Ratgeber Smartphone Smartphone-Speicher mit Speicherkarten erweitern – Was ist dabei zu beachten? Möglichkeiten fürs iPhone?
Die schlechte Nachricht vorweg: Nicht alle Smartphone-Speicherkapazitäten lassen sich mit internen Speicherkarten erweitern. Beim Apple iPhone und vielen Android-Geräten sind außer dem fest verbauten internen Flash-Speichern keine zusätzlichen Speicherkarten einlegbar und so muss man sich oft schon beim Kauf der Geräte für eine Speichervariante entscheiden. Das hilft einem natürlich wenig, wenn man das Gerät schon hat. Neben der Überlegung, was dann noch auf dem Smartphone verbleiben soll, ließe sich der Speicher über Cloud-Dienste, zum Teil über spezielle Speichersticks oder über einen – auch transportablen – WLAN-Speicher erweitern bzw. man könnte so Daten auslagern. Denn der Speicherbedarf wächst mit der Anzahl der hochauflösenden Fotos und Videos in 4K-Qualität. Und die Apps sowie ihre zwischengespeicherten Daten werden auch immer größer.
Leider kann selbst bei Smartphones mit Speicherkarteneinschub die ab Werk verbaute Speichergröße entscheidend sein.
Smartgeräte mit einem Google Android-Betriebssystem bieten zumindest eine der drei Möglichkeiten, auf die wir hier näher eingehen wollen:
- Micro-SD-Karten als tragbaren Speicher nutzen. Der wird je nach Systemversion auch portabler oder mobiler Speicher genannt.
- Eine Micro-SD-Karte als internen Speicher mittels der Funktion Adoptable Storage nutzen.
- Weitere Wege mehr Speicherkapazität zu gewinnen, auch für Geräte ohne Speicherkartenslot.
Die ersten beiden Möglichkeiten bestehen selbst nicht bei allen Geräten mit einem Micro-SD-Slot. Das hängt zum Teil von den Herstellern und von der verwendeten Betriebssystemversion ab, welche Möglichkeiten zugelassen werden.
Der dritte Punkt ist teilweise auch für Apple iPhone Userinnen und User interessant. Zusätzlich gibt es für diejenigen, die wirklich kein Platz mehr auf ihrem Apple-iOS-Gerät haben einen Hinweis auf einen Trick.
1.) Android: Micro-SD-Karten als tragbarer/portabler/mobiler Speicher
Wenn man eine Micro-SD-Karte als tragbaren – die Benennung ist hier je nach Systemversion leicht unterschiedlich – bzw. portablen oder mobilen Speicher nutzt und ggf. unter „Einstellungen“ – „Speicher“ vorher so formatiert (Achtung: dabei gehen die eventuell auf der Karte vorhanden Daten verloren), dann kann der Inhalt der Speicherkarte auch von anderen Geräten gelesen werden. Ein echter Wechselspeicher eben.
Je nachdem, was die Einstellungen der Apps zulassen, kann als Speicherort für Fotos oder Videos die SD-Karte gewählt werden und auch ganze Anwendungen lassen sich auf den Wechselspeicher installieren.
Das funktioniert nicht bei jeder App, da zum einen die App-Entwickler das in der Hand haben und zum anderen kann es auch generell nicht gehen, da es vom Hersteller des Smartphones unterbunden wurde. Damit wollen manche Produzenten vermeiden, dass durch die Auslagerung von Apps Fehlfunktionen entstehen, falls die SD-Karte zum Beispiel nicht eingelegt sein sollte. Laut der Beschreibung von „App 2 SD“ bzw. dem „AppMgr III“ betrifft das Smartphones von Huawei, LG, Lenovo, Xiaomi und teilweise Asus sowie HTC. – Diese Apps, die teilweise das Umgehen der Systembeschränkungen erlauben, sind vielleicht mit Vorsicht zu genießen, da nicht klar ist, wie updatesicher das Vorgehen ist und eben, ob dann schlimmstenfalls ein Datenverlust droht. Was Ihr Gerät von Haus aus unterstützt sollten Sie in den Phone-Einstellungen nochmal überprüfen:
Die Einschränkung der Wahl des Speicherorts von Apps betrifft auch die, die vom Hersteller und Google vorinstalliert wurden. Sie müssen auf dem Gerät bleiben. Je nach Gerätehersteller sind so schon ab Werk acht oder mehr Gigabyte vom Betriebssystem und hauseigenen Anwendungen belegt. Bei Samsung und Sony Handys ist die App-Verschiebung prinzipiell erlaubt: „Einstellungen“ – „Apps“ und dann den Speicherort ändern. Hier sieht man auch, dass sich das ggf. für die großen Apps lohnt. Allerdings brauchen diese dann auch länger bis sie starten. Im Zweifelsfall einfach mal ausprobieren und dann eben eventuell wieder zurück verschieben. Was wir bei der Wahl der richtigen Micro-SD-Karte empfehlen, ist weiter unten zu lesen. Häufig genutzte Apps sollte man am besten auf dem schnelleren internen Speicher lassen und eben – falls möglich – Musik, Fotos und Videos auf die SD-Karte auslagern.
Falls man die Karte entnommen hat, dann wird das Symbol der auf der Karte befindlichen Apps nur ausgegraut dargestellt. Manche Nutzer empfehlen den Wechselspeicher erst nach Herunterfahren des Phones rauszunehmen.
Eine Nutzung als Wechselspeicher macht zudem schnelle Backups auf dem eigenen PC einfacher. Gleichzeitig hätten aber auch Unbefugte einen leichteren Zugriff auf die Daten, wenn sie die Speicherkarte in die Hände bekämen. Das sieht anders bei der zweiten Variante aus:
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2.) Android: Echte interne Speichererweiterung mit Micro-SD-Karten als Adoptable Storage?
Mit der Adoptable Storage-Option können eingelegte SD-Karten dem internen Speicher zugeschlagen werden. Das geht nicht bei allen Geräten.
Grundsätzliche Voraussetzung ist ein Smartphone mit Micro-SD-Karteneinschub und einer Betriebssystemversion ab Android 6.0 – auch Marshmallow genannt. Zudem unterscheiden sich hier Geräte-Hersteller, ob sie das zulassen.
Laut einem Artikel in der Fachzeitschrift connect (Ausgabe 1/2017) positionieren sich die Marken wie folgt:
- HTC und aktuelle Lenovo Moto-Modelle lassen die Erweiterung mittels Adoptable Storage von Haus aus zu.
- Samsung, Sony, LG und Huawei lehnen die Unterstützung ab.
Ob das eigene Gerät tatsächlich (nicht) geeignet ist, zeigt der Check der „Einstellungen“. Wenn eine SD-Karte eingelegt ist, müsste dort unter dem Punkt „Speicher“ die Option „Als internen Speicher formatieren“ erscheinen. Je nach Systemversion findet sich das dann erst nach Wahl des eingelegten Mediums und dort dann unter den weiteren Optionen mit den drei Punkten oben rechts.
Wählt man diese Option, werden – nach Warnhinweis und Bestätigung – alle bisherigen Inhalte der SD-Karte durch die Formatierung gelöscht.
Fortan wird in der Speicherübersicht der Gerätespeicher mit der neuen Größe aus SD-Karte und bisherigem internen Speicher angezeigt. Unten drunter wird noch aufgeschlüsselt wie viel vom Betriebssystem beansprucht wird, wie es um den festverbauten internen Speicher aussieht und wie viel von der Speicherkarte genutzt wird und entsprechend noch frei ist. Bei einigen Apps kann man trotz der Einheit, den Speicherort in den „Einstellungen“ – „Apps“ wählen.
Das ist zu beachten bei der Nutzung einer Micro-SD-Karte als interne Speichererweiterung
- Viele Micro-SD-Karten sind langsamer als der interne Speicher. Das ist auch bei der Wahl der richtigen Micro-SD-Karte zu beachten – Tipps dazu gibt es weiter unten.
- Die Speicherkarte sollte im Gerät verbleiben. Denn, wenn man die Mico-SD-Karte entnimmt, kann es zu Fehlfunktionen des Smartphones insgesamt kommen, da dort ja auch Systemfunktionen gelandet sein könnten.
- Die Micro-SD-Karte ist sowieso nicht wirklich von anderen Geräten lesbar, weil sie in einem speziellen Dateisystem formatiert und dann noch verschlüsselt sind.
Eine Verbindung zum Beispiel über ein USB-Kabel zum PC ist aber möglich. - Umso wichtiger, ist ein Backup, wenn das Smartphone defekt geht, kann man die Daten der verschlüsselten Karte nicht auslesen.
- Der Micro-SD-Kartenslot fällt dann quasi auch für die Nutzung von Wechselspeichern zum Datenaustausch weg.
Adoptable Storage bei Geräten von Herstellern, die die Unterstützung verweigern?
Im Netz kursieren einige Anleitungen, wie man zum Beispiel auch beim Samsung Galaxy S7 eine SD-Karte als internen Speicher nutzen kann. Darauf haben wir auch in einem Artikel hingewiesen.
Wer nach so einer Operation den festverbauten Speicher entlasten will, kann die Apps und Daten auf die Speicherweiterung durch Touch unter „Einstellungen“ – „Speicher“ – „SD-Karte“ und dann wieder unter den drei Punkten oben rechts auf „Daten migrieren“ verschieben.
Insgesamt sollte aber wer das macht, wissen was er tut. Denn ein Risiko kommt dabei noch mehr zum tragen: Es ist nicht klar, was bei Updates passiert: So gibt es unter Android 6 wohl keine großen Probleme; ein Systemupdate auf Android 7 (Nougat) ist mitunter nicht möglich und auch kleinere Aktualisierungen können sich als schwierig erweisen – manche User berichten aber auch, dass alles problemlos geklappt hätte.
So erscheinen die Erfahrungswerte im Netz unterschiedlich zu sein. Manchmal muss bei den „Einstellungen“ – „Entwickleroptionen“ noch der vorvorletzte Punkt (bei Nougat) „Externe Speichernutzung von Apps erlauben“ aktiviert werden.
Adoptable Storage wieder zurückwandeln?
Wer die Speicherkarte wieder anderweitig verwenden oder auch ein Systemupdate auf Android 7 durchführen möchte, dem wird in den einschlägigen Anleitungen im Netz folgendes Vorgehen empfohlen: Zunächst Platz schaffen zum Beispiel durch die Auslagerung von Daten wie Fotos sowie Videos und die Deinstallation von Apps. Dann sollen die Daten wieder zurück auf den internen Speicher mittels der Migrationsfunktion in den Einstellungen (siehe oben) verschoben und die SD-Karte anschließend als Wechselmedium formatiert werden – dabei werden alle Daten, die auf der Karten sind gelöscht.
Was ist bei der Wahl der richtigen Micro-SD-Karte zu beachten?
Die Hersteller geben oft Empfehlungen, welche Karten mit ihren Geräten kompatibel sind. Die Geräte haben heutzutage immernoch ihren Micro-SD-Slot über einen UHS-I-Bus angebunden. D.h. schnellere und teurere UHS-II-Karten kann man sich sparen, wenn man deren Vorteile nicht bei anderen Geräten oder beim Transfer mittels Entnahme aus dem Gerät und einlegen in ein entsprechend schnelles Lesegerät am PC nutzen will. Eine Karte mit hoher Lese- und Schreibgeschwindigkeit bringt eine bessere Performance zum Beispiel beim Laden von ausgelagerten Apps mit sich. Das sind UHS-I-Karten (Ultra High Speed-Bus I) mit der Angabe Class 10 (Speed Class 10) oder besser U3 (UHS Speed Class 3) bzw. Video Speed Class V30. Innerhalb dieser Klasse gibt es wiederum starke Unterschiede in den angegebenen maximalen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. So gibt es U3-Karten mit bis zu 90 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Diese Angabe bezieht sich auf die maximale Schreibgeschwindigkeit. Die wirkt sicher aber in aller Regel auch positiv auf die erzielbare mittlere Schreibgeschwindigkeit aus und macht den Griff zu dieser Geschwindigkeitsklasse auch interessant, obwohl man meinen möchte, dass man sie nicht für alles braucht. Und das rechtfertigt mitunter die deutlichen Preisunterschiede und die teureren Micro-SD-Karten der Markenhersteller, die teilweise auch eine enorm lange Garantie gewähren.
Ein leidiges Thema sind Produktfälschungen bei Speicherkarten
Sie kommen dabei im Onlinehandel – ein all zu niedriger Preis könnte skeptisch machen – vor; haben es aber mitunter auch schon in den Laden geschafft. Zu erkennen sind sie äußerlich und „innerlich“ wirklich sehr schwierig, ihre Nachteile zeigen sich erst im Betrieb: Die angegebene Kapazität steht nicht zur Verfügung – auch wenn die Kapazitätsanzeige das nicht verrät und die erzielbaren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sind wesentlich geringer. Beides kann teilweise auch an anderen Faktoren liegen, wie zum Beispiel im entsprechenden Artikel im Online-Nachschlagewerk Wikipedia zu lesen ist.
3. Weitere Möglichkeiten für mehr Speicherkapazität – auch für Geräte ohne Karten-Slot und fürs iPhone
Zunächst einmal lässt sich vielleicht der bisher genutzte Speicher von irgendwann Mal installierten Apps, angesammelten Cache-Dateien (nicht ohne weiteres beim iPhone möglich) und Fotos, Videos und Musikdateien befreien. D.h. nicht mehr benötigte Dateien deinstallieren, den Cache mancher Anwendungen leeren und Mediendateien wenn nicht löschen, dann in die Cloud oder auf den PC auslagern.
Für Android-Geräte wird für die Fehlermeldung „Nicht genügend Speicher verfügbar“ auf wikiHow beschrieben, wie der Cache geleert und ggf. der Play Store zurückgesetzt werden kann.
Sowohl bei Apple-Geräten als auch bei Android-Smartphones kann ein Neustart des Telefons helfen, die Speichernutzung zu optimieren und von zwischengespeicherten Daten zu befreien.
Ansonsten gibt es noch spezielle USB-Speichersticks: Für Android-Geräte auf der einen Seite mit einem Micro-USB-Anschluss versehen und auf der anderen Seite mit einem USB-2.0-Anschluss. Fürs iPhone gibt es solche Sticks, die dann statt dem Micro-USB-Stecker einen Lightning-Stecker haben. Weiterhin gibt es spezielle WLAN-USB-Sticks, die ein WLAN an Board haben und darüber das Verschieben von Dateien auf den Stick erlauben. Sie müssen nur zum Laden ihres Akkus an eine USB-2.0-Buchse angeschlossen werden. Über die können dann auch Daten transferiert werden.
Noch mehr Speicherkapazität bieten mobile WLAN-Festplatten, die praktisch durch die WLAN-Einbindung auch mit jedem Gerät kompatibel sind.
Ein Trick aus dem Netz für volle iPhones
Für Apple-iPhone-Geräte mit der iOS-Version 10.2 macht gerade ein Trick die Runde: Er funktioniert nur für Geräte die wenig freien Speicher haben. Zum Beispiel 100 MB. Das lässt sich unter den „Einstellungen“ – „Allgemein“ und der Speichernutzung überprüfen. Dort lassen sich auch die Apps und ihre Speichernutzung auflisten. Man soll nun über die Video-App oder den iTunes-Store versuchen einen möglichst, langen, großen Film zu leihen (nicht zu kaufen) – was bei Erfolg trotzdem kostenpflichtig wäre. In Folge dessen wird ein Aufräumprozess angestoßen, der den Cache der installierten Apps entrümpelt. Trotz Aufräumprozess reicht der gewonnene Speicher bei vollen iPhones nicht zum Entleihen des Films aus und es erscheint eine Fehlermeldung und der gescheiterte Entleihvorgang muss nicht bezahlt werden. Erfolgreich war hingegen die Bereinigung der Apps, so dass dennoch wieder mehr freier Speicher zur Verfügung steht.
Backup für die Daten und fürs Handy
Beim Thema Speichergröße, geht es natürlich auch um die Daten, die darauf sind. Und da kann man es nicht oft genug wiederholen, weil der Ärger groß ist, wenn es zu spät ist: Eine Datensicherung muss her! Die Lieblingsfotos lassen sich auf den PC transferieren oder noch viel einfacher, aber wiederum vielleicht anfälliger für einen unerwünschten Zugriff durch andere, ist es, sie in die Cloud zu sichern.
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