Ein Mann tippt auf seinem Smartphone. Auf dem Bildschirm sind KI-Symbole zu sehen.
Erfahren Sie, was Apple Intelligence alles kann. (Bild: death_rip - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Was bietet das neue Apple Intelligence?

Sie haben ein iPhone, iPad oder arbeiten mit einem Mac? Dann haben Sie sich sicher schon gefragt, wann endlich auch Apple beim Thema Künstliche Intelligenz Ernst macht. Jetzt ist es so weit. Zumindest außerhalb der EU. Doch wenn auch die letzten Bedenken europäischer Datenschützer ausgeräumt sind, bietet Apple Intelligence geräteübergreifend eine breite Palette an KI-Tools für noch leichtere Aufgabenbewältigung beim Schreiben, Organisieren und dem Erzeugen von Bildern. Aber auch Siri bekommt einen deutlichen Zuwachs an Intelligenz verpasst.

Apple Intelligence: KI mit schweren Start

Jetzt also auch Apple: Nach ChatGPT, Gemini & Co will auch der Tech-Gigant aus Kalifornien seine eigene KI groß rausbringen. Das ist gar nicht so einfach. Am 10. Juni 2024 hatte der iPhone-Hersteller das neue Apple Intelligence noch einer weltweiten Öffentlichkeit vorgestellt. Wenige Tage darauf hieß es aus der Konzernzentrale in Cupertino: Aus Datenschutzgründen und wegen „regulatorischer Unsicherheiten“ muss die Markteinführung für EU-Länder vorerst verschoben werden. Jetzt rechnen Branchenkenner damit, dass Apple Intelligence nicht im Herbst 2024, sondern wohl erst nach dem Jahreswechsel auch bei uns verfügbar sein wird. Damit Sie heute schon auf den Punkt informiert sind, werfen wir einen Blick auf die neuen Funktionen für Apple-User.

Mehr Nutzerfreundlichkeit durch neue KI-Funktionen von Apple

Die KI-Offensive von Apple umfasst keinen Chatbot wie etwa bei ChatGPT, sondern eine Fülle an intelligenten Funktionen – die Apple Intelligence. Sie sollen das Leben der User vereinfachen, indem Künstliche Intelligenz die Nutzung von Apple-Technologie auf ein neues Niveau hebt. Dabei handelt es sich um sogenannte generative KI-Funktionen. So jedenfalls lautet der übergreifende Begriff, den der Tech-Gigant für die Verbesserung von Nutzererlebnissen beim Lesen, Schreiben, bei der Bilderzeugung und anderen Tools durch die KI nutzt. Da die Apple Intelligence an bestimmte technische Voraussetzungen gebunden ist, bedarf sie des Mac-Betriebssystems macOS 15 Sequoia bzw. des neuen iOS 18 und iPadOS 18. Wichtig ist noch, dass Apple Intelligence auch auf die neuste Hardware von Apple angewiesen ist. Vor allem der neue Super-Chip „Apple Silicon“ macht die KI erst so funktional und leistungsfähig. 

Darum verzögert sich die Einführung von Apple Intelligence

Was hat es aber mit den Datenschutzbedenken auf sich? Apple Intelligence legt den Schwerpunkt auf die Privatsphäre der User. Das klingt für alle, die um den Schutz ihrer Daten besorgt sind, zuerst einmal irritierend. Was ist damit gemeint? Die Künstliche Intelligenz von Apple arbeitet überwiegend mit den Daten, die sich auf Ihrem Endgerät befinden. Es werden also keine Daten „abgezapft“ und womöglich in unsichere Kanäle irgendwohin transferiert. Deshalb kann Apple auch versprechen, dass persönliche Nutzerdaten nicht zum Training der eigenen KI genutzt werden. Daten für komplexere Aufgaben – hier geht es hauptsächlich um die professionelle Nutzung durch Unternehmen – sollen in einer privaten Cloud-Architektur bearbeitet werden. Und dort auch nur die wirklich notwendigen Informationen. Anschließend werden diese Daten wieder aus der privaten Cloud gelöscht. Damit dieser Vorgang so sicher und transparent wie möglich abläuft, will Apple unabhängigen IT-Sicherheitsspezialisten sogar den Servercode zur Verfügung stellen. Da aber das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act) der Europäischen Union einen größeren Zugang anderer Dienste und keine Bevorzugung der eigenen fordert, laufen derzeit die transatlantischen Telefone heiß. Denn die Apple-Chefs fürchten, dass die DMA-Vorgaben fremden Anbietern einen zu weit gehenden Zugriff auf Apple-Geräte gestatten könnten.

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Das kann die KI von Apple Intelligence

Eine Person tippt auf einem Laptop. Der Bildschirm zeigt eine KI-Oberfläche.
Diese Funktionen bringt Apple Intelligence mit sich. (Bild: Supatman - stock.adobe.com)

Der Funktionsumfang von Apple Intelligence umfasst die Bereiche Schreiben, Bilder, Organisation und Siri. Vor allem Siri soll mit Künstlicher Intelligenz einen großen Qualitätssprung machen können. Dies ist eine Auswahl der wichtigsten neuen Funktionen:

Die KI macht das Schreiben zum Kinderspiel

Beim Verfassen von Mails, Nachrichten, Beiträgen oder Notizen stellt Apple Intelligence KI-Tools bereit, die bei Formulierungen helfen, den Text professionalisieren, den Stil verbessern und weitere nützliche Vorteile bieten. Die Unterstützung geht so weit, dass die KI eigenständig Antwortmails auf einfache Anfragen wie etwa Einladungen erstellt.

Raffinierte Bildgenerierung mit Image Playground

Auch bei der Erzeugung und Bearbeitung von Bildern hilf Apples KI künftig fleißig mit. Aus einem Handyfoto kann per Apple Intelligence eine Illustration, Skizze oder Animation erstellt werden. Dass es keine fotorealistischen Tricksereien gibt, liegt wohl an der Furcht vor Missbrauch. Für die intelligente Gestaltung von Bildern gibt es die neue App Image Playground. Der Name verrät: Mit der App können alle Tools zur kreativen Bilderzeugung auf einer „Spielfläche“ ausprobiert werden. Die Künstliche Intelligenz hilft auch bei der Suche in einem überladenen Fotoarchiv. So kann man beispielsweise speziell Bilder mit Sonnenuntergängen oder Kindergeburtstagen suchen lassen.

Besser organisieren mit Apple Intelligence

Apple Intelligence lässt sich ausgezeichnet für organisatorische Arbeiten nutzen. Die KI versteht den Inhalt von E-Mails und kann die tägliche Flut im Postfach in sinnvolle Kategorien einteilen – etwa nach Wichtigkeit oder neuen Informationen in einem Gesprächsverlauf. Genau so sortiert das intelligente Tool Webseiten thematisch oder schreibt Telefongespräche ab und fasst diese zusammen. Überhaupt liegt darin eine der Stärke der Apple-KI: Sie kann wichtige Inhalte verschiedener Medien sortieren und zusammenfassen. Damit erfüllt sie eine überaus praktische Assistenzfunktion.

Siri bekommt größeren Überblick

Unterstützt durch Apple Intelligence werden die Ansprache und das Verständnis von Siri noch viel menschlicher. Siri kann künftig auf alle möglichen Bilder, Mails, Kontakte und andere Informationen auf dem iPhone zugreifen und somit nutzerbezogener antworten. Auch braucht die Sprachassistentin nun bei einer Aufgabe über mehrere Befehle nur einmal angesprochen werden. Sie merkt sich den ersten Aufruf. Dazu kann sie den Bildschirm lesen oder eingegangene Nachrichten in den Chat einbeziehen.

Unser Fazit zu Apple Intelligence

Zugegeben, ein allwissender Chatbot wie ChatGPT-4o ist Apple Intelligence nicht und will es auch nicht sein. Es gibt keine Chat-Interaktion mit dieser KI – vielmehr macht sie sich als mitdenkendes, planendes und selbstständiges Helferlein nützlich. Insofern ist diese Form der Künstlichen Intelligenz absolut praxisbezogen und eine deutliche Erleichterung im digitalen Alltag. Apple will zudem alle Voraussetzungen schaffen, dass Chatbots mit Apple Intelligence gut zusammenarbeiten können. So wird es kein Problem sein, wenn Siri eine Frage direkt an ChatGPT-4o weiterleitet. Vorher fragt sie übrigens um Erlaubnis!