Ratgeber Unterhaltung & Freizeit Amazon Prime Werbung: Das ändert sich beim Streaming
Ab sofort müssen Sie als Amazon Prime-Mitglied mit Werbung rechnen, wenn Sie Filme streamen. Wer das nicht will, zahlt drauf. Wir informieren Sie, was es mit der neuen Amazon Prime Werbung auf sich hat, wie lange die Werbeunterbrechungen dauern können und auf welche Inhalte sie sich beschränken. Wenn Ihnen das Vorgehen des Internetriesen nicht gefällt, können Sie Ihr Prime-Abo vorzeitig kündigen. Oder Sie wehren sich aktiv und nehmen eine Möglichkeit wahr, die Ihnen die Stiftung Warentest bietet. Dazu mehr in unserem Ratgeberbeitrag.
Auf Amazon Prime jetzt Streaming mit Werbepausen
Wenn Sie sich in diesen Tagen den Spaß machen, die vielen negativen Bewertungen zur Amazon Prime App durchzulesen, wird das Ausmaß der Malaise schnell klar. Denn seit Amazon Prime Videos mit Werbung anbietet, scheint die Streamingwelt Kopf zu stehen. Die User sind stocksauer, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Sie selbst sind Amazon Prime Kunde? Dann werden Sie sich vielleicht an eine E-Mail von Amazon im Januar erinnern – oder sie in der täglichen Datenflut einfach übersehen haben. Darin schrieb der Liefergigant, dass ab 5. Februar 2024 Filme auf Amazon Prime mit Werbung laufen werden. Dabei galt die Streaming-Plattform lang Zeit als Alternative zum werbefinanzierten linearen Fernsehen. Denn bislang gab es auf Amazon Prime höchstens Vorschau-Trailer vor dem eigentlichen Prime-Film.
Gegen Aufpreis gibt es Amazon Prime ohne Werbung
In der Mail von Amazon heißt es, dass man auch in Zukunft auf dem Portal „deutlich weniger Werbung“ finden werde als im traditionellen TV und bei anderen Video-Streaminganbietern. Damit ist Netflix gemeint, wo ab sofort ebenfalls Werbung zu sehen ist. Amazon beteuert, dass für Abonnenten kein Handlungsbedarf bestehe und sich nichts an dem erst 2022 erhöhten Abopreis ändern werde. Wer jedoch weiterhin Amazon Prime ohne Werbung sehen möchte, kann diesen Extra-Service mit einem Aufpreis von 2,99 Euro zu den monatlichen Abokosten von 8,99 Euro haben. Diese Option kann als Prime Video Ad Free gebucht werden. Dieser Anreiz soll offenbar gezielt Mehreinnahmen bringen. Der Internetkonzern begründete diesen Schritt mit der Möglichkeit, dadurch noch mehr „Top-Entertainment und Live-Sportinhalte“ anbieten zu können.
Wie lange dauert die Amazon Prime Werbung?
Amazon Prime mit Werbung betrifft aktuell neben Deutschland auch die USA, Großbritannien und Kanada. Die Einschränkung soll demnächst auf weitere Länder ausgedehnt werden. Zu den Amazon Prime Filmen mit Werbung informiert der Online-Filmanbieter folgendermaßen: Die „begrenzte Werbung“ werde vor und während der Wiedergabe angezeigt. Bei einem Test der BILD-Zeitung kam heraus, dass vor Filmen und Serien nun zwei Werbespots laufen, die zwischen 20 und 40 Sekunden lang sind. Auch im Film gibt es nun Werbeclips in ähnlicher Länge. Nach einer Untersuchung des Wall Street Journals dauert Amazon Prime Werbung etwa dreieinhalb Minuten pro Stunde. Die Werbeunterbrechungen bei Netflix sollen dagegen rund vier bis fünf Minuten pro Stunde dauern. Amazon verfolgt offenbar die Strategie, zumindest weniger Werbung als die Streaming-Konkurrenz und das Fernsehen zu zeigen.
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Nicht alle Amazon Prime Filme mit Werbung
Doch gab und gibt es Ausnahmen. Denn schon zuvor liefen Amazon Prime Filme mit Werbung. So sind bei Sportübertragungen und Live-TV Werbepausen genauso an der Tagesordnung wie bei den Streaming-Angeboten von Amazon Freevee, für die jedoch keine Prime-Mitgliedschaft erforderlich ist. Die auf Amazon Prime abrufbaren Filme von Drittanbieter-Kanälen können je nach Abonnement ebenfalls Werbung enthalten. Ganz wichtig: Die neue Amazon Prime Werbung betrifft die für Prime-Mitglieder frei verfügbaren Videos. Auf seiner Webseite stellt Amazon klar: „In ausgeliehenen oder gekauften Inhalten ist keine Werbung enthalten.“ Da viele Angebote auf Amazon Prime kostenpflichtig sind, ist also zumindest in diesem Bereich der ungestörte Filmgenuss weiterhin sicher.
Juristen: Amazon Prime Werbung ist rechtswidrig
Wem die neue Amazon Prime Werbung nicht passt, kann sein Abo vorzeitig kündigen und erhält dann die anteilig bezahlten Gebühren zurück. Indes laufen die Verbraucherschützer Sturm. Die Stiftung Warentest spricht von „Werbung ohne Rechtsgrundlage“ und stellt Prime-Usern einen Musterbrief bereit, mit dem sie sich wehren können. Denn bei den für werbefreie Inhalte zu zahlenden Zusatzbetrag handelt es sich aus Sicht vieler deutscher Juristen um eine versteckte Gebührenerhöhung. Daraus folgt laut Stiftung Warentest: „Die Erlöse aus der Anzeige rechtswidriger Werbung sind von Rechts wegen eine rechtswidrige Bereicherung, die Amazon seinen Kunden herauszugeben hat. (…) Das Unternehmen hat ihnen mindestens 2,99 Euro pro Monat zu erstatten, solange ihr Vertrag läuft und sie Filmbeiträge nicht mehr werbefrei schauen können.“ Den Musterbrief finden Sie hier.