Ratgeber Smartphone Gaming done right: Faktencheck für Spiele-Einsteiger
Egal ob am Smartphone, der Spielekonsole oder dem heimischen PC: Immer mehr Menschen weltweit spielen Videospiele - durch Smartphone und Tablet ist das Interesse an Spielen so groß wie noch nie. 2,9 Milliarden Euro wurden 2016 laut Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) allein in Deutschland mit Videospielen und Videospiel-Hardware umgesetzt. Doch wofür soll man sich bei der Anschaffung neuer Hardware entscheiden? Welches aktuelle System ist die beste Lösung für welchen Zweck? Und wie teuer ist der Spielspaß?
Zunächst sollte man sich folgende Fragen stellen:
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Wer will spielen? (Wie alt ist der/die SpielerIn? Besteht Videospielerfahrung?)
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Was soll gespielt werden? (z. B. Spiele für die ganze Familie, Sportspiele oder Shooter?)
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Wo soll gespielt werden? (Nur zu Hause, nur unterwegs oder beides?)
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Wie soll gespielt werden? (Mit externem oder integriertem Bildschirm? Mit welchem Eingabegerät? Mit welchen Ansprüchen an Grafik und Leistung? Offline oder online?)
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Wie groß ist das Budget?
Wenn mit Freunden gemeinsam online gespielt werden soll oder Spiele weitergereicht werden, fällt die Entscheidung möglicherweise leicht, denn untereinander sind die Plattformen nicht kompatibel. Deshalb sollte man sich auf eine Plattform einigen. Für alle anderen bieten die folgenden Beschreibungen einen ersten Überblick über das Angebot an Videospiel-Hardware.
Der Klassiker
Für Kinder und Gelegenheitsspieler, die keinen Wert auf die großen Blockbustertitel legen, eignen sich besonders die Konsolen von Nintendo. Mit vielen verfügbaren, kindgerechten Spielen und oft leicht erlernbaren Spielmechaniken ist das Frustrationsrisiko gering. Auch für eine Partie zwischendurch in geselliger Runde sind die Konsolen der Japaner wohl die bestmögliche Alternative. Auf Blockbuster wie Assassin’s Creed, Call of Duty oder Battlefield müssen Nintendo-Spieler zwar verzichten; weltbekannte Franchises wie Super Mario, The Legend of Zelda oder Pokémon sind jedoch exklusiv auf Nintendo spielbar und lassen die Herzen von Kindern und Videospielnostalgikern höher schlagen.
Mit dem New Nintendo 3DS / 2DS hat Nintendo die einzige relevante All-in-One-Konsole („Handheld“) im Angebot. Wie der Name vermuten lässt, kann der 3DS Spiele in 3D darstellen – ohne dass dafür eine Brille oder anderes Zubehör notwendig ist. Die 3D-Funktion ist ein schönes Gimmick, das immer wieder für beeindruckende Effekte sorgen kann. Bei längerem Gebrauch kann es aber auch merklich anstrengen und lässt sich bei Bedarf deaktivieren. Der 2DS verzichtet komplett auf die 3D-Funktion, greift aber auf die gleichen Spiele zurück. Beide Konsolen gibt es auch als größere „XL“-Versionen.
Vorreiter oder bunter Vogel?
Die Nintendo Switch ist ein Hybrid, der sowohl unterwegs als Handheld, als auch in Form einer stationären Konsole am heimischen Fernseher betrieben werden kann. Als Media-Center ist aber auch die Nintendo Switch ungeeignet, weil ein physikalisches Laufwerk fehlt: Die Datenträger kommen in Form von Speicherkarten daher. Auch die maximale Auflösung in Full HD ist nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Mit einer Konsole von Nintendo bekommt man genau das, was man erwartet – nicht mehr und nicht weniger: Eine reine Spielekonsole, an der wohl die meisten Spieler jeden Alters ihren Spaß haben werden. Ein flexibles Videospiel-System, das den hohen Ansprüchen von Hardcore-Gamern aber nicht genügen kann und will. Gerade im kompetitiven Online-Gaming haben andere Plattformen einen deutlichen Vorsprung.
Blockbuster im Wohnzimmer
Für Couchzocker und Highscorejäger: PlayStation 4 Slim / Pro oder Xbox One S / X. Die rivalisierenden Systeme unterscheiden sich nur im Detail. Die Frage „PlayStation oder Xbox?“ war immer und ist auch heute noch eine Glaubensfrage. Außer einigen Exklusivtiteln ist auch die Spieleauswahl überwiegend identisch. Viele ältere Spiele der vorherigen Konsolengenerationen können auch auf der Xbox One gespielt werden; Sony äußerte sich der Abwärtskompatibilität seiner PlayStation 4 gegenüber bislang eher kritisch, könnte aber nachbessern.
Die PlayStation kann mit einer anderen Funktion punkten: Sie kann um PlayStation VR erweitert werden, ein externes System mit VR-Brille und Recheneinheit, das an die PlayStation angeschlossen wird. Damit hat Sony derzeit die einzige VR-Gaming-Lösung für Konsolen im Angebot, die gleichzeitig mit ca. 300 € eine der günstigeren VR-Lösungen darstellt. Die Xbox gibt aufgrund der 4K-Blu-ray-Unterstützung jedoch das solidere Media-Center für das heimische Wohnzimmer ab. Vergleichbare Player kosten aktuell noch nahezu so viel wie die Xbox One S. Dennoch hat Sony momentan in der Popularität die Nase relativ deutlich vorn.
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Uneinholbar abgehängt?
Weltweit wurden seit den Markteinführungen Ende 2013 fast doppelt so viele PlayStation 4 verkauft wie Xbox One. Das dürfte einerseits am deutlich höheren Preis der Microsoft-Konsole zum Marktstart liegen. Andererseits hat sich der Mutterkonzern von Windows anfangs mit wenig populären Restriktionen einen Bärendienst erwiesen: Der Onlinezwang und die Gebrauchtspielsperre wurden mittlerweile ebenso revidiert wie die Pflicht, mit Kinect permanent eine Kamera im Wohnzimmer stehen haben zu müssen.
Dadurch sind funktional mittlerweile beide Konsolen etwa auf Augenhöhe. Der Schaden am Image und Absatz wird für Microsoft jedoch in dieser Konsolengeneration nicht mehr zu beheben sein. Für Online-Gaming muss bei beiden Herstellern in Form eines Abonnements draufgezahlt werden. Der Anschaffungspreis für die Konsolen liegt jedoch deutlich unter dem, was ein Computer kosten würde, auf dem aktuelle Spiele vergleichbar gut laufen.
Die Xbox One S kann regelmäßig als Bundle mit ersten Spielen oder weiteren Controllern für unter 200 € erstanden werden, die PS4 Slim ist etwa 100 € teurer. Die leistungsfähigeren Schwestermodelle, die höhere Auflösungen bis 4K und detailgetreuere Darstellungen ermöglichen, sind noch einmal teurer. Die PlayStation 4 Pro schlägt im Bundle mit ca. 400 € zu Buche, für die Xbox One X als derzeit leistungsstärkste Konsole muss man noch etwa 500 € berappen.
Höchster Spielgenuss und Vielseitigkeit
Für Grafik- und Performanceenthusiasten ist der Desktop-PC nach wie vor das Maß der Dinge. Flexible Steuerungsmöglichkeiten, der niedrigere Anschaffungspreis der Spiele und die Möglichkeit, ohne Aufpreis auch online spielen zu können, sprechen für den Computer. Bedenken sollte man jedoch, dass die allermeisten Spiele nicht weitergereicht werden können, da die Registrierung eines nur einmal verwendbaren Codes notwendig ist.
Nachdem ihm einige Jahre lang die Konsolen den Rang abzulaufen schienen, erlebt der PC als Spieleplattform derzeit ein Revival. Nicht zuletzt dürfte das an der potenten Hardware liegen, die sich jederzeit unkompliziert aufrüsten lässt. Ein teurer High-End-PC ist derzeit noch ohne echte Alternative für natives 4K-Gaming mit flüssigem Bild, gerade in schnellen Szenen. Auch VR-Gaming ist am PC möglich und in absehbarer Zeit vermutlich deutlich weiter verbreitet: Mit Windows Mixed Reality hat Microsoft Ende 2017 einheitliche Richtlinien für VR am PC festgelegt. Ein einheitlicher Standard ist eines der Dinge, die den vielen Einzelbemühungen verschiedener Hersteller von VR-Brillen bislang fehlten.
Top-Leistung hat ihren Preis
Hohe Performance bekommt man allerdings nicht gerade umsonst: Statt eines High-End-Computers könnte man sich auch entscheiden, ein Exemplar jeder aktuellen Spielekonsole zu kaufen und wäre preislich dennoch deutlich günstiger unterwegs. Hier können leicht mehrere tausend Euro ausgegeben werden, dafür erhält man jedoch ein vollkommen flexibles Gerät, das für deutlich mehr als nur zum Spielen verwendet werden kann. Bei geringen Ansprüchen ist ein kompletter Gaming-PC ab etwa 600-700 € zu bekommen. Günstigere Modelle, häufig als „Büro-Rechner“ bezeichnet, sind in der Regel nur eingeschränkt oder gar nicht für Gamer geeignet, da sie die Mindestanforderungen der Spiele nicht erfüllen.
Für Laptops gilt grundsätzlich dasselbe wie für Desktop-PCs. Der Zugewinn an Mobilität wird jedoch mit Abstrichen bei der Leistung oder deutlich höheren Preisen erkauft. Je nach Spiel und Anspruch sind geeignete Laptops kaum günstiger als 1.000 € – besser und teurer geht immer. Wer also nicht auf Mobilität angewiesen ist und in seiner Wohnung genügend Stellplatz findet, ist mit einem Desktop-PC in jedem Fall besser beraten.
Fazit:
Eine allgemeingültig „beste“ Plattform für Videospiele gibt es nicht. Mit allen Geräten kann man viel Spaß haben, aber sie unterscheiden sich dennoch deutlich. Die individuell beste Lösung für jeden Einzelnen richtet sich nach den Ansprüchen, den Anwendungsgebieten und dem Geldbeutel. Wer sich dennoch nicht sicher ist, welche Plattform die richtige ist, findet gute Beratung im Fachhandel.