Roter Blitz aus Autofahrerperspektive auf der Autobahn
Blitzer können jetzt Handy am Steuer erkennen (Bild: Wonderful pictures - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Vorsicht: Neuer Blitzer erkennt Sie mit Handy am Steuer

Eigentlich weiß jeder Autofahrer, dass es nicht erlaubt ist. Trotzdem gibt es viele, die es tun: Die Rede ist vom Handy am Steuer. Da wir mit dem Smartphone kinderleicht texten, telefonieren und surfen können, haben wir es praktisch immer in der Hand. Für das Auto sollte das jedoch eigentlich nicht gelten. Das Handy am Steuer zu benutzen ist schließlich verboten. Das hält viele Autofahrer aber nicht davon ab, an der Ampel mal schnell eine Nachricht zu schreiben oder etwas zu googeln. Besonders gefährlich wird es dann, wenn das Smartphone beim Fahren verwendet wird. Nur ein unachtsamer Blick genügt und es kann zu einem folgenschweren Unfall kommen. Für diejenigen, die dies immer noch nicht abschreckt, sei gesagt: Ein neuer Blitzer erkennt, wenn Sie mit dem Handy am Steuer sind. Diese Radarkontrolle erfasst automatisch die Fahrer, die ihre Finger im Auto nicht vom Smartphone lassen können.

Mit künstlicher Intelligenz gegen das Handy am Steuer

Im Straßenverkehr nimmt die Zahl an Unfällen zu. Der Grund: Autofahrer nutzen immer häufiger ihr Handy am Steuer. Damit dies in Zukunft nicht mehr – oder zumindest weniger geschieht, werden künftig sogenannte KI-Blitzer verwendet. Hierbei handelt es sich um Laser-Radarkontrollen, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Als erstes Land in der Europäischen Union setzen die Niederlande auf entsprechende smarte Blitzer. Diese sind in der Lage genau die Autofahrer zu identifizieren, die ihr Handy am Steuer verwenden. Mithilfe von künstlicher Intelligenz lässt sich den Kameras also beibringen, Smartphone-Sünder am Steuer zu entlarven. Das niederländische Pilotprojekt läuft bereits seit mehreren Monaten.

Wie genau funktioniert die smarte Radarkontrolle?

Bei den neuen KI-Kameras handelt es sich um „selbstständig“ handelnde Radarkontrollen, die nur dann zuschlagen, wenn Sie eine Person mit Handy am Steuer entdecken. Menschen, die kein Smartphone während der Fahrt benutzen, werden von den KI-Blitzern in Ruhe gelassen. Die Kameras sind darauf programmiert, Fahrzeugführer abzulichten, die entweder ein Handy am Steuer nutzen, ein Tablet oder ein Navigationssystem. Ist der Fahrer geblitzt worden, muss jedoch ganz altmodisch auf menschliche Unterstützung gesetzt werden. In der Folge muss ein Team die Aufnahmen auswerten, um zu überprüfen, ob es sich dabei tatsächlich um eine Ordnungswidrigkeit handelt oder die Radarkontrolle versehentlich geblitzt hat. Erwischt zu werden ist übrigens nicht günstig: Verkehrssünder in den Niederlanden müssen aktuell 240 Euro Geldbuße zahlen.

Wie verhält es sich dabei mit dem Datenschutz?

Wann immer es um Kontrolle, Überwachung und um den Einsatz von Kameras geht, sind die Fragen nach dem Datenschutz der betroffenen (und unbeteiligten) Personen nicht weit. Im aktuellen Fall kann Entwarnung gegeben werden. Wenn ein Fahrer mit Handy am Steuer geblitzt wird, ist für die Behörden vor allem das Nummernschild des Fahrzeugs relevant. Anhand des Nummernschildes wird der Fahrzeughalter ermittelt und kontaktiert. Natürlich nimmt der KI-Blitzer auch den Fahrerinnenraum auf. Schließlich sind die Geräte darauf programmiert, das Verhalten der Autofahrer zu überwachen.

Nach Erstellung der Aufnahme und Identifizierung des Nummernschildes, werden die Bilder aber wieder gelöscht. Auf eine extra Gesichtserkennung wird bei dem Pilotprojekt verzichtet. Es gibt jedoch Länder, in denen an Kameras gearbeitet wird, welche die Gesichter der Autofahrer gleich mit identifizieren. In New York sind entsprechende Geräte bei einem Test jedoch gescheitert. Das heißt: Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt, brauchen Sie sich keine Gedanken bezüglich eine Verletzung des Datenschutzes zu machen. Darüber hinaus findet das Pilotprojekt zunächst ausschließlich in den Niederlanden statt. Ob und wann es zu vergleichbaren Projekten hierzulande kommt, steht momentan noch nicht fest.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Das Handy am Steuer zu benutzen ist gefährlich

Mann am Steuer mit Handy in der Hand
Blitzer erkennen jetzt Handys am Steuer (Bild: Wellnhofer Designs - stock.adobe.com)

Trotz des Verbots gibt es viele Autofahrer, die Ihr Handy am Steuer verwenden. Dass dies zu folgenschweren Konsequenzen führen kann, ist offenkundig jedoch nur den wenigsten Fahrzeugführern bekannt. Ein kurzer Blick auf das Smartphone kann bereits genügen, sodass Sie das Geschehen im Straßenverkehr aus den Augen verlieren. In der Folge kann es zu einem Unfall kommen, in dem Sie und andere Menschen verletzt werden können. Besonders beim Schreiben einer Nachricht oder beim Lesen eines Artikels sind Sie schnell so stark auf Ihr Smartphone fokussiert, dass auf schnelle und unvorhergesehene Aktionen im Straßenverkehr nicht reagiert werden kann.

Das kann z.B. ein ausscherendes Fahrzeug sein, eine die Straße überquerende Person oder eine plötzlich auf Rot schaltende Ampel. Die potenziellen Gefahren beim Autofahren sind vielfältig und allgegenwärtig – und das bereits ohne, dass Sie ein Handy am Steuer verwenden. Aus diesem Grund bedarf es Ihre volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Schützen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer und legen Sie Ihr Smartphone während der Fahrt beiseite. Kein Text ist so wichtig, dass Sie dafür Ihr Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer gefährden müssen. Das gilt natürlich auch für das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung. Beim Autofahren gehören beide Hände ans Steuer.

Handy am Steuer - Wie hoch ist hierzulande die Strafe?

Die KI-Blitzer finden augenblicklich nur in den Niederlanden Anwendung. Das heißt: Wenn Sie in Deutschland (oder in jedem anderen Land der EU) mit dem Handy am Steuer unterwegs sind, können Sie noch nicht durch smarte Radarkontrollen zur Kasse gebeten werden. Wenn Sie in Deutschland mit dem Handy am Steuer erwischt werden, dann geschieht dies entweder durch einen Polizisten bzw. einen Augenzeugen. Oder Sie werden aufgrund eines anderen Vergehens, wie zu schnellem Fahren oder dem Fahren über Rot geblitzt und haben dabei zusätzlich Ihr Handy am Steuer.

Werden Sie hierzulande erwischt, kostet Sie dies momentan 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. Wenn Sie dabei auch noch eine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellen, müssen Sie sogar 150 Euro zahlen, bekommen zwei Punkte in Flensburg und zudem einen Monat Fahrverbot. Sollte zusätzlich Sachbeschädigung mit im Spiel sein, müssen Sie mit 200 Euro rechnen sowie zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot. Das ist auf den ersten Blick zwar nicht gerade wenig, im Vergleich zu den Niederlanden, fällt die Geldbuße in Deutschland jedoch noch ziemlich moderat aus.