Ratgeber Apps & Programme Die App Citykey bringt das Bürgeramt aufs Smartphone
Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, als die Bundesregierung das erste Mal verkündet hat, dass Bürgerdienste aufs Smartphone kommen sollen. Bürgerdienste - das ist das Beantragen eines Führerscheins, das Ummelden des Wohnsitzes oder das Ausstellen-Lassen eines Führungszeugnisses. All das also, was Sie eigentlich im Bürgeramt machen, in Zukunft jedoch per Telefon erledigen können. So zumindest der Plan. Passiert ist seitdem aber: Nichts. Nun soll die große Wende kommen. Telekom hat nämlich die App Citykey entwickelt, mit der die Digitalisierung der Bürgerdienste endlich ins Rollen kommen soll. Mit der Applikation soll ein Großteil der Services, die Sie normalerweise umständlich im Bürgeramt durchführen müssen, direkt aufs Smartphone kommen. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Kann Citykey die ersehnte Wende bringen und alles einfacher, schneller und besser machen? Wir verraten es Ihnen.
All das soll die App Citykey können
Auf der Website der Telekom heißt es: “Citykey - meine Stadt in einer App”. Die sogenannte “Smart-City-App” der Telekom verspricht digitale Bürgerservices auf einen Klick. Citykey wird als eine Anwendung für alle Städte beworben. Heißt: Sie können sie unabhängig davon nutzen, in welcher Stadt Sie sich gerade befinden. Was steckt also drin in Citykey? Eine ganze Menge! Zum einen dient Citykey als ein Formular Center: Mit der App können Sie Anträge aller Art herunterladen, die Sie sonst im Bürgeramt oder umständlich auf einer entsprechenden Website anfordern mussten. Zum anderen lassen sich via Citykey auch Termine mit Verwaltungsstellen ausmachen.
Eine extra Checkliste sagt Ihnen zudem, ob Sie für Ihren Termin alle erforderlichen Unterlagen dabei haben. Darüber hinaus beinhaltet die App auch ein spezielles Umfrage Tool. Mit diesem können Sie zu bestimmten Themen Ihre Meinung abgeben. Eine extra Meldefunktion für Mängel, wie z.B. Schlaglöcher in der Straße, ermöglicht es Ihnen überdies auf Missstände aufmerksam zu machen. Per Foto können Sie so schnell und unkompliziert Gefahren oder Vergehen im Straßenverkehr bzw. in Ihrem Bezirk melden. Unterm Strich bietet Citykey also eine ganze Menge an unterschiedlichen Services, die Sie bislang zu Fuß und oft über einen längeren Zeitraum hinweg erledigen ließen.
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Alle Funktionen von CityKey im Überblick
Bei so vielen verschiedenen Funktionen kann man schon einmal den Überblick verlieren. Aber keine Sorge, wir haben Ihnen die wichtigsten Features von Citykey kurz und knapp zusammengefasst:
Digitale Verwaltung
- Formulare, wie z.B. Parkausweis für Anwohner, lassen sich künftig einfach auf Ihrem Smartphone ausfüllen
- Zudem können Sie auch weitere Services mithilfe Ihres Online-Personalausweis nutzen
Terminvereinbarung
- Sie können mit Citykey Termine vereinbaren und die dazu erforderliche Unterlagen über eine extra Checkliste prüfen
Kurzumfragen
- Per App können Sie künftig an Umfragen zur Stadtentwicklung und weiteren relevanten Vorhaben teilnehmen
Mängelmelder
- Mängel wie Schlaglöcher, übergelaufene Abfallbehälter oder defekte Straßenbeleuchtung lassen sich per Foto und Standort direkt an die Stadt melden
Nachrichten
- Sie erhalten tagesaktuelle Nachrichten aus Rat und Stadtverwaltung aufs Handy
- Zudem lassen sich Nachrichten auch direkt aus der App mit Ihren Freunden teilen
Veranstaltungen
- Kommende Veranstaltungen lassen sich über Kategorien bzw. Datum schnell und einfach finden
- Sie können überdies interessante Events markieren, in Ihren Kalender übertragen und mit Ihren Kontakten teilen
Interessante Orte
- Auf Wunsch können Sie sich Reisetipps und Infos zu beliebten Orten und Sehenswürdigkeiten anzeigen lassen
- Eine spezielle Funktion hilft Ihnen dabei, sich schneller in einer Stadt zurechtfinden
Abfuhrkalender
- Sie können sich von der App erinnern lassen, wann die Müllabfuhr kommt
- Mit einem der nächsten Updates der App erhalten Sie sogar einen extra Abfuhrkalender
Realitätscheck: Wie gut ist die App tatsächlich?
Schaut man sich den Funktionskatalog von Citykey an, dann klingt er fast zu schön, um wahr zu sein: Formulare direkt online ausfüllen, Schlaglöcher einfach per Smartphone melden und Push Nachrichten, wenn die Müllabfuhr kommt. Wo ist also der Haken? Die Antwort ist relativ simpel: Aktuell machen erst zwei Städte mit: Siegburg und Hennef in Nordrhein-Westfalen. Voraussetzung dafür, dass Sie Citykey nutzen können ist nämlich, dass Ihre Stadt mit der App kooperiert. Sollte Ihr Wohnort (wie in den meisten Fällen zu erwarten) nicht einer der beiden Städten sein, können Sie die Applikation aktuell nicht nutzen. Der Haken an Citykey ist also nicht, dass sie z.B. zu wenig Funktionen bietet oder sich etwa schlecht navigieren lässt, sondern, dass sie in der Praxis so gut wie gar nicht stattfindet.
Woran liegt es, dass Citykey noch nicht anläuft?
Lediglich zwei Städte arbeiten bereits mit Citykey und können sie ihren Bürgern anbieten - und was macht der Rest des Landes? Ein Grund dafür, dass Citykey aktuell noch so wenig zum Einsatz kommt, ist die Beschaffenheit der App. Die von der Telekom entwickelte Applikation basiert auf Open Source und wurde in Zusammenarbeit mit Bürgern, Städte- und Gemeindevertretern sowie Technikexperten entwickelt. Auf diese Weise ist Citykey nicht nur mit möglichst vielen Interessensvertretern und unter Berücksichtigung verschiedener Bedürfnisse entstanden. Darüber hinaus ist sie durch Open Source ständig erweiterbar, ausbaufähig und kann sich somit den individuellen Anforderungen verschiedener Städte anpassen.
All das ist erstmal gut. Auf diese Weise kann jede Stadt die App so nutzen und anbieten, wie sie es braucht. Gleichzeitig passiert bei so vielen Freiheiten und Gestaltungsspielräumen aber relativ wenig. Was also tun? Ein entsprechendes Gesetz soll Abhilfe schaffen und den nötigen Druck aufbauen. Bis 2022 müssen alle Bürgerdienste auch online angeboten werden. Das Gesetz bezieht sich nicht auf Citykey allein, sondern ist Teil des OZG (“Onlinezugangsgesetz”). Vollständig heißt es “Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen“. Es soll dafür sorgen, dass die Digitalisierung und Vernetzung der einzelnen Dienste hierzulande erhöht werden. Bezogen auf Citykey heißt das, dass bis Ende dieses Jahres viele Städte nachziehen könnten und Bürgerdienste ebenfalls digital bzw. per Smartphone zur Verfügung stellen. Eine Garantie dafür, dass bis Ende des Jahres ein Großteil der Städte auf Citykey umschwenken, gibt es aber leider nicht.