Ratgeber Apps & Programme TikTok Datenschutz - Das müssen Sie dazu wissen
Seit 2016 auf dem Markt, spätestens seit der Pandemie weltweit beliebt: TikTok. Die App ist bekannt für Tanzvideos, Animationen, Text- und Bildmontagen und hat in den letzten zwei Jahren eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. Influencer, Musiker, Künstler - wer heute bekannt werden will, kommt nicht drumherum. Für alle anderen ist TikTok ein großer Spaß. Besonders unter jungen Menschen ist die Applikation beliebt. Heute zählt TikTok zu den meistgenutzten Apps. Wann immer es Aufruhr um eine neue Anwendung gibt, werden gleichzeitig auch Sorgen und Bedenken von Datenschützern laut. Denn: Je mehr Personen die Applikation nutzen, desto mehr Daten werden von ihr gesammelt. Grund genug also, um einmal genauer hinzuschauen. Welche Informationen speichert TikTok? Wie viel Privatsphäre ist möglich und ist die Anwendung grundsätzlich sicher? Wir verraten Ihnen, wie es um den TikTok Datenschutz steht.
TikTok - in China entwickelt, nun weltweit bekannt
TikTok wurde in China vom Unternehmen ByteDance entwickelt. In ihrem Heimatland läuft sie unter dem Namen “Douyin”, weltweit ist die App als TikTok bekannt. Bis 2018 gab es musical.ly, eine Art Vorgänger von TikTok, das die ehemalige Musik App abgelöst hat. Parallel zu musical.ly existierte damals auch Vine (von Twitter entwickelt), ebenfalls ein Videoportal für Musik. Kurzum: TikTok ist nicht einfach aus dem Boden geschossen, sondern hatte einige populäre Vorbilder, an denen es sich orientieren konnte. Nichtsdestotrotz ist TikTok heute die unangefochtene Nummer Eins, sowohl unter Video- und Musik Apps als auch unter klassischen Social Media Applikationen, wie Instagram & Co. Liegt die App auch im Bereich des Datenschutzes vorne oder gibt es dort Nachholbedarf? Wir sagen es Ihnen.
Kritik am TikTok Datenschutz während der Pandemie
Corona lässt sich als Fluch und Segen für TikTok bezeichnen. Die beiden vergangenen Jahre zählen zu den umsatzstärksten der App. In Zeiten von Home Office, Kurzarbeit und Quarantäne hatten die Menschen plötzlich noch nie so viel Zeit und haben (zur Freude von TikTok) einen großen Teil davon auf der App verbracht. Gleichzeitig fand dort leider auch viel Desinformation statt. Genauso wie auf Telegram oder Facebook, gibt es auch auf TikTok Corona-Leugner, Querdenker und Verschwörungstheoretiker, die ihre Unwahrheiten verbreiten. Im Zuge dessen mussten sich die Verantwortlichen der Applikation zahlreiche Kritik anhören, dass sie es mit dem Schutz bzw. TikTok Datenschutz der User nicht so genau nehmen. Zur Sicherheit der Nutzer zählt schließlich auch, dass sie vor Falschinformationen geschützt werden.
Sind Ihre Daten sicher oder werden sie weitergegeben?
Wie steht es um den TikTok Datenschutz im Hinblick auf Ihre persönlichen Informationen? Nun, leider fällt die Antwort wenig positiv aus: Genauso wie im Hinblick auf Desinformationen, musste TikTok auch für seine laxe Datensicherheit viel Kritik einstecken. Dass sich Letztere für Nutzerinteressen nicht sonderlich stark macht, versucht TikTok jedoch gar nicht erst zu verschleiern. In seiner Datenschutzerklärung schreibt das Unternehmen:
"Wir geben Ihre Daten an Drittanbieter weiter, die uns bei der Bereitstellung der Plattform unterstützen, darunter auch Cloud-Storage-Anbieter. Wir geben Ihre Informationen auch an Geschäftspartner, andere Unternehmen der gleichen Gruppe wie TikTok (einschließlich TikTok Inc. in den USA, das bestimmte Dienstleistungen in Verbindung mit der Plattform für uns erbringt), Anbieter von Moderationsdienstleistungen, Anbieter von Messdienstleistungen („Messdienstpartner“), Werbetreibende und Analyse-Anbieter weiter."
Heißt zusammengefasst: Mit wem auch immer TikTok zusammenarbeitet, hat Zugriff auf Ihre Daten. Seien es TikTok eigene Dienste oder Werbepartner. Wenn Sie einmal auf der App sind, hat das Unternehmen das Recht Ihre persönliche Informationen weiterzuverwenden.
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Wie genau funktioniert das Datensammeln durch TikTok?
Die Zahl klingt erstaunlich hoch: Insgesamt sind es bis zu 4500 verschiedene Firmen, die Zugriff auf Ihre Daten haben - sind Sie einmal bei TikTok. Genau wie Facebook, nutzt auch TikTok den Dienst Appsflyer, um Ihre Informationen systematisch zu sammeln und Ihnen daraufhin gezielt Werbung anzuzeigen. Das macht das Geschäft für TikTok besonders lukrativ. Da der europäische Sitz des Unternehmens in Irland liegt, steht es um den TikTok Datenschutz der User leider nicht so gut. Die Datenschutzrichtlinien sind dort jedoch anders als in der restlichen EU, so ist es nicht so einfach einen Einblick darin zu bekommen bzw. über etwaige Probleme in Kenntnis gesetzt zu werden.
Klar ist jedoch, dass die App viele Nutzerdaten sammelt. Dazu zählen zum einen die Informationen, die Sie als User freiwillig an TikTok geben (müssen) als auch eine ganze Reihe weiterer Daten, die nichts mit der App zu tun haben. Hierzu gehören:
- Audio- und Videochat Inhalte
- Sowohl installierte und gelöschte Apps
- Der Aufenthaltsort (mit Hilfe von GPS), eine Abfrage erfolgt alle 30 Sekunden. Dies hängt von der App ab
- Namen von Netzwerkverbindungen als auch IP-Adressen
- Mac-Adressen von den genutzten Routern und Smartphones
- Daten und Informationen, ob Ihr Gerät gejailbreakt oder gerootet ist
- Die Zwischenablage (bspw. beim iPhone)
Nutzer der App verfügen damit über einen äußerst geringen TikTok Datenschutz. Oder anders ausgedrückt: Ein wirklicher TikTok Datenschutz existiert nicht.
Welche Bedenken beim TikTok Datenschutz gibt es noch?
Neben der bereits geäußerten Kritik am TikTok Datenschutz hinsichtlich Falschinformationen und Weitergabe von persönlichen Daten besteht zudem die Sorge, dass die App nicht sicher ist. Immer wieder ist es Hackern in der Vergangenheit gelungen, den TikTok Datenschutz zu umgehen. Datendiebe konnten bei ihren Attacken vor allem Zugriff auf hochgeladene Videos sowie persönliche Nutzerinfos bekommen. Dies stellt ein Problem für TikTok dar. Zum einen aufgrund des mangelnden User Schutzes, zum anderen wegen der deswegen fehlenden Glaubwürdigkeit.
Darüber hinaus existiert ein weiterer Kritikpunkt am TikTok Datenschutz: Die (vermeintliche) Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staat. Da die App in China entwickelt wurde und dort auch der Hauptsitz des Unternehmens ist, gehen viele Datenschützer und auch Staaten davon aus, dass China in die Inhalte von TikTok eingreifen kann. Ein Indiz dafür ist, dass regierungskritische Videos immer wieder mittels des Algorithmus der App gelöscht werden. Das Unternehmen selbst bestreitet die Vorwürfe. Ende 2020 hat es jedoch angekündigt für mehr Transparenz im TikTok Datenschutz sorgen zu wollen.