Frau hält Kreditkarte vor Gesicht
Zahlen ohne Smartphone, Sie brauchen nur Ihr Gesicht (Bild: stock.adobe.com - ianachyrva)

Ratgeber Apps & Programme Zahlen ohne Smartphone und Karte - Sie brauchen nur Ihr Gesicht

Bezahlvorgänge haben in den vergangenen Jahrzehnten eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Zunächst nur mit Bargeld, konnten Menschen Ende der 1950er Jahre das erste Mal per Kreditkarte zahlen. Heutzutage wickeln immer mehr Menschen Ihre Käufe kontaktlos ab. Einfach EC- oder Kreditkarte ans Terminal halten, fertig. Alternativ lässt sich auch via Smartphone (nach ähnlichem Prinzip wie per Karte) zahlen. Die Entwicklung führt weg vom Bargeld und hin zum kontaktlosen Geldtransfer. Den logischen nächsten Schritt ist nun Mastercard gegangen: Der Zahlungsdienstleister stellt eine Bezahlmöglichkeit vor, bei der Sie weder Bargeld noch Karte oder Smartphone benötigen. Alles, was Sie brauchen ist Ihr Gesicht. Der Vorgang funktioniert nämlich über die Verarbeitung Ihrer biometrischen Daten. Zahlen ohne Smartphone und Karte. Wir stellen das neue System von Mastercard vor und sagen Ihnen, wie es funktioniert.

Mit oder ohne Smartphone bezahlen?

Es ist nicht lange her, seitdem es auch hierzulande möglich ist, per Smartphone an der Kasse zu zahlen. Bezahlen mit dem Handy war bzw. ist für viele Menschen immer noch Neuland (gerade fürs ältere Semester). Je nachdem, was Sie für ein Smartphone nutzen, können Sie entweder mit Google Pay oder Apple Pay (oder weiteren Pay Apps) zahlen. Der Vorteil: Es geht superschnell und Sie können Ihre Plastikkarten zu Hause lassen. Noch schneller und einfacher soll es mit dem neuem System von Mastercard gehen. Per biometrischen Bezahlvorgang benötigen Sie nichts weiter, außer Ihr Gesicht. Wie genau soll das funktionieren? Ist das Verfahren sicher? Und zahlen Sie damit tatsächlich schneller?

Wie läuft das Zahlen ohne Smartphone per Gesicht technisch ab?

Mit Blick auf die Hardware, arbeitet Mastercard mit verschiedenen Unternehmen zusammen. Dazu zählen u.a. Fujitsu, PopID, PaybyFace, Aurus, Payface und NEC. Die Kooperationen ermöglichen es Mastercard, auf bereits vorhandene Infrastruktur zurückzugreifen. Zudem soll ein einheitlicher Rahmen geschaffen werden, der verbindliche Richtlinien in Bezug auf die Sicherheit setzt. Letzteres wird nötig sein, wenn es um den Abgleich biometrischer Daten geht. Mastercard verspricht nämlich ein besonders sicheres Zahlungsverfahren. Um dies zu gewährleisten, ist ein reibungsloser Ablauf auf technischer Ebene Grundvoraussetzung.

Diejenigen, die das neue System ausprobieren möchten, können sich (aktuell leider nur in ausgewählten Supermärkten in Brasilien) über eine entsprechende App registrieren. Hierbei wird das Gesicht der Kundinnen und Kunden sowie die Zahlungsdaten erfasst. Beides wird zusammen gespeichert und dient fortan dem kontaktlosen Zahlen, ganz ohne Hilfsmittel.

Welche Vorteile hat das Zahlen ohne Smartphone mit Gesicht?

Was bringt das Zahlen ohne Smartphone bzw. geht das wirklich schneller? Tatsächlich ist genau das einer der Vorteile, den Mastercard im neuen System sieht. Dadurch das Sie an der Kasse kein Bargeld, keine EC- oder Kreditkarte und kein Smartphone benötigen, erhofft sich Mastercard eine noch schnellere Abwicklung. Das mag in der Theorie hinkommen, schließlich können Sie Ihr Portemonnaie und Smartphone in der Tasche lassen. Wie reibungslos der Vorgang in der Praxis tatsächlich abläuft, ist aktuell jedoch fraglich. Insbesondere ältere Kundinnen und Kunden werden den Bezahlvorgang per Screen und Kamera sicherlich nicht ohne Weiteres verinnerlichen.

Neben schnellerem Bezahlen sieht Mastercard zwei weitere Vorteile: Erstens soll es sicherer sein. Weil Sie keine Hilfsmittel wie Bargeld, Karten oder Smartphone brauchen, verringere sich die Wahrscheinlichkeit des Diebstahls oder das diese Dinge verloren gehen können. Zweitens ist das Zahlen ohne Smartphone und mit Gesicht (tatsächlich) weitaus hygienischer. Seit der Pandemie hat sich unser Umgang mit der Umwelt stark verändert und die meisten von uns haben - neben dem Verwenden der Corona Warn App - die AHA Regel (Abstand + Hygiene + Alltagsmaske) verinnerlicht. Ein komplett kontaktloser Bezahlvorgang würde hier natürlich helfen, dass Risiko einer Infektion weiter zu verringern.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Wo kann ich das System von Mastercard zum Zahlen per Gesicht nutzen?

Mann zahlt an Kasse mit Karte
Könnte bald der Vergangenheit angehören: Das Zahlen mit der physischen Karte (Bild: stock.adobe.com - hedgehog94)

Wie der Zahlungsdienstleister kürzlich mitgeteilt hat, soll das Zahlen per Gesicht nicht nur in einzelnen Regionen bzw. Ländern möglich sein, sondern weltweit. Das heißt: Egal, an welchem Ort auf der Welt Sie sich gerade befinden oder wo Sie wohnen: Künftig können Sie einfach per Gesicht an der Kasse zahlen. Das klingt erstmal gut. Wie weit ist die Entwicklung aber tatsächlich? Wie so oft, werden auch bei diesem Projekt zunächst einzelne Länder herausgepickt, in denen das Vorhaben getestet wird. Ein erstes Pilotprojekt beginnt aktuell in Brasilien. Dort kommt die Technik zunächst in fünf Supermärkten (St. Marche) in São Paulo zum Einsatz.

Neben dem Pilotprojekt in Brasilien sind weitere Einsätze im Nahen Osten sowie in Asien geplant. Wann das Projekt nach Europa und damit auch nach Deutschland kommt, ist aktuell noch unklar. Weiterhin ist es nicht sicher, ob wir das System hierzulande zunächst nur testweise nutzen können (so wie in Brasilien) oder ob es gleich vollumfänglich zur Verfügung steht. So oder so: Hierzulande müssen Sie sich leider noch etwas gedulden.

Doch lieber per Smartphone zahlen? So geht’s

Falls Ihnen das Zahlen ohne Smartphone zu unsicher erscheint und Sie doch lieber auf kontaktloses Zahlen per Handy zurückgreifen wollen, dann bieten sich Google Pay und Apple Pay hervorragend dafür an. Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an Apps und Tools, mit denen Sie via Smartphone zahlen können. Die beiden genannten sind die am meisten genutzten. Sollten Sie bislang noch nicht damit gezahlt haben und sich fragen, wie Google Pay und Apple Pay funktionieren, dann klären wir Sie gerne auf: Im Artikel Apple Pay oder Google Pay - wer hat die Nase vorn? verraten wir Ihnen, welche Vorteile beide Systeme bieten und welches besser zu Ihnen passt.

Mobiles Zahlen per Smartphone – Was genau ist NFC?

Wann immer Sie per Smartphone zahlen, kommt die NFC-Technologie zum Einsatz. Auch beim kontaktlosen Zahlen per EC- und Kreditkarte wird NFC verwendet. NFC steht für „Near Field Communication“ und bedeutet übersetzt in etwa „Kommunikation im Nahbereich“. Gemeint ist der Datenaustausch zwischen zwei Geräten, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Wenn es um das Bezahlen per Smartphone geht kommt zwar NFC zum Einsatz, grundsätzlich ist NFC aber nicht auf den Zahlungsverkehr beschränkt. Es kann auch andere Informationen wie die Drahtlostechnologie Bluetooth übertragen, weshalb es auch bei NFC breitere Einsatzfelder gibt.

Worauf muss ich beim Zahlen mit Mastercard achten?

Unabhängig davon, ob Sie künftig mit Ihrem Gesicht, dem Smartphone oder per Karte zahlen – kontaktlose Geldtransfers sind ganz klar die Zukunft. Eigentlich sind Sie bereits die Gegenwart. Grund genug, um diese so sicher wie möglich zu gestalten. Es geht schließlich um Ihr Geld. Mastercard selbst gibt einige Tipps, wie Sie Ihre Sicherheit beim kontaktlosen Zahlen erhöhen können. Dazu zählen folgende, nützliche Hinweise:

  • Nutzen Sie Banking Apps

Mastercard empfiehlt das Verwenden von Banking Apps. Durch die Sicherung per Face-ID bzw. Fingerabdruck gelten Online Banking Apps als äußerst sicher. Geldüberweisungen geschehen zudem per Zwei-Faktor-Authentifizierung.

  • Benachrichtigungen einschalten

Die meisten großen Banking Apps bieten Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, sie über Konto Bewegungen auf dem Laufenden zu halten. Auf diese Weise haben Sie immer im Blick, was sich auf Ihrem Account tut.

  • PINs und Passwörter schützen

Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre PINs und Passwörter unter Verschluss halten. Notieren Sie sie wenn nötig auf einen Zettel und bewahren sie ihn getrennt vom Smartphone auf. Alternativ können Sie spezielle Passwort Apps nutzen.