DVB-T2
DVB-T2 ist der unmittelbare Nachfolger von DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial). Die Digitalisierung machte das Übertragen von analogen TV-Signalen wesentlich effizienter und die DVB-T2 Frequenzen können dadurch besser genutzt werden. Durch das Aufkommen von HD-Fernsehen steigen nun aber die Anforderungen an die Übertragungswege. Im Oktober 2009 stellte das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen den neuen Standard vor und spezifizierte die Anforderungen der neuen Technik. Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 begann in Deutschland im Jahr 2016 und soll bis 2020 abgeschlossen sein. Beide Standards sind nicht miteinander kompatibel, sodass Besitzer eines DVB-T-Empfängers spätestens bei der Abschaltung oder Umstellung ihres Funkmastes umrüsten müssen.
Das ändert sich mit DVB-T2
DVB-T2 stellt in vielen Bereichen eine Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger dar. Durch eine verbesserte Vorwärtsfehlerkorrektur muss das Signal für einen fehlerfreien Empfang nicht mehr so stark wie bei DVB-T sein. Auch die benötigte Zeit für Codierung und Endcodierung konnte verkürzt werden, sodass die Verzögerung beim Empfang von Fernsehen über DVB-T2 geringer gegenüber der von Satellit oder Kabel ausfällt. Der wichtigste Fortschritt ist aber, dass über die gleiche Anzahl von Frequenzen wesentlich mehr Daten gesendet werden können, sodass nun TV-Empfang über DVB-T auch in HD erfolgt. Darüber hinaus haben Privatsender mittels DVB-T2 die Möglichkeit, ihre TV-Signale verschlüsselt zu senden. Das veranlasste sowohl ProSiebenSat1 Media als auch die RTL Group, nicht aus dem DVB-T-Geschäft auszusteigen, sondern in Zukunft auf Bezahlmodelle für den Empfang ihrer Programme zu setzen. Zur Entschlüsselung benötigen Zuschauer ein CI+ Modul von freenet TV. In manchen Receivern ist dieses bereits eingebaut. Außerdem fällt für den Empfang von ProSieben, Sat1, RTL und Co. eine monatliche Gebühr an. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind weiter kostenfrei und auch ohne spezielles Modul empfangbar.
Die Zukunft des DVB-T2 Empfangs
DVB-T2 soll in den nächsten zehn Jahren als Standard für das digitale Antennenfernsehen in Deutschland dienen. Während die Nutzung von DVB-T zuletzt stark gesunken war, ist nicht klar, ob sich dieser Trend wieder umkehrt. Einerseits bietet DVB-T2 nun auch Programme in hochauflösender HD-Qualität. Andererseits sind Privatsender nur noch über ein kostenpflichtiges Abonnement zu sehen, was das Hauptargument für DVB-T etwas entkräftet. Da DVB-T2-Empfänger in vielen TV-Geräten standardmäßig verbaut sein werden, könnte es, gerade für Haushalte in Ballungsgebieten, trotzdem die einfachste und günstigste Möglichkeit des Fernsehens bleiben.
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