Ratgeber Haushalt & Garten Was ist SmartThings? Ein Blick auf Samsungs vielversprechendes Smart Home-System
Wer sich sein Smart Home selbst einrichten will, wird früher oder später auf SmartThings von Samsung stoßen. Vor allem der SmartThings Hub bekommt viel Lob, denn er sorgt dafür, dass zahlreiche Smart Home-Geräte zusammenarbeiten. Samsung kümmert sich intensiv darum, sein Smart Home-Angebot neu zu gestalten und zu erweitern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Stärken und Schwächen von SmartThings vor. Es gilt dabei jedoch zu beachten, dass SmartThings in Europa momentan nur eingeschränkt erhältlich ist.
Inhalt
SmartThings ist nicht erst seit gestern auf dem Markt: 2012 ging es aus einem überaus erfolgreichen Kickstarter-Projekt hervor. 1,2 Millionen US-Dollar haben die Macher damals eingesammelt. Später kamen Investorengelder hinzu und 2014 hat sich schließlich Samsung das erfolgreiche Startup geschnappt.
Das Versprechen war damals schon, ein möglichst offenes System anzubieten, das zahlreiche bereits vorhandene Geräte integriert. Außerdem kamen Smart Home-Bausteine unter dem eigenen Label auf den Markt, welche den Einstieg erleichtern sollten. Im Frühjahr 2018 gab Samsung bekannt, ihr heterogenes Produktangebot überarbeiten und zusammenfassen zu wollen. Im Zuge der Umgestaltung sind nach und nach neue Sensoren, eine neue Version des SmartThings Hub sowie eine neue Ausgabe des Mesh-Systems SmartThings Wifi Hub auf den Markt gekommen. Auch die unterschiedlichen Smart Home-Apps wurden überarbeitet und verschlankt. Samsung arbeitet auf eine vereinheitlichende SmartThings App hin, daher sind die Samsung Smart Home-Systeme mit den jeweiligen speziellen Apps derzeit etwas unübersichtlich.
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Viel Lob für den SmartThings Hub
Die Smart Home-Zentrale ist nach wie vor der SmartThings Hub. Er bekommt in seiner aktuellen Version viel Lob von Testern. Hauptgrund dafür ist, dass er sich auf die verbreiteten Smart Home-Protokolle ZigBee und Z-Wave versteht und deshalb smarte Geräte unterschiedlicher Hersteller und Marken unter einem Dach vereinen kann. Der SmartThings Hub hatte in der Version V2 einige Sicherheitsprobleme, die Samsung mit einem Software-Update im Sommer 2018 gelöst haben will. Seit Herbst 2018 ist die Version V3 auf dem US-Markt verfügbar. Im Gegensatz zur Variante V2 kann der nochmals überarbeitete Hub nun die drahtlose WLAN-Kommunikation mit dem Router unterstützen. Dafür entfällt der Batteriebetrieb als Fallback für Stromausfälle. Außerdem werden wohl nicht mehr alle der bislang kompatiblen Geräte von Drittanbietern unterstützt. Mehr Infos zum WLAN-Hub finden Sie im Artikel: Was ist der Samsung SmartThings Wifi Hub?
In Deutschland ist der SmartThings Hub in der Version V2 (Stand Herbst 2018) ausschließlich als Komponente des V-Home Sicherheitspakets von Vodafone erhältlich. Der Hub ist kompakt und unauffällig. Man schließt ihn einfach mit einer LAN-Verbindung an den heimischen Router an und schon fungiert er als Schaltstelle und Gehirn des Smart Homes. Die Kontrolle über das schlaue Zuhause ermöglicht die SmartThings App, welche es für Android und iOS sowie für die Apple Watch gibt.
Für Sie als Nutzer bedeutet so ein Hub, dass sich Automatisierungen nun über Hersteller und Geräte hinweg umsetzen lassen. Und dadurch wird das Smart Home erst so richtig interessant: Gehen Sie abends zu Bett, können Sie mit einem Befehl dafür sorgen, dass das Licht ausgeschaltet wird, der Thermostat heruntergeregelt ist, die Außenbeleuchtung aktiv ist und die Haustür abgeschlossen wird. Oder es werden je nach Tageszeit und Wetterlage automatisch die Jalousien, bzw. die Gartenbewässerung aktiviert. Oder das Smart Home wird mit Bewegungs-, Fenster- und Türsensoren zum Sicherheitssystem.
Die zweite Version des SmartThings Hub lässt sich auch von Stromausfällen nicht mehr aus der Bahn werfen: Sie läuft bis zu zehn Stunden lang über Batterie weiter.
Da sich nicht jeder einen Smart Home Hub als Einzelgerät anschaffen möchte, hat Samsung außerdem eine neue SmartThings Mesh-Lösung als Nachfolgerin der beiden „Connect Home“-Systeme vorgestellt. Der Samsung SmartThings Wifi Hub integriert den SmartThings Hub und ist einzeln, aber auch im Dreierpack für eine bessere Netzwerkabdeckung in größeren Wohnungen und Häusern erhältlich. Mit mehreren Geräten erhalten Sie ein optimales Wi-Fi-Signal auch in jene Ecken des Zuhauses, die normalerweise keinen guten Empfang hätten. Bislang ist das Mesh-System aber leider nur in den USA erhältlich. Samsung hat eine deutsche Online-Produktseite eingerichtet. Das lässt hoffen, dass ein Marktstart in Europa für die nächste Zeit angedacht ist. .
Große Auswahl
SmartThings unterstützt wie bereits angedeutet ein breites Spektrum an Produkten von Drittanbietern. Dazu gehören schlaue Leuchtmittel wie Philips Hue, „Ring“-Video-Türklingeln, die Netgear Arlo-Sicherheitskameras, Yale-Türschlösser und mehr.
Über 200 sind derzeit auf der US-Website gelistet und immerhin rund 60 auf der britischen Seite. Der Unterschied hat unter anderem damit zu tun, dass Z-Wave in Europa und Nordamerika unterschiedliche Frequenzen nutzt. Außerdem müssen alle Geräte für den europäischen Markt natürlich entsprechend zertifiziert sein und den hiesigen Vorschriften genügen. Auch diese Mühe macht sich nicht jeder Hersteller. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Es lohnt sich außerdem, in der offiziellen SmartThings Community nach Lösungen und Erfahrungsberichten zu suchen. Dort lässt sich unter anderem nachlesen, wie sich die Situation für SmartThings-Nutzer in Deutschland in den letzten Jahren verbessert hat.
Wer richtig tief einsteigen will, kann komplexe Automatisierungen und Zusatzdienste über Angebote wie „If This Then That“ umsetzen. Und auch offiziell nicht unterstützte Geräte lassen sich bisweilen mit ein paar Tricks und Kniffen zur Zusammenarbeit bewegen. Hier ist man dann allerdings im Bereich des Experimentierens angelangt.
Google oder Alexa als Sprachassistent (und bald auch Bixby)
Sprachsteuerung fürs Smart Home ist derzeit ein beliebtes Thema. Und das zu Recht: Es ist in vielen Situationen einfacher, einen Befehl mit der eigenen Stimme zu geben, als erst ein passendes Gerät mit der Smart Home-App hervorzukramen.
Sowohl Google Home als auch Amazons Echo kommen hier infrage. Beide arbeiten nahtlos mit SmartThings zusammen.
Samsung hat mit Bixby hier außerdem sein eigenes Eisen im Feuer. Er soll bis 2020 in alle Samsung-Geräte integriert werden und darüber hinaus wird es offenbar auch einen eigenen Bixby-Smart Speaker geben. Wann genau, ist allerdings noch unbekannt, nach Angaben des Unternehmens wird der Launch wohl Mitte bis Ende 2018 stattfinden.
Samsung gibt Vollgas bei den eigenen Geräten
Bereits heute sind gut 90 Prozent aller Samsung-Geräte in irgendeiner Form mit dem Internet verbunden. Manchmal offensichtlich, wie im Falle eines Smartphones. Und manchmal weniger offensichtlich, wie im Falle einer Waschmaschine. Bis 2020 sollen laut Unternehmen alle neuen Geräte mit dem Internet verbunden sein und können so zum Teil des Smart Homes werden.
Schwächen (derzeit)
Am meisten Kritik muss die SmartThings-App einstecken, die vielen zu komplex und unübersichtlich ist. Die Experten der Seite „The Wirecutter“ empfehlen dabei „Geduld – viel Geduld“. Wer die mitbringe, könne sich allerdings ein erstaunlich leistungsfähiges Smart Home einrichten.
Verbesserungswürdig ist auch der Prozess, um neue Geräte hinzuzufügen. Während man bei anderen Systemen oftmals einfach einen Barcode einscannt, muss man das Gerät hier erst einmal in einem tief verzweigten Menü manuell finden oder eine Suchfunktion bemühen.
Die neue SmartThings Cloud könnte das schon bald vereinfachen. Samsung hatte sie auf der CES 2018 in Las Vegas fürs Frühjahr angekündigt. Mit ihr soll man dann unkomplizierter und schneller auf alle seine smarten Geräte zugreifen können.
Ausblick und Fazit
Für denjenigen, der die ersten Schritte zum Smart Home gehen will, ist Samsungs SmartThings und dessen Hub ein durchaus interessantes Angebot. In Deutschland sind aktuelle SmartThings Produkte lediglich als Komponenten des V-Home Sicherheitspakets erhältlich. Die Lösung ist als Ergebnis einer Kooperation zwischen Samsung und dem Telekommunikationsanbieter Vodafone entstanden und besteht aus dem V-Home Safety Starter Kit sowie den beiden Erweiterungsmodulen Detection Kit und Automation Kit. Die Serie integriert den SmartThings Hub in der Version V2 sowie SmartThings Sensoren, aber auch Geräte von Drittanbietern wie einen Rauchmelder von Fibaro oder eine intelligente Steckdose und eine smarte Lampe von Osram. Die Programmierung der V-Home Installation erfolgt über die SmartThings App in der Variante „Classic“, die derzeit den größten Funktionsumfang bietet.
Ob und wann die SmartThings Geräte auch einzeln in Deutschland verfügbar sein werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Es lohnt sich aber jetzt schon, einen Blick auf Funktionen der V-Home Sicherheitslösung von Vodafone zu werfen.