Zwei Hände tippen auf Laptoptastatur, Suchfeld-Hologramm schwebt darüber
Internet Explorer stellt den Dienst ein (Bild: TippaPatt - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Der Internet Explorer stellt seinen Dienst ein

Der Internet Explorer von Microsoft hat eine beispiellose Erfolgsgeschichte hingelegt. Im Jahr 1995 gegründet und in elf Versionen erschienen, war er „Der Internetbrowser“ schlechthin. In den vergangenen 25 Jahren hat sich jedoch viel getan. Zum einen bei der Konkurrenz: Zunächst kam 2002 Mozilla Firefox heraus und hat für den Internet Explorer einen ernsthaften Rivalen dargestellt. 2008 ist Chrome, Googles hauseigener Internet-Browser, gefolgt und hat in den kommenden Jahren die Kontrahenten weit hinter sich gelassen – seit 2012 ist Chrome der meist genutzte Internetbrowser weltweit. Zum anderen hat es auch bei Microsoft selbst Veränderungen gegeben. 2015 hat das Unternehmen den offiziellen Nachfolger vom Internet Explorer namens Edge vorgestellt, der diesen damit faktisch als Standardbrowser abgelöst hat. Seit sechs Jahren existieren beide Microsoft-Browser parallel – das hat nun ein Ende.

Warum hört der Internet Explorer auf zu existieren?

Im Grunde ist es selbsterklärend: Der Internet Explorer stellt seinen Dienst ein, weil er inzwischen überholt ist und es bereits einen guten Ersatz gibt: Microsoft Edge. Die erste Version vom Internet Explorer ist zusammen mit Windows 95 erschienen. Mittlerweile wird der Browser jedoch kaum noch genutzt. Dies hat unter anderem mit der relativ komplexen und langsamen Software des Browsers zu tun, die den aktuellen Anforderungen und Nutzungsverhalten nur noch bedingt standhalten kann. Das liegt vor allem in älteren HTML-Anwendungen begründet. Diese laufen teilweise nur noch auf dem inzwischen in die Jahre gekommenen Internet Explorer, nicht jedoch auf neuen Browsern. Microsoft hat seinen 26 Jahre alten Internet-Browser somit auch deswegen so lange am Leben gehalten, damit ältere Programme und Websites weiterhin darauf laufen können.

Viele Unternehmen verfügen nämlich noch über antiquierte Seiten bzw. Websites, die längst nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Unterm Strich hat es sich beim Fortbestehen vom Internet Explorer also um eine Kompatibilitäts-Lösung von Microsoft gehandelt, nicht um eine Wunschlösung. Diese „technischen Schulden“, wie sie Microsoft nennt, haben sich mit zunehmender Zeit gehäuft und effizientere Alternativen verhindert. Mit dem Edge Browser hat Microsoft nun den Schritt gewagt und diese ökonomische Alternative Wirklichkeit werden lassen: Edge wurde eingeführt und die Weiterentwicklung des Vorgängers eingestellt. Übrigens: Seit 2015 gibt es keine neue Version vom Internet Explorer mehr. Dass der Browser damit obsolet werden würde, war also nur eine Frage der Zeit. Das Ende des alten Browsers hat Microsoft schon vor einiger Zeit angekündigt - nun wird dies in die Tat umgesetzt.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Suchfeld im Browser mit Internet Explorer Überschrift
Was kommt nach dem Internet Explorer? (Bild: kelvin::artz photography - stock.adobe.com)

Welche Konsequenzen hat es für Sie als User, dass der Internet Explorer seinen Dienst einstellt? Nun, zunächst bedeutet dies, dass Microsoft seinen Support für den Browser beendet. Dies geschieht am 15. Juni 2022. Von da an gibt es keine regelmäßigen Updates, Bugfixes oder weitere technische Unterstützung und Pflege des Programms mehr. Das bedeutet, dass der Internet Explorer von diesem Zeitpunkt an anfälliger für Fehler wird. Auch die Sicherheitsarchitektur wird auf lange Sicht unter dem fehlenden Support leiden. Darüber hinaus lässt sich Microsoft Teams, die Chat-App für den Office-Bereich, seit November 2020 nicht mehr mit dem Internet Explorer verwenden. Im August 2021 folgt dann die gesamte Office-Suite 365 von Microsoft, in der praktisch alle wichtigen Microsoft-Programme, wie z.B. Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneDrive enthalten sind.

Spätestens dann wird es für Sie äußerst umständlich, den Internet Explorer weiter zu nutzen – ohne all die typischen Microsoft-Programme. Klar ist dies grundsätzlich möglich, indem Sie z.B. auf Programm-Alternativen ausweichen. Grundsätzlich wird die Arbeit an Text-, Tabellen- und Bilddokumenten jedoch deutlich umständlicher als zuvor. Möchten Sie Ihre gewohnten Programme weiter nutzen so wie bisher, empfiehlt sich daher der Wechsel zu Microsoft Edge. Es ist jedoch zu erwähnen, dass der fehlende Support von Microsoft für den Internet Explorer zunächst nur die Verbraucher-Versionen von Windows 10 betrifft. Hierzu zählen Home, Pro und Education. Bei diesen Windows-Versionen wird der Internet Explorer künftig nicht mehr dabei sein bzw. nicht mehr vorinstalliert sein. Die Unternehmens-Versionen von Windows werden hingegen zunächst weiterhin mit dem Internet Explorer ausgeliefert.

Deshalb lohnt sich der Wechsel zu Edge

Es gibt genau genommen zwei Vorteile beim Wechsel vom Internet Explorer zu Edge. Erstens ist Edge unheimlich schnell, verfügt über eine Vielzahl an Funktionen und ist kompatibel mit so ziemlich jedem Endgerät. Was heißt das in der Praxis? Nun, in puncto Geschwindigkeit ist Edge seinem Vorgänger um Längen voraus. Eine neue Suchfunktion führt Sie darüber hinaus viel schneller ans Ziel als der Vorgänger. Im Browser können Sie sich zudem die Dokumente als Registerkarten anzeigen lassen, an denen Sie täglich arbeiten. Des Weiteren wurde der Datenschutz verbessert, sodass Ihre persönlichen Informationen und Dokumente noch besser gesichert sind. Indes funktioniert der Browser sowohl auf Desktop als auch auf Ihrem Smartphone.

Zweitens hilft Edge den Usern, die sich Sorgen machen aufgrund alter Software nicht mit Edge zurechtzukommen, beim Umstieg. Der Hauptgrund, weshalb sich Microsoft entschieden hat, auf Edge zu wechseln war, dass zahlreiche Unternehmen weiterhin ältere Anwendungen nutzen. Viele davon laufen auf dem Internet Explorer, nicht aber mit neuen Browsern. Microsoft schätzt, dass etwa 1600 Webseiten und Anwendungen noch auf den alten Internet Explorer angewiesen sind. Wie verhält es sich also mit Edge?

Die gute Nachricht lautet: Diese älteren Seiten und Programme funktionieren auch mit dem neuen Browser. Edge basiert auf der Code-Basis von Chromium. Chromium ist der (Großteil vom) Quelltext, des Webbrowsers Chrome. Auf Chromium basieren Edge, genauso wie Opera, Vivaldi und Brave. Diese Quelltext-Variante verfügt über den sogenannten IE-Modus. Das bedeutet im Klartext: Mit Edge lassen sich Seiten aufrufen, die sonst nur mit dem Internet Explorer 11 geöffnet werden können. Auf diese Weise können Sie nicht nur schnell, sicher und überall surfen – sondern auch weiterhin auf ältere Inhalte zugreifen. Somit haben Sie praktisch keinen Nachteil durch die Verwendung des Edge Browsers.