat Samsung auf seinem Galaxy S8 das Entsperren per automatischer Gesichtserkennung vorgestellt. Und dennoch gilt das iPhone X als das Referenzmodell, an dem sich andere Geräte in Sachen Gesichtserkennung messen lassen müssen. Das liegt nicht nur an Apples geschickter Marketingstrategie, sich als Vorreiter bereits etablierter Technologien zu präsentieren. Sondern auch an der Qualität seiner „Face ID“. Denn diese gilt als besonders zuverlässig und im Vergleich zu anderen Modellen als überlegen. Und tatsächlich erwies sich die Gesichtserkennung des Samsung Galaxy S8 in Relation zu der von Apples iPhone X als weniger präzise. Diesem Umstand will Samsung eine verbesserte Technologie entgegensetzen - den sogenannten „S9 Intelligent Scan“. Wie steht es also um den S9 Intelligent Scan? Wird Samsung mit dem S9 Intelligent Scan seiner Position als Vorreiter in der Gesichtserkennung nun gerecht?
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2D oder 3D Technologie?
Trotz aller Vorzüge, die die Gesichtserkennung des S8 besaß, einer ihrer größten Kritikpunkte bestand darin, dass sie nicht wirklich zuverlässig war. Das lag vor allem an zwei Dingen. So hat der Gesichts-Scanner des Samsung Galaxy S8 auf der einen Seite nicht einwandfrei funktioniert: Sobald sich das Gesicht des Smartphone-Besitzers, etwa durch einen Schal oder durch schlechte Lichtverhältnisse verändert hat, war es dem Handy oft nicht möglich, das Gerät zu entsperren. Auf der anderen Seite ließ sich die Gesichtserkennung des S8 jedoch zu leicht entsperren: So hat es in vielen Fällen bereits ausgereicht ein Foto des Smartphone-Besitzers vor das Gerät zu halten, um es zu entsperren. Die Kamera des S8 reagierte also bereits auf Fotografien - einer 2D Variante des tatsächlichen Gesichts. Eine der Hauptaufgaben der Gesichtserkennung, die Datensicherheit, war beim Samsung Galaxy S8 somit nicht hundertprozentig erfüllt. Im Gegensatz dazu arbeitet Apples „Face ID“ mit einer „TrueDepth Camera“. Diese misst 30.000 verschiedene Gesichtspunkte und entwirft dadurch eine Höhenkarte Ihres Gesichts. Einfach ausgedrückt: Die „Face ID“ des iPhone X erfasst Ihr Gesicht dreidimensional. Diese 3D Technologie ist aufgrund ihrer hohen Detaildichte um ein vielfaches präziser als eine zweidimensionale Gesichtserkennung des Samsung Galaxy S8. Mit dem S9 Intelligent Scan stellt Samsung nun eine technische Weiterentwicklung seines Vorgängermodells vor. Kann der S9 Intelligent Scan mit Apples „Face ID“ mithalten bzw. diese sogar übertreffen?
Praktisch, aber nicht sicher
Mit dem S9 Intelligent Scan hat Samsung seine Technologie zur automatischen Gesichtserkennung einem Upgrade unterzogen. Hat das südkoreanische Unternehmen aus den Schwächen des Vorgängers S8 gelernt? Nicht wirklich. So wird zwar das Problem der User-Erkennung weitgehend behoben. Denn der S9 Intelligent Scan verdankt seinen Namen vor allem der Tatsache, dass die Gesichtserkennung klüger und damit zuverlässiger agiert als zuvor. So arbeiten beim S9 Intelligent Scan die eigentliche Gesichtserkennung und der bereits auf dem Vorgänger vorhandene Iris-Scanner Hand in Hand. Soll heißen: Sobald die Gesichtserkennung versagt, greift das Gerät automatisch auf den Iris-Scanner zurück, um nach bekannten Parametern zu suchen. Falls auch der Iris-Scanner keine passenden Ergebnisse findet, kombiniert das S9 die Daten beider Systeme (Gesichtserkennung und Iris-Scanner) und probiert, daraus das Gesicht des Users zu rekonstruieren. Der S9 Intelligent Scan ermittelt somit aus allen ihm technisch zur Verfügung stehenden Methoden das Gesicht des Handy-Besitzers. Unterm Strich wird das Entsperren also einfacher. Jedoch bleibt Samsungs zweites Problem, das zu einfach zu entsperrende Handy, weiterhin bestehen. Denn im Gegensatz zum iPhone X von Apple verwendet die Gesichtserkennung S9 Intelligent Scan von Samsung weiterhin einen 2D anstatt den sichereren 3D Scan für das Gesicht des Users. Das bedeutet: Die potenzielle Gefahr für Ihre Datensicherheit besteht auch beim Nachfolger des S8. Diese Tatsache allein ist bereits wenig erfreulich. Jedoch bekommt sie durch das noch einfacher zu entsperrende S9 eine weitere Tragweite. Denn mit dem S9 Intelligent Scan ist die Gesichtserkennung nun noch anfälliger für Missbrauch geworden. Schließlich benötigt das Gerät in Zukunft weniger Informationen vom Gesicht des Users, um das Handy entsperren zu können. Somit ist die neue Technologie vor allem bequemer für den Handy-Besitzer geworden, der sich beim Entsperren nicht mehr über perfekte Lichtverhältnisse oder eine zu große Brille sorgen muss. Sicherer ist die Gesichtserkennung durch den S9 Intelligent Scan dadurch leider nicht geworden.