Mann benutzt Tablet mit Apps
Datenkraken: Wenn uns Apps als Datensammler ausspionieren (Bild: tippapatt - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Datenkraken: Wenn uns Apps als Datensammler ausspionieren

Apps sind in der Regel positiv besetzt: Die cleveren Programme machen unser Smartphone zur Hightech-Zentrale. Kommunikation, Fotos, Verwaltungsaufgaben und vieles mehr sind ohne die passende App gar nicht möglich. Doch was, wenn sich im Speicher des Geräts Apps als Datensammler betätigen? Dann ist nicht nur Ihre Privatsphäre bedroht – auch ungezügelte Werbeattacken und das Einsickern gefährlicher Schadsoftware ist möglich. Wir informieren Sie, welche Apps besonders viele Smartphonedaten abfangen und wie Sie den kleinen Spionen das Handwerk legen.

Spionierende Apps als Datensammler

Es gibt Leute, die gehen mit ihrem Handy sogar schlafen. Weil eine App den Schlaf optimieren soll. Generell sind Smartphones überall dabei – nur nicht unter der Dusche oder beim Tauchgang im Roten Meer. Das verleiht dem Gerät eine ungeheure Macht. Denn egal, wo wir gerade sind und was wir tun – wir erzeugen Daten. Die können fürs Marketing großer Konzerne wichtig sein oder schlimmer: für Geheimdienste und Cyberkriminelle. Deshalb ist bei Apps der Datenschutz so wichtig. Und es hat einen Grund, warum uns Apps wie WhatsApp Datenschutzerklärungen in Romangröße zur Einwilligung vorlegen und andere wie TikTok aus gleichem Grund hochumstritten sind. Am besten, Sie lassen sich gar nicht erst ausspionieren und hüten sich vor Apps, die als Datensammler berüchtigt sind.

Apps als Datensammler: Ihr Bewegungsprofil

Welche Daten werden gesammelt? Für die Navigation beispielsweise sind Standortdaten unerlässlich. Aber auch bei einer Kochbuch-App oder einem Handyspiel? Mit den von Ihrem Smartphone übermittelten Standortdaten lassen sich Bewegungsprofile erstellen, die exakt darüber Auskunft geben:

  • Wo Sie wohnen
  • Wo Sie in Ihrer Freizeit sind
  • Wo Sie Urlaub machen
  • Wo Sie shoppen
  • In welchen Hotels Sie übernachten
  • Welche Events Sie besuchen

und einiges mehr. Mit diesen Daten können personenbezogene Marketingmaßnahmen gestartet werden, die Sie zum Ziel haben.

Apps & Datenschutz: Achtung Zugriffsberechtigung!

Um bei Ihren Apps den Datenschutz zu verbessern, sollten Sie eine gewisse Sensibilität für Datenkraken haben. Denn Apps als Datensammler kommen oft sehr unscheinbar daher. Regel Nr. 1: Studieren Sie vor dem Download einer neuen App, wie diese von den Medien und anderen Nutzern beurteilt wird. Auch die Downloadzahlen sind interessant. Denn Handy-Programme, die bereits in großer Zahl runtergeladen und bewertet wurden, sind eher keine typischen Apps als Datensammler. Auf Ihrem Smartphone sollten Sie sich die erteilte Zugriffserlaubnis für jede App genau anschauen – und gegebenenfalls einschränken. Am sichersten ist es, wenn Sie Apps nur auf Daten zugreifen lassen, die für deren Funktion unerlässlich sind. Manche Apps sind wahre Monster bei der Zahl der angefragten Zugriffsberechtigungen. Hier einige besonders invasive Apps, wie man die Datensammler auch nennt.:

Google: 75 Zugriffsberechtigungen
WChat: 48 Zugriffsberechtigungen
Facebook: 45 Zugriffsberechtigungen
Signal: 44 Zugriffsberechtigungen
WhatsApp: 43 Zugriffsberechtigungen
TikTok: 30 Zugriffsberechtigungen

Vorsicht auch bei vielen Gratis-Apps. Denn diese müssen Sie oft mit Ihren Daten bezahlen.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

Die TechManager App - Einfach. Gut. Beraten.

Mit der TechManager App haben Sie alle Infos über Ihre Geräte an einem Ort. Und direkten Support an Ihrer Seite.

  • Alle Daten auf einen Blick
  • Einfach Versicherung hinzufügen
  • Direkter Support im Live Chat

Diese Apps sind die krassesten Datensammler

Datenschutzschild
Datenkraken: Wenn uns Apps als Datensammler ausspionieren (Bild: Rawpixel.com - stock.adobe.com)

Suchmaschinen, Social-Media-Apps und Messenger-Services beanspruchen besonders viele Zugriffe. Das ist nicht schön, aber war zu erwarten. Unangenehm wird es, wenn Apps heimlich auf Datenklau gehen, die wir am wenigsten in Verdacht haben. Unter der Vielzahl der verfügbaren Apps gibt es drei Bereiche, die von Anbieter gern für heimtückische Handyspionage genutzt werden. Besonders aufpassen sollten Sie bei:

Wetter-Apps

Apps für den Wetter-Service erscheinen auf den ersten Blick harmlos. Dass sie auf unsere Standortdaten zugreifen müssen, leuchtet ein. Doch Vorsicht: Es gibt in dieser App-Kategorie schwarze Schafe, die nur zu gern unsere Anschrift, die Mailadresse und weitere persönliche Daten abgreifen wollen. Für den Wetterbericht? Damit Sie sich keine Trojaner oder Malware aus dubiosen Kanälen einfangen, sollten Sie solchen Apps ohne Datenschutz den Riegel vorschieben.

Spiele-Apps

Ähnlich unbedenklich kommen Handyspiele daher. Hier wollen wir keine pauschalen Urteile fällen. Vielmehr sollten Sie Medienveröffentlichungen verfolgen und bei Negativ-Schlagzeilen mit dem Löschen einer App reagieren. Das millionenfach beliebte Spiel Angry Birds etwa wurde eben wegen seiner häufigen Nutzung von der amerikanischen Behörde NSA gehackt und diente als Zugang zu zahlreichen Nutzerdaten. Sicher ist dieser Fall nicht die Regel – aber auf der Hut sein sollte man trotzdem, wenn sich eine solche App im Speicher Ihres Smartphones befindet.

Leucht-Apps

Wie Bitte, eine App mit Taschenlampen- und Blitzlichtfunktion? Das kann doch jedes Handy mit den Apps aus dem Lieferumfang. Solche überflüssigen Programme haben in Wirklichkeit eine viel entscheidendere Funktion: Sie saugen aus Ihrem Smartphone die persönlichen Daten ab und machen das Gerät zum Überwachungstool von Geschäftemachern.