Ratgeber Smartphone Handy Nachhaltigkeits-Ranking – wie umweltfreundlich sind sie?
Es ist längst bekannt, dass die Herstellung von Handys für die Umwelt nicht gerade ideal ist. Auch ethisch ist der Kauf vieler Smartphones kaum vertretbar. Die meisten Smartphones bestehen aus Rohstoffen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen werden oder aus Kriegsgebieten stammen. Zusätzlich dazu verschmutzt die Produktion von Smartphones massiv die Umwelt und findet oftmals in Regionen und Fabriken statt, die viel zu geringe Löhne zahlen. Außerdem werden sie meistens nicht repariert, sondern einfach weggeworfen. In den letzten Jahren wurde immer öfter für mehr Nachhaltigkeit in der Elektronikbranche plädiert. Und obwohl die meisten Technikhersteller eine äußerst schlechte Umweltbilanz haben, können andere wiederum überzeugen. Wir präsentieren Ihnen alle wissenswerten Fakten des aktuellen Handy Greenpeace Check.
Handy Nachhaltigkeits-Ranking: 17 Hersteller im Test
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat 17 verschiedene Smartphone-Hersteller genau unter die Lupe genommen und ein Handy Nachhaltigkeits-Ranking erstellt. Dabei wurden sowohl Geräte von hiesigen Marken wie Samsung, Apple und Microsoft getestet, als auch weniger bekannte Smartphones, die als besonders umweltfreundlich gelten. Gerade Fairphone ist mittlerweile als Hersteller für besonders nachhaltige Smartphones bekannt. Das deutsche Familienunternehmen Shift, das ebenfalls nachhaltige Handys produziert, wurde leider nicht getestet. Dabei testete Greenpeace anhand von drei Faktoren: Verwendete Ressourcen, verbrauchte Energie und Nutzung von Chemikalien. Die Bestnote, die erzielt werden kann, ist ein A. Das schlechteste Ergebnis wird mit einem F bewertet. Die Ergebnisse sind teils wirklich überraschend, aber überzeugen Sie sich einfach selbst.
1. Platz: Fairphone
Was wirklich keine Überraschung ist, ist die Tatsache, dass es der Anbieter Fairphone auf den ersten Platz geschafft hat. Die hierzulande weniger bekannte Marke hat es sich vor einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, besonders nachhaltige Smartphones zu produzieren. Dabei verzichtet Fairphone so gut es geht auf gefährliche Chemikalien und nutzt überwiegend recyceltes Wolfram. Zusätzlich dazu produziert der Smartphone-Anbieter besonders klimafreundlich. Anders als bei der Konkurrenz sollen Fairphone Handys bei Defekten nicht einfach weggeworfen werden, sondern können günstig repariert und aufgerüstet werden. Insgesamt konnte der Hersteller bei der Rubrik Ressourcen ein A- ergattern. Beim Thema Energie hat er die Note B erhalten und in der Rubrik Chemikalien die Note B-.
2. Platz: Apple
Überraschenderweise hat es Apple auf den zweiten Platz des Handy Nachhaltigkeits-Ranking geschafft. Dies liegt nicht direkt an den iOS Geräten selbst, sondern viel mehr an der Tatsache, dass Apple als einziges der getesteten Unternehmen zugesagt hat, nicht nur die Büros und Datenzentren, sondern ebenso die gesamte Lieferkette mit erneuerbaren Energien auszustatten. Leider ist das derzeit noch nicht der Fall, aber soll in naher Zukunft umgesetzt werden. Dasselbe gilt für die verwendeten Rohstoffe. Schon bald möchte der Smartphone-Gigant nur noch recycelte Rohstoffe verwenden. Deshalb wird Apple in der Rubrik Energie mit einem exzellenten A- bewertet und erhält beim Thema Rohstoffe die glatte Note C.
3. Platz: Dell
Dell schafft es knapp dahinter auf den dritten Platz, kurz gefolgt von HP. Die durchaus positive Bewertung verdankt Dell der Tatsache, dass fast alle gebotenen elektronischen Geräte leicht repariert und aufgerüstet werden können. Deshalb erhält der Hersteller in der Kategorie Ressourcen auch ein B- und in der Rubrik Energie ein C+. Bei HP sieht die Bewertung nahezu identisch aus.
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Microsoft, Lenovo und Google auf den mittleren Plätzen
Nicht ganz so gut, aber immer noch passabel schneiden die Hersteller Lenovo und Microsoft ab. Sie liegen immerhin noch auf dem fünften und sechsten Platz. Kurz darauf folgen die Smartphone-Anbieter Acer, LG, Sony, Google und Huawei. Die Produzenten werden alles in allem mit einem erträglichen D bewertet. Diese nicht allzu gute Bewertung liegt häufig an der hohen Verwendung von gefährlichen Chemikalien. Beim Thema Ressourcen und verwendete Energien kommen die Hersteller insgesamt noch ganz schön akzeptabel davon.
Samsung, Amazon, Oppo und Huawei auf den letzten Plätzen
Samsung schneidet dagegen enorm schlecht ab und landet weit abgeschnitten auf Platz 13. Amazon und Oppo wurden sogar noch etwas schlechter bewertet. Dies liegt laut Greenpeace an mehreren Gründen. Zum einen war der Energieverbrauch der Unternehmen in den letzten Jahren enorm hoch. Deshalb wurden die Smartphone-Hersteller bestenfalls noch mit einem D ausgezeichnet. Oppo erhält sogar die Note F. Zusätzlich dazu stammt nur ein Prozent der verwendeten Energien aus erneuerbaren Energien. Ein weiteres Problem ist es, dass bei den genannten Firmen kaum Recycling betrieben wird. Deshalb wurde auch die Rubrik Ressourcen mit einem D oder F abgestraft. Neben Amazon landeten vor allem chinesische Unternehmen wie Oppo, Huawei und Xiaomi auf den letzten Plätzen. Dies liegt daran, dass die Firmen überwiegend auf „Wegwerfhandys“ setzen. Anstatt Reparaturen und Aufrüstungen anzubieten, kann einfach preisgünstig ein neues Smartphone erworben werden. Auch die Verwendung von gefährlichen Chemikalien ist wirklich besorgniserregend. Bis auf Google und Apple, verwendet fast jeder Hersteller gesundheitsschädliche Chemikalien wie Phthalate, BFR und PVC. Wer also Wert auf ein nachhaltiges Smartphone legt, sollte von diesen Geräten lieber die Finger lassen.