Ratgeber Smartphone Pebble und Co.: alternative Smartwatch-Betriebssysteme
Es gibt weit mehr Smartwatches als nur die Apple-Watch – und auch mehr als watchOS und Android. Wir haben uns einmal angeschaut, was es neben Googles Android Wear und Apples watchOS noch so gibt.
Wer sich eine Smartwatch zulegen will, denkt vermutlich zuerst an die beiden großen Hersteller: Apple und Android. Genau wie bei den Mobiltelefonen baut Apple die smarten Zeitmesser selbst, die mit dem hauseigenen Betriebssystem „watchOS“ laufen. Googles Geschäftsmodell ist es, sein Betriebssystem „Android Wear“ an andere Hersteller zu lizensieren, die dann entsprechende Hardware unter eigenem Namen produzieren und verkaufen.
Beide großen Smartwatch-Betriebssysteme sind nicht nur eng mit ihren Pendants für die jeweiligen Smartphones verwandt, sie kommunizieren auch am besten mit der Software aus dem eigenen Haus. Was liegt näher als nach einer Smartwatch zu schauen, deren Betriebssystem unabhängig von einem der beiden Handybetriebssysteme der Marktführer ist? Aber gibt es so eine Smartwatch überhaupt?
Pebble kam zu einer Zeit, da gab es noch kein einziges Smartwatch-Betriebssystem
Eine der ersten modernen Smartwatches auf dem Markt war die Pebble-Smartwatch, die ab 2013 an die Unterstützer des Crowdfounding-Projekts ausgeliefert wurde und seitdem auch direkt erhältlich ist. Da es zum Zeitpunkt der Vorstellung der Pebble noch kein anderes Betriebssystem für Smartwatches gab, entwickelten die Gründer ihr Betriebssystem einfach selbst. So wie Android Wear eine Weiterentwicklung von Googles Android System ist und watchOS auf dem iPhone-System iOS basiert, gibt es auch für das Pebble OS genannte System eine zuvor bestehende Basis. Die Entwickler entschieden sich für das freie „FreeRTOS“ System, das sehr eng an die verwendete Hardware angepasst ist. Dank dieses sehr schlanken Betriebssystems sind die Ansprüche an die verbauten Komponenten sehr gering und die Pebble-Uhren verfügen über eine sehr lange Akkulaufzeit von bis zu einer Woche.
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Alle Pebble-Uhren sind kompatibel mit Android ab der Version 2.3 und iOS ab der Version 5.0.
Samsung probiert es mit „Tizen“
Samsung gehört sowohl mit seinen Smartphones als auch seinen Smartwatches zu den größten und erfolgreichsten Partnern von Google. Dennoch arbeiten die Koreaner weiter an einer Alternative zu Android. Unter dem Namen „Tizen“ gibt es inzwischen ein Betriebssystem, das Samsung bei einigen Smartphones und Smartwatches installiert. Während Smartphones mit dem Tizen-System vorerst nur in Indien und Russland erhältlich sind, können ältere Smartwatches vom Typ „Galaxy Gear“ nachträglich mit dem alternativen Betriebssystem bespielt werden, dabei wird das vorinstallierte Android Wear ersetzt. Aktuelle Galaxy-Smartwatches sind direkt mit dem Alternativsystem erhältlich, das auf dem freien Linux-System basiert.
Auch LG experimentiert mit einem eigenen System
Ebenfalls auf Linux basiert das Betriebssystem „WebOS“, das ursprünglich von Hewlett-Packard für eigene Tablets und Smartphone entwickelt wurde, dann aber sehr schnell einer unternehmensstrategischen Entscheidung geopfert wurde und inzwischen in Besitz des koreanischen LG-Konzerns ist.
Bislang haben die Koreaner ihr eigenes System nur für die hauseigenen Fernseher genutzt, es wurden aber auch schon Prototypen von Smartwatches gesichtet, auf denen dieses Alternativsystem installiert war. Wann die ersten LG-Smartwatches mit WebOS im Handel zu erwarten sind, ist noch offen.