Ratgeber Notebook & Computer 90er Jahre Technik: Warum das Fax immer noch wichtig ist
Sie haben hoffentlich nicht vor, Ihr ausgedientes Fax demnächst auf dem Wertstoffhof zu entsorgen? Lesen Sie lieber zuvor unseren Ratgeberbeitrag. Sie werden sehen: Das Fax ist immer noch wichtig. Mag die Telefax-Technologie aus heutiger Sicht auch antiquiert wirken – sie hat einiges für sich in puncto IT-Sicherheit, rechtsverbindlichem Zustellungsnachweis und praktischem Nutzen. Wir informieren Sie, was ein Faxgerät genau ist, was es mit dem Datenschutz auf sich hat und warum das Fax immer noch sinnvoll ist.
Faxen lohnt sich – finden die meisten deutschen Firmen
Wer hätte das gedacht: Da läuft weltweit ungebremst die digitale Revolution – und 82 Prozent der deutschen Unternehmen mit über 20 Beschäftigten nutzen weiterhin beharrlich mindestens ein Faxgerät. Zu diesem Ergebnis kam 2023 eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Immerhin ein Drittel der befragten Firmen gab an, das Fax häufig oder sehr häufig einzusetzen. Auch viele deutsche Ämter und Behörden möchten partout nicht aufs Fax verzichten. Und wie eine große deutsche Boulevardzeitung herausfand, brummen selbst bei der Bundesregierung regelmäßig noch über 900 Faxgeräte. Was ist da los? Für Privathaushalte liegen zwar keine belastbaren Zahlen vor. Aber man kann davon ausgehen, dass auch zu Hause noch so manches Telefax steht, wie das Gerät mit vollem Namen heißt. Offenbar ist das Fax immer noch wichtig und wird gebraucht.
Das Fax – eine Technologie der 1990er Jahre
Telefax ist selbst in Abkürzung und steht für Telefaksimile. In diesem Fall ist mit dem Faksimile ein Papierdokument gemeint, dass per telefonischer Datenübertragung von einem Sendegerät auf ein Empfangsgerät verschickt wird. Das Dokument wird als Bilddatei versendet. So ist im Grunde genommen das Fax ein Fernkopierer, wie das Gerät in seinen Anfangsjahren auch gern bezeichnet wurde. Empfangen wurde – ältere Leser erinnern sich – ein Ausdruck auf Thermopapier. Neuere Faxtechnik verfügt über einen Tintenstrahl- oder Laserdrucker. Das „Faxen“ ist recht einfach, aber für Anwender digitaler Technologie ein Rückgriff in die 90er: Man steckt beispielsweise ein Schreiben in den Papierschacht, wählt die Telefonnummer des Gegen-Faxgeräts und drückt auf „Senden“. Beim darauf folgenden Einzug des Blatts werden die Daten gelesen und am anderen Ende der Leitung ruckt ein Blatt Papier mit dem gleichen Inhalt aus dem empfangenden Gerät.
Fax immer noch sinnvoll? Es gibt Datenschutzbedenken
Auf diese Weise lassen sich ganze Konvolute von Texten, Entwürfen oder Prospekten versenden. Sie kommen in der Papierform aus dem Empfangsgerät. Wer Dokumente nicht am Bildschirm studieren möchte, ist damit genau richtig. Dass das Fax immer noch wichtig ist, zeigen die aktuellen Diskussionen unter Datenschutzexperten. Denn die Faxübertragung ist nicht verschlüsselt und beim Versenden personenbezogener Daten ganz streng genommen eine Datenschutzverletzung. Gleichwohl gibt es auch Anwendungsgebiete, bei denen der Faxversand wiederum mehr Datenschutz bietet als andere Informationskanäle. Auch vor diesem Hintergrund ist das Fax immer noch wichtig.
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Das moderne Fax ist immer noch wichtig
Wer sich Gedanken über mangelnden Datenschutz macht, kann allerdings auch auf digitalem Weg Faxe versenden. Als Netzwerk-Fax lassen sich Dokumente zu anderen Fax-Endgeräten, zu einem anderen Rechner oder zu einem IP-Fax senden. Ebenfalls können Sie Faxbefehle vom Desktop oder Ihrem Smartphone aus geben. Weil hierbei Server statt die Telefonleitung zur Datenübermittlung genutzt werden, ist die Datensicherheit weitgehend gewahrt. Aber im Unterschied zur E-Mail laufen Sie nicht Gefahr, dass dabei Malware oder Computerviren mitgesendet werden. Das Fax ist also immer noch sinnvoll, wenn Sie Ihren Rechner vor versteckter fremder Einflussnahme schützen wollen. Als Japans Regierung 2021 während der Coronakrise das Fax für ihre Institutionen abschaffen wollte, scheiterte diese Maßnahme an zahllosen Beamten, die das Fax immer noch sinnvoll fanden. Damit sind sie in guter Gesellschaft: Auch 70 Prozent der US-Unternehmen nutzen das Telefax, um besonders geschäftskritische Dokumente sicher zu übermitteln.
Das Fax steht für Kommunikationssicherheit
Apropos Sicherheit: Wenn keine End-zu-End-Verschlüsselung möglich ist, dürfen bestimmte Inhalte nur per Fax versendet werden – beispielsweise Arztberichte, Pflegeaufträge oder ärztliche Versicherungsinformationen. Als Patient sind Sie deshalb gut beraten, die Möglichkeit des Faxempfanges zu haben. Versenden Sie selbst, dann wissen Sie anhand des Sendenachweises, dass Ihr Fax bei der gewünschten Adresse angekommen ist. Bei einer E-Mail ist lediglich klar, dass sie ein Mailserver erhalten hat. Wer genau sie letztlich liest oder das nicht tut, bleibt erst einmal offen. Die Identität beim Faxversand und der Faktor Verifizierung können bei Verträgen, persönlichen Informationen und Rechtsdokumenten mehr Sicherheit bedeuten. Durch nachgewiesene Zustellung und die Unterschrift auf einem Faxbrief ist dieser anders als die E-Mail im Fall des Falles rechtsverbindlich, was das Fax immer noch wichtig macht. Faxe widerstehen Identitätsdiebstahl, Pishing-Attacken und Online-Gaunereien. Und gerade Vertragsabschlüsse mit externen Ansprechpartnern lassen sich per Fax besonders zügig abwickeln.
Immer eine gute Wahl: Multifunktionsgerät mit Fax
Angenommen, Sie möchten in Ihrer über mehrere Wohnorte verstreuten Familie einen Hauskauf oder ähnliche bedeutende Themen diskutieren – dann kann ein Fax immer noch wichtig sein. Ausgedruckte Dokumente sind schnell verfügbar, lasse sich mit handschriftlichen Anmerkungen versehen und sofort weiter faxen – ohne umständliches Einscannen und anderes Digitalisieren. Vielen geht es so, dass sie lieber mit Papier arbeiten, als seitenlange Dokumente am Desktop durchzuackern. Dafür benötigen Sie übrigens keine spezielle Faxanlage. Vielmehr haben Sie bei zahlreichen Multifunktionsdruckern (ab ca. 140 Euro) mit Scanner und Kopierer ohnehin auch ein Fax im Geräteumfang. Und dass diese Geräte aus dem Angebot verschwinden, ist nach Herstellerangaben zumindest in Deutschland so schnell nicht zu erwarten.