Smartphone mit Dual-SIM-Schiene und SIM-Cards liegt auf rosa Untergrund
Dual-SIM-Smartphone Funktionen (Bild: Laura Primo - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Alles, was Sie über Dual-SIM-Smartphones wissen müssen

Dual-SIM-Smartphones sind Mobiltelefone, die über zwei Steckplätze für die SIM-Karten verfügen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sind Sie aus beruflichen oder anderen Gründen auf zwei Rufnummern angewiesen, müssen Sie dank eines Dual-SIM-Smartphones keine zwei Handys in der Tasche dabei haben, um über beide Geräte erreichbar zu sein. Auch Tarifsharing wird auf diese Weise möglich. Günstige Tarifarten lassen sich optimal miteinander kombinieren, etwa wenn Sie einen Internet- und einen separaten Telefonvertrag abschließt. Doch was ist der Unterschied zwischen einem Dual-Active- und einem Standby-Modul und was bedeutet Hybrid-Slot? Wir erklären Ihnen, welche Arten von Dual-SIM-Smartphones es aktuell auf dem Markt gibt und warum diese Technik in Deutschland noch nicht so stark verbreitet ist wie in anderen Teilen der Welt.

Dual-Active- und Standby-Modul

Es gibt zwei Arten von Dual-SIM-Smartphones: Die Geräte, die mit einem Dual-Active-Modul ausgestattet sind und die, die über ein Standby-Modul verfügen. Erstere haben zwei eingebaute Sende- und Empfangseinheiten. Wie der Name schon impliziert, können Sie bei dieser Variante beide Karten parallel zum Telefonieren nutzen und bleiben über beide Rufnummern erreichbar. Wenn Sie also gerade über eine der beiden SIM-Karten telefoniert, gehen Anrufe auf der zweiten SIM-Karte als Anklopfzeichen bei Ihnen ein. Auch ein Wechsel zwischen beiden Gesprächen ist möglich. Nachteil ist, dass diese Technik den Smartphone-Akku stärker beansprucht und Sie das Handy entweder häufiger aufladen oder aber ein Gerät mit größerem Akku in Kauf nehmen müssen.

Bei den aktuellen Dual-SIM-Smartphones sind allerdings Geräte mit einem Standby-Modul häufiger. Hier verfügt das Telefon nur über eine Sende- und Empfangseinheit. Paralleles Telefonieren über beide SIM-Karten funktioniert damit nicht. Sobald Sie über die eine SIM-Karte ein Gespräch führen, wird die andere in dieser Zeit aus dem Netz ausgebucht. Die eingehenden Anrufe gehen dann in Ihrer Mailbox ein. Eine Alternative zu diesem Szenario bietet eine Rufumleitung, die jedoch unter Umständen kostenpflichtig sein kann. Hier lohnt es sich, vorher die Preise in Erfahrung zu bringen.

Tarifsharing: Sparen mit Dual-SIM-Smartphones

Mittlerweile sind die Dual-SIM-Smartphones so ausgelegt, dass Sie nicht mehr darauf achten müssen, die richtige SIM-Karte in den jeweils richtigen Steckplatz einzulegen. Stattdessen definieren Sie in der SIM-Karten-Verwaltung, über welche Karte Sie Ihr Internet-Datenvolumen zum Surfen abrufen wollt und über welche Karte die ausgehenden Anrufe laufen sollen. Praktisch dabei: Falls Sie sich bei der Telefonie auf keine Karte festgelegt haben, werden Sie vor jedem Anruf vom System gefragt, welche SIM-Karte Sie für das Gespräch nutzen wollen. Auf diese Weise können Sie einen für Sie passenden Tarif für die Datennutzung und zum Telefonieren miteinander kombinieren und verzichten so auf einen teuren Allnet-Vertrag für eine einzige SIM-Karte. Das lohnt sich vor allem dann, wenn Sie Ihr Smartphone hauptsächlich zum Surfen nutzen. Auch ein Prepaid-Discounter mit reiner Datennutzung kann Ihnen eine günstige Alternative zur Vertragsbindung bieten. Im Urlaub lässt sich mit einem Dual-SIM-Smartphone ebenfalls Geld sparen. Mit einer ausländischen Prepaid-Karte sind Sie unter Umständen günstiger im Internet unterwegs und sparen sich bei Inlandsanrufen die Roaming-Gebühren, während Sie unter Ihrer üblichen Telefonnummer trotzdem immer erreichbar bleiben.

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Hybrid-Slots: Mehr Speicherkapazität oder Dual-SIM-Smartphone?

Dualer SIM Slot in Nahaufnahme
Was Sie über Dual-SIM-Smartphones wissen müssen (Bild: leksann - stock.adobe.com)

Haben Sie einen Hybrid-Slot, können Sie selbst entscheiden, ob Sie den zweiten Steckplatz in Ihrem Smartphone als Speichererweiterung via microSD-Karte nutzen wollen oder eine zweite SIM-Karte einlegen, um ein Dual-SIM-Smartphone daraus zu machen. Je nach internem Speicher ab Werk in Ihrem Telefon können sich solche Modelle jedoch als unpraktisch erweisen. Bei beispielsweise nur 16 GB Speicherkapazität auf dem Gerät kann sich die Entscheidung zu Gunsten der Dual-SIM-Funktion als echter Nachteil im Alltag erweisen. Praktischer, aber auch teurer, ist dagegen die Dual-Slot–Variante mit zusätzlichem Steckplatz für die Speicherkarte.

Eine Alternative dazu bietet der Dual-SIM-Adapter: Je nach Modell wird der Adapter entweder direkt im Gehäuse verstaut oder außerhalb an das Gerät angeschlossen und macht euer Telefon so zum Dual-SIM-Smartphone. Eine weitere Möglichkeit bietet Ihnen ein Bluetooth-Adapter. Vorteil bei den meisten Adaptern dieser Art ist, dass ein eingebautes Funkmodul die parallele Telefonie-Nutzung beider SIM-Karten wie beim Active-Modul erlaubt. In der Regel sind diese Modelle aber auch vergleichsweise hochpreisig.

Dual-SIM-Smartphones: Mit Verzögerung in Deutschland angekommen

Während Dual-SIM-Smartphones in Asien oder Südamerika seit Jahren gang und gäbe sind, entwickelte sich der Trend in Deutschland bis heute schleppend. Doch warum zögern namhafte Hersteller so lange, Dual-SIM-Smartphones auf dem deutschen Markt zu vertreiben, obwohl es sie in anderen Ländern schon lange gibt? Da hierzulande der Handy-Absatz in erster Linie über die großen Netzbetreiber vonstattengeht, haben diese kein Interesse, ihre Kundschaft mit fremden Mobilfunkanbietern zu teilen oder gar an sie zu verlieren. Stattdessen soll die Kundenbindung durch subventionierte Geräte erhalten bleiben, ohne sich fremde Discount-Tarife in die Geräte zu schleusen. Dem gegenüber steht aber der nun auch in Deutschland wachsende Bedarf unter den Nutzern, mehrere Rufnummern in einem Gerät zu vereinen. Ob Tarifsharing oder die Kombination aus Dienst- und Privathandy: Die Nachfrage an Dual-SIM-Smartphones ist in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass immer mehr Hersteller ihre Geräte auf dem hiesigen Markt mit einem zweiten Kartenslot anbieten. Als einer der letzten Smartphone-Giganten wird jetzt auch die neuste iPhone-Generation mit dieser Funktion ausgestattet.