Ratgeber Apps & Programme Blitzer Apps - Alles, was Sie dazu wissen müssen
Smartphones sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Kein anderes Gerät verwenden wir so oft und unterstützt uns bei einer so großen Zahl an Aufgaben. Ob Videotelefonie, Wörterbuch oder Taschenrechner – unser Handy steht uns in jeder Situation helfend zur Seite. Was aber wäre ein Smartphone ohne Apps? Unabhängig davon, wie neu das Telefon, wie hochauflösend das Display und wie groß der Arbeitsspeicher ist – erst durch Apps wird ein Smartphone komplett. Im Google Play Store wurden vergangenes Jahr rund zweieinhalb Millionen Anwendungen angeboten, im App Store knapp zwei Millionen. Bei so einer Auswahl ist für ziemlich jeden Zweck etwas dabei. Wussten Sie, dass es sogar Blitzer Apps gibt? Dies sind Anwendungen, die Autofahrer vor Radarkontrollen warnen. Das klingt auf den ersten Blick vielversprechend. Doch wie gut sind solche Apps aber tatsächlich und sind sie überhaupt legal?
Blitzer Apps sind äußerst genau beim Identifizieren von Radarkontrollen
Wenn Sie schon einmal Blitzer Apps benutzt haben, wissen Sie, wie präzise sie arbeiten. Egal ob iOS oder Android – es gibt eine Fülle an unterschiedlichen Applikationen für Ihr Smartphone, die euch dabei helfen, Laserfallen zu identifizieren. Dadurch, dass Anwendungen wie „Bitzer.de“, „Radarbot“ oder „Blitzerradarwarner“ auf die GPS-Funktion Ihres Handys zugreifen, können Apps dieser Art bis auf den Meter genau angeben, an welcher Stelle sich eine Radarkontrolle (entfernt von Ihnen) befindet. Mithilfe von Blitzer Apps können Sie bereits vor Fahrtantritt überprüfen, wo Ihnen auf dem Weg Radarkontrollen begegnen. Alternativ verwenden viele Smartphone User auch während der Fahrt den Warnservice von Blitzer Apps. Auf diese Weise lässt sich auf Laserfallen sozusagen in Echtzeit reagieren. Das klingt erstmal praktisch. Doch ist der Gebrauch von Blitzer Apps beim Fahren überhaupt erlaubt?
Sind Blitzer Apps auf dem Smartphone eigentlich legal?
Ist der Einsatz von Applikationen, die Sie vor Radarkontrollen warnen, während der Fahrt rechtmäßig? Um es kurz zu machen: Jein. Beim Fahren dürfen Sie sie nicht verwenden, vor der Fahrt jedoch schon. Zur Erklärung: Der Bundesrat hat im Februar 2020 Anpassungen an der Straßenverkehrsordnung vorgenommen. Diese Anpassungen sehen unter anderem vor, dass es illegal ist, wenn Sie beim Fahren Blitzer Apps gebrauchen. Bislang galt, dass Geräte, die dafür entwickelt sind, um Verkehrsüberwachungs-Maßnahmen anzuzeigen oder zu stören verboten sind. Das sollte zwar eigentlich auch für Handys gelten, stand aber nirgendwo so formuliert. Dies wurde nun geändert: Seit diesem Februar gilt die Regelung auch für Geräte, die nicht extra dafür konzipiert, aber auch dafür benutzt werden können – das heißt: Smartphones.
Zwar lässt sich argumentieren, dass nicht Ihr Handy, sondern die App darauf auf die Radarkontrolle aufmerksam macht. Zudem beeinträchtigen Blitzer Apps nicht die Funktionsweise von Radargeräten. Die Tatsache, dass viele Fahrer (mithilfe von Blitzer Apps) jedoch nur bei einer Radarkontrolle kurz auf die Bremse treten und sonst tendenziell über der erlaubte Geschwindigkeit fahren, hat den Bundesrat aber dazu bewogen, das bestehende Gesetz nachzubessern. Heißt im Ergebnis: Beim Fahren dürfen Sie leider keine Blitzer Apps verwenden. Dafür jedoch vor Fahrtantritt. Sie sollten sich also im Vorfeld mithilfe der App informieren, an welchen Stellen sich Radarfallen befinden, die Anwendung schließen – und dann losfahren.
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Dieses legale Schlupfloch existiert trotz Verbot weiterhin
Bislang gab es ein rechtliches Schlupfloch, das bestehende Gesetz zu umgehen. Auch durch die neuesten Anpassungen des Bundesrats besteht die Gesetzeslücke weiterhin: Das Verbot sieht (lediglich) vor, dass es dem Fahrer untersagt ist ein entsprechendes Gerät zu verwenden. Weist ihn jedoch sein Beifahrer auf entsprechende Laserfallen hin, so stellt dies keinen Gesetzesverstoß dar. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass auch der Mitfahrer auf den Gebrauch des Smartphones verzichtet. Um das Verbot zu umgehen und beim Fahren weiterhin auf das Smartphone zurückzugreifen, genügt es somit, wenn der Beifahrer die Infos seiner Blitzer App an den Fahrer weiterleitet, ohne ihm zu sagen, woher er die Informationen hat.
Zusammengefasst: Solange der Fahrer im Glauben ist, dass die Warnung des Beifahrers ohne technische Hilfe geschehen ist, bleibt der Vorgang straffrei. Das macht es bei etwaigen Kontrollen natürlich schwer herauszufinden, ob und in welcher Form Blitzer Apps zum Einsatz gekommen sind. Darüber hinaus dürfen Polizisten ohne begründeten Verdacht nicht einfach Ihr Smartphone konfiszieren bzw. darauf nach entsprechender Software suchen. Soll heißen: Das neue Gesetz stellt zwar eine Verschärfung der bisherigen Regelungen dar. Wie diese in der Praxis jedoch zur Anwendung kommen soll, bleibt fraglich. Es empfiehlt sich während der Fahrt dennoch, auf den Gebrauch von Blitzer Apps zu verzichten. Informieren Sie sich lieber vor Fahrtantritt, an welcher Stelle Ihnen unterwegs Blitzer begegnen können und legen Sie das Handy beim Fahren weg.
Deshalb sind Blitzer Warnungen im Radio erlaubt
Auf dem iPhone bzw. Android Gerät dürfen Sie während der Fahrt keine Anwendungen benutzen, die Sie über Radarkontrollen informieren. Entsprechende Warnungen im Radio sind hingegen erlaubt – wie kann das sein? Schließlich weisen Meldungen im Radio genauso auf Radarkontrollen hin wie Blitzer Apps – und das natürlich auch während der Fahrt. Die Erklärung dafür, weshalb Blitzerwarnungen per Funk trotzdem gestattet sind, klingt ein wenig technisch: Dadurch, dass der Hinweis in Radiobeiträgen sich zwar auf bestimmte Blitzer bezieht, deren Standort jedoch nur ungefähr angibt, gelten die neu bestimmten Regeln des Bundesrats zur Straßenverkehrsordnung nicht für Radiodurchsagen bzw. für Autoradios im Allgemeinen.
Einfach ausgedrückt: Blitzer Apps weisen genauer auf Radarkontrollen hin als Radiodurchsagen. Aus diesem Grund sind Radiomeldungen dazu erlaubt, Apps jedoch nicht. Sollten Sie das Verbot ignorieren und erwischt werden, droht Ihnen eine Geldstrafe von 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Das Verbot bezieht sich im Übrigen auch auf Navigationsgeräte. Auch diese dürfen während der Fahrt nicht auf Laserkontrollen hinweisen. Die gute Nachricht ist, dass Sie beim Fahren weiterhin Verkehrsmeldungen bzw. Blitzerwarnungen im Radio hören dürfen. Sie werden unterwegs also weiterhin auf Laserkontrollen hingewiesen. Nur nicht mehr so genau wie per Blitzer App.