Handy mit grünem Totenschädel liegt auf MacBook
WhatsApp Virus „Martinelli“ (Bild: Myst - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Das steckt hinter dem WhatsApp Virus „Martinelli“

Kettenbriefe sind etwas Sonderbares. Obwohl die Mehrheit der Empfänger eigentlich weiß, dass ein solches Schreiben selten in guter Absicht kommt, finden sie dennoch große Verbreitung. In den Anfängen der Mail-Kommunikation als harmloses Schreiben getarnt, konnten sie dem Empfänger sowohl technisch als auch finanziell erheblichen Schaden zufügen. Inzwischen existieren viele verschiedenen Formen des Kettenbriefs. Eine der meistgenutzten Plattformen dafür ist WhatsApp. Da die Kommunikation darüber äußerst einfach ist, können sich schädliche Kettenbriefe besonders schnell verbreiten und entsprechenden Schaden anrichten. Ein WhatsApp Virus, von dem in diesem Zusammenhang in letzter Zeit immer wieder die Rede war, ist „Martinelli“. Doch was hat genau es mit diesem WhatsApp Virus auf sich? Und ist er wirklich so bedrohlich? Wir zeigen Ihnen, was dahinter steckt.

Der Kettenbrief

Das Phänomen des Kettenbriefs ist keinesfalls neu. Bereits Ende der neunziger Jahre fand dieser große Verbreitung innerhalb der Mail-Kommunikation. Zu damaliger Zeit hat keinesfalls jeder Haushalt über einen Internetanschluss verfügt. Somit waren Informationen zu kursierenden Viren nicht so verbreitet und deshalb die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer als Kettenbrief getarnten Hacker-Attacke zu werden, relativ hoch. Heutzutage ist die Öffentlichkeit ein ganzes Stück mehr aufgeklärt, wenn es um unseriöse Praktiken oder unlautere Angebote aus dem Internet geht. Und doch fällt auch heute noch eine Vielzahl an Usern auf den vermeintlich in guter Absicht gesendeten Kettenbrief hinein. Dieser ist im Kern immer gleich aufgebaut: Er beginnt meist mit einer höflichen Ansprache, gefolgt von einer kurzen Schilderung eines Problems, das Sie durch Ihre Mithilfe lösen könnt. Nicht selten geht es dabei um Geldsorgen des Absenders. Viele der Kettenbriefe sind sehr emotional formuliert und appellieren an Ihr Mitgefühl. Der Inhalt der Briefe kann variieren, jedoch haben (beinahe) alle gemeinsam, dass sie Sie am Ende dazu bringen wollen, etwas Bestimmtes zu tun. Dabei handelt es sich meistens darum, Geld zu senden oder zunächst auf einen bestimmten Link zu klicken. Nicht selten ist der Kettenbrief mit der Bitte versehen, diesen an möglichst viele Ihrer Freunde weiterzuschicken.

Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

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Gefahren für Ihre Datensicherheit

Person hält Handy mit blauem Schild, welches Schutz symbolisiert
Hacker WhatsApp Martinelli (Bild: Sy_Sarayut - stock.adobe.com)

Mit dem Empfangen eines Kettenbriefs verbindet sich eine ganze Reihe von Gefahren für Ihre Datensicherheit. Die große Anzahl der Kettenbriefe hat es in letzter Konsequenz auf Ihren Geldbeutel abgesehen. Dies kann entweder relativ unverblümt geschehen, indem Sie in einer Nachricht darum gebeten werden, Geld auf ein bestimmtes Bankkonto zu überweisen. Die meisten Kettenbriefe (oft über WhatsApp versendet) sind jedoch mittlerweile subtiler formuliert und stellen Ihnen zunächst einen Link zur Verfügung, auf den Sie klicken sollen, um an weiterführende Informationen zu gelangen. Besonders hier besteht für Sie ein hohes Risiko, Opfer eines WhatsApp Virus zu werden. Denn die eigentliche Gefahr geht nicht vom Kettenbrief selbst aus, sondern von einer (in der Regel) externen Seite, auf die man Sie versucht weiterzuleiten. Denn sobald Sie Ihre sichere Umgebung (in diesem Fall WhatsApp) verlassen und sich auf unbekanntes Terrain bzw. eine fremde Website begeben, erlauben Sie dieser Seite Zugriff auf Ihre persönlichen Daten. Zu diesen Daten können sowohl Ihre Telefonkontakte als auch Ihre gespeicherten Passwörter oder Ihre Bankverbindung zählen. Neben der finanziellen Gefahr kann ein WhatsApp Virus auch technische Konsequenzen für Ihr Gerät haben. Da Sie dem Hacker (im schlimmsten Fall) Zugang zu Ihrem Gerät gewähren, erlauben Sie ihm damit, Änderungen an Ihrem Smartphone vorzunehmen. Dies kann je nach Ausmaß des WhatsApp Virus zur Folge haben, dass sich z.B. bestimmte Funktionen auf Ihrem Handy nicht mehr ausführen lassen.

Der „Martinelli“ Virus - was Sie tun können

Um es gleich vorweg zu sagen: Beim WhatsApp Virus „Martinelli“ handelt es sich um einen Fake. So ist zunächst im April dieses Jahres ein Kettenbrief auf WhatsApp innerhalb Europas kursiert, der im Anhang den WhatsApp Virus „Martinelli“ besessen haben soll. Nach einer polizeilichen Überprüfung hat sich diese Befürchtung jedoch als falsch herausgestellt. Seit kurzer Zeit existiert ein weiterer Kettenbrief, der nun vor diesem WhatsApp Virus erneut warnt. Dieser Kettenbrief ist harmlos und besitzt keine weiterführenden Links, die versuchen, Sie aus Ihrer App wegzulocken. Grundsätzlich gilt jedoch auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn Sie Empfänger des Kettenbriefs im April sind oder der kürzlich versandten Warnung davor, löschen Sie diese Nachricht umgehend und senden Sie sie auch nicht an Freunde oder Bekannte weiter. Im Allgemeinen gilt: Achtung bei jeder Art von Kettenbriefen. Wie bereits beschrieben, kann ein WhatsApp Virus (getarnt als Kettenbrief) die unterschiedlichsten Formen besitzen. Mal als Spendenaufruf getarnt, mal als Gewinnspiel oder wie im zuletzt geschilderten Beispiel sogar als (glücklicherweise harmlose) Warnung vor einem WhatsApp Virus. Seien Sie grundsätzlich misstrauisch, wenn Sie Empfänger eines Kettenbriefs sind. Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und senden Sie weder Geld noch klicken Sie auf einen beigefügten Link oder schicken die Nachricht weiter. Kettenbriefe leben von der Unachtsamkeit seiner Empfänger. Die effektivste Methode, um größeren Schaden von Ihnen und potenziellen weiteren Personen abzuwenden, ist es die Nachricht an Ort und Stelle zu löschen und keinerlei Interaktion mit ihr einzugehen. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihre persönlichen Daten auch in Zukunft geschützt bleiben.