Achtung Spannung Schild
Der Blitzretter: Überspannungsschutz für die Steckdose (Bild: roadrunner - stock.adobe.com)

Ratgeber Haushalt & Garten Überspannungsschutz für die Steckdose: Der Blitzretter

Nach dem offiziellen Blitzatlas für Deutschland zuckt und kracht es durchschnittlich etwas mehr als 1.000-mal täglich am Himmel. Kein Grund zur Beunruhigung – wenn Sie unter einem schützenden Dach sitzen. Und wenn Sie mit einem Überspannungsschutz für die Steckdose vorgesorgt haben, dass Ihre teure Heimelektronik und weitere Geräte vor den schädlichen Auswirkungen eines Blitzschlags geschützt sind. Lesen Sie, warum auch in unserem hoch technisierten Zeitalter ein so einfaches, kleines Gerät so großen Ärger vermeiden kann. Überspannungsschutz-Adapter und -Steckdosenleisten kosten nicht die Welt, sind aber ein gewaltiges Sicherheitsplus für Ihren Haushalt, wie Sie gleich erfahren werden.

Überspannungsschutz für die Steckdose: Das Problem

Es erscheint unwahrscheinlich – aber wer selbst einmal erlebt hat, wie es draußen kurz aufblitzte und dann Fernseher, Computer oder eine teure Hifi-Anlage mit einem Pling den Geist aufgaben, kann davon ein Lied singen: Überspannungsschutz an der Steckdose mag nur ein kleines Detail der Heimelektrik sein, doch es kann Sie vor kostspieligem Geräteverlust durch zerstörte Netzteile bewahren. Warum diese unscheinbare Sicherungstechnik so wichtig ist, erklärt nicht zuletzt eine Veröffentlichung des Versicherers HDI. Demnach wurden den Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen zuletzt 410.000 Blitz- und Überspannungsschäden gemeldet, was einer geleisteten Schadenssumme von 340 Millionen Euro entsprach. Nicht immer sind diese Schäden von der Hausratversicherung gedeckt. Und neben defekten Elektrogeräten können auch Brandfälle durch Überspannung entstehen.

Die Ursachen von Überspannungsschäden

Das deutsche Stromnetz und sämtliche Elektrogeräte eines Haushalts sind auf eine Spannung von 230 Volt ausgelegt. Wird diese Kapazität überschritten, spricht man von einer Überspannung. Auslöser dafür sind vor allem Blitzschläge, die die häusliche Energieversorgung schädigen. Dazu muss keineswegs das Gebäude selbst getroffen sein. Es reicht, wenn eine stromführende Leitung von einem Blitz unter Überspannung gesetzt wird. Der hohe Strom fließt in die Haushalte und kann dort ohne Sicherungstechnik wie einen Überspannungsschutz an der Steckdose Schäden an der Elektrik bzw. Elektronik anrichten. Bei einem Direkteinschlag könnte das sich kurzzeitig bildende elektromagnetische Feld ebenfalls zu Überspannungsschäden führen. Weitere Ursachen für Defekte aufgrund von Überspannung sind bestimmte Schaltimpulse sein, wie sie bei größeren Motoren und elektrischen Arbeitsgeräten entstehen. Hier sollten sich Betriebe vor der Zerstörung von kostenintensivem technischen Equipment schützen.

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Welche Geräte sind bei Überspannung gefährdet?

Klimaanlage brennt ab
Vorsicht: Überspannung kann zu großen Schäden an Ihren Elektrogeräten führen! (Bild: Anelo - stock.adobe.com)

Sensible Elektronik, aber auch simple Elektro-Haushaltsgeräte können von einem Überspannungsimpuls lahmgelegt werden. Je nach Produkt wäre dann zu überlegen, ob sich die Reparaturkosten überhaupt lohnen und was im Versicherungsvertrag dazu steht. Wenn Sie sich diesem Risiko gar nicht erst aussetzen möchten, können Sie einen handelsüblichen Überspannungsschutz für die Steckdose anschließen und auch bei Gewitter ruhig schlafen. Die Alternative wäre, dass Sie beim ersten Donnergrollen alle Stecker ziehen und auf das Beste hoffen. Diese Geräte sind von Schäden durch Überspannung besonders betroffen:

Die Überspannung kann Ihnen genauso den Fernsehabend verderben wie auf absehbare Zeit Ihren Bürobetrieb lahmlegen – zum Beispiel mit einem Ausfall des Internets und Ihrer Rechner.

Was schützt als Überspannungsschutz für die Steckdose?

Neben obligatorischen baulichen Blitzschutzmaßnahmen wie Blitzableitern und Haupterdungsschienen hat sich auch unterstützend Überspannungsschutz innerhalb der Wohnung bewährt. Seit 2016 ist für Neubauten ein Blitzstrom-Ableiter am Zählerschrank vorgeschrieben. Zusätzlich kann dort ein Überspannungsableiter installiert werden. Es gibt aber auch kombinierte Ableiter. Ein Überspannungsschutz an der Steckdose wäre das dritte Glied in der Sicherungskette. Diese Schutzeinrichtung sitzt direkt an der Steckdose und sichert den letzten Wegabschnitt der Stromzufuhr zu dem durch Überspannung gefährdeten Gerät. Wichtig: Der Steckdosen-Überspannungsschutz allein könnte unter Umständen nicht ausreichend sein, sodass Experten die Verknüpfung aller drei innerhäuslichen Schutzmaßnahmen empfehlen – also die kombinierten Ableiter am Zählerschrank plus der Überspannungsschutz an der Steckdose.

Zwei Systeme für Überspannungsschutz

Das der Steckdose nachgeschaltete Schutzelement vor dem Gerät fängt ungewöhnlich hohe Stromspitzen in Bruchteilen einer Sekunde durch sogenannte Varistoren und Gasableiter ab und leitet sie zur Erde. Damit wird die zerstörerische Überspannung neutralisiert. Es gibt hauptsächlich zwei Systeme: Überspannungsschutzadapter, die wie Zeitschaltuhren aussehen, für Haushaltsgeräte und Steckdosenleisten für Ihre wertvolle Elektronik. Der einfach gehaltene Adapter-Überspannungsschutz an der Steckdose sichert eine niedrigere Amperezahl ab als die Steckdosenvariante. Diese kann Ableitströme zwischen etwa 60.000 und bis zu 120.000 Ampere bewältigen. Das Adapter-Modell sichert je nach Produkt bis zu 13.500 Ampere ab und kostet pro Stück meist unter 10 Euro. 6-fach Steckdosenleisten wie die Secure Tec von Brennstuhl bis 19.500 Ampere sind für rund 24 Euro zu haben. Je nach Anzahl der Geräte in Ihrem Haushalt sind Sie wahrscheinlich mit mehreren Steckdosenleistungen besser gegen Überspannung gewappnet als mit einem schwächeren Adapter für jedes Einzelgerät – und haben auch im Hinblick auf die Gesamtkosten die richtige Wahl getroffen.